Via Mala

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Via Mala
Via Mala.jpg
Filmdaten
Deutscher Titel: Via Mala
Produktionsland: Deutsches Reich
Erscheinungsjahr: 1945
Stab
Regie: Josef von Baky
Drehbuch: Thea von Harbou
Vorlage: John Knittel (Roman)
Produktion: UFA
Musik: Georg Haentzschel
Kamera: Carl Hoffmann, Werner Krien (Nachaufnahmen)
Schnitt: Wolfgang Becker
Besetzung
Darsteller Rollen
Carl Wery Müller Jonas Lauretz
Hildegard Grethe Frau Lauretz
Karin Hardt Tochter Silvelie Lauretz
Hilde Körber Tochter Hanna Lauretz
Renate Mannhardt Kuni
Malte Jäger Sohn Nikolaus Lauretz
Karl Hellmer Müllerknecht Jöry
Viktor Staal Andreas von Richenau
Carl Kuhlmann Gastwirt Lukas Bündner
Albert Florath Amtmann
Ludwig Linkmann Amtsdiener
Ferdinand Asper 1. Gast beim Gastwirt Bündner
Franz Lichtenauer 2. Gast beim Gastwirt Bündner
Klaus Pohl 3. Gast beim Gastwirt Bündner
Franz W. Schröder-Schrom
Heinz Günther Puhlmann Junger Angestellter bei Bündner
Georg Vogelsang Alter Lechner-Bauer
Walter Werner Dorfarzt
Vera Schulz
Jutta Carow

Via Mala ist eine deutsche Literaturverfilmung von 1945. Der Film wurde vom 12. Juli bis 6. November 1943 in Berlin, Freigelände Babelsberg, Mayrhofen; Froelich-Studio Berlin-Tempelhof und in der Ufastadt Babelsberg gedreht. Der Nachdreh war zwischen Juni und Juli 1944. Die Uraufführung fand erst im November 1946 in Zürich statt.

Handlung

Quelle
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In einer von Wildwassern durch durchbrausten Schlucht, in die kein Sonnenstrahl zu dringen vermag, führt eine schmale, halb morsche Brücke gischtübersprüht von Felswand zu Felswand, führt ein steiniger, ein böser Weg zu der am Ausgang der Schlucht liegenden Sägemühle, die der Familien Lauretz gehört. Es es war kein glücklicher Geist in dieser Mühle, im Gegenteil, in der ihr Dämon ist der Müller Lauretz selbst, ein Kerl wie ein menschengewordener Baumklotz, gefährlich in seiner Trunksucht wie ein überhängender Fels, der jeden Augenblick zermalmend herabstürzen kann, verderblich für alles, was ihm im Wege steht. Es lebt keiner in der Mühle, der nicht wenigstens einmal schon seine unmenschliche Faust zu spüren bekommen hat, weder seine Frau noch seine Kinder Hanna, für Silvelie und Nikolaus-, noch Kuni, seine Geliebte, die Frau Lauretz, neben sich in der Mühle dulden muß, noch Jöry, der Müllerknecht, den er zum Krüppel geschlagen hat: Der Haß gegen den Peiniger schwellt in den Herzen aller, mühsam verhehlt durch lähmende Angst: und dieser Haß beschattet und vergiftet jedes Gefühl, jede Freude in den Herzen der Mühlenbewohner. Selbst die lichte Gestalt Silvelies, der einzigen, die es wagt, dem Vater entgegenzutreten, vermag die Düsterkeit dieses Lebens nur noch wenig aufzuhellen, seit sie in dem schönen und staatlichen Gasthof von Bündner, einem der geachtetes Männer des Dorfes, in Stellung ist. Wenn sie aber kommt, geht immer ein versöhnendes Licht von ihr aus, das sogar die verwilderte Schönheiten Kunis streift, dieses entwurzelten Geschöpfs, das ständig unter den anklagen den Augen der Frau Lauretz und den stechenden Blicken von Worten Hannas zu leiden hat. Eines Tages, zu Ausgang des Winters, bei wildestem Sturm und Schneetreiben, schickt Lauretz seinen Sohn Nikolaus aus der Schlucht ins Dorf hinauf, um Schnaps zu holen. Auf dem Rückweg stürzt der Junge in der vereisten Schluct und zerschlägt dabei die Flasche. Trotz Silvelies flehentlicher Fürbitte straft Lauretz den Sohn in rohester Weise. Der Haß des Jungen flammt in wilder Drohung auf. In jedem Herzen brennt der Haß gegen Lauretz. Und als er auch im Hause Bündners gegen Silvelie vorgeht, ist ihm das Urteil gesprochen. Er kehrt nicht nach Hause zurück. Nach anfänglicher Unsicherheit und ständiger Furcht, daß er eines Tages doch wieder auftauchen könnte, atmet jedermann in der Mühle erleichtert auf. Aber bald weicht die anfängliche Erleichterung einer neuen Belastung. Im Dorf will das Gerücht, daß Lauretz nicht freiwillig verschwunden sei, nicht verstummen. Der alte Amtmann sieht sich, wenn auch widerwillig, gezwungen die Mühlenbewohner zum Verhör kommen zu lassen. Die Aussagen aller sind völlig ungenügend und beleuchten nur eine Tatsache: daß im Grunde genommen keiner um den Verschwundenen trauert. Und und ebenso klar wird es, daß eigentlich alle, die in der Mühle wohnen oder wohnten, dem Menschen neben, sich insgeheim einen Mord an dem Peiniger Lauretz ohne weiteres zutrauen. Nur Silvelie bleibt von diesen unausgesprochenen Verdacht aller gänzlich unangetastet. Das Verhör bringt keine Klärung, da der jähe Tod des Amtsmann ihm vor eilig ein Ende setzt. Die Feder, die ihm aus der Hand fällt, setzt einen grotesken Schlußpunkt unter der Protokoll, daß Bündner vorsorglich in die Schreibtischlade schließt, deren Schlüssel er an sich nimmt. Im Sommer zieht der neue Amtsmann, Andreas von Richenau, im Dorfe ein. Beim ersten Weg durch die Schönheit der Bergwelt begegnend er Silvelie, und sie tanzen beim Dorftanz miteinander, ohne daß sie weiß, wer der Mann ist. Erst auf einen ihm zugerufenen Gruß erfährt sie seinen Namen und seine Stellung. Sie flüchtet vor ihm mit unverkennbarer Angst. Ehe er das Amtsmannshaus bezieht, wohnt er im Gasthof Bündners und versucht Silvelies Scheu mit seiner ruhigen Freundlichkeit zu überwinden, aber es glückt ihm nicht. Und doch gelingt es ihm eines Tages, als er sie bittet, seine Frau zu werden, ihr Ja-Wort zu erhalten. Zu groß ist in dem jungen Weibe die Sehnsucht nach Frieden, Glück und Liebe und zu innig liebt sie den Mann, der ihr Schicksal geworden ist, um die Kraft zum Nein aufzubringen. Am selben Tage, an dem in der gleichsam verjüngten und verschönten Mühle in der Schlucht Silvelies Verlobung mit Andreas gefeiert wird, macht sich aucch Bündner auf um bei der Mutter um Silvelies Hand zu werben. Schwer fällt ihm der Verzieht, aber die Fröhlichkeit, die seit der Verlobung über Silvelie liegt, sagt ihm, daß sie glücklich ist, und das ist für ihn entscheidend. In seiner Liebe zu Silvelie kennt Andreas kein anderes Ziel, als auch ihre Familie von dem jahrelang auf ihr lastenden Druck der Not zu befreien. Er sorgt dafür, dass Nicolaus studieren kann: die Mutter kommt zur Ausheilung ihres kranken Herzens ins Krankenhaus, wo auch Hanna endlich den Platz findet, der sie vollauf befriedigt, nämlich in der Pflege kranker Menschen und namentlich von Kindern. Auf Silvelies Vorschlag wird Kuni ihre Nachfolgerin im Gasthof Bündners, und Silvelie selbst kommt als das verkörperte Glück von der Hochzeitsreise zurück. Aber an dem Tag, an dem Andreas sein Amtszimmer in Augenschein nimmt, vermißt er den Schlüssel zum Schreibtisch. Der Amtsdiener holt ihn von Bündner. Im geöffneten Fach findet Andreas das unvollendete Protokoll über das Verhör, das Verschwinden von Lauretz betreffend. Er hält es für seine unabweisliche Pflicht, dem Verdacht von damals nachzugehen und der Gerechtigkeit zum Sieg zu verhelfen, selbst wenn es auf Kosten seines eigenen Glückes gehen sollte. Silvelie in Todesangst davor, daß eine aus ihrer Familie als Ursache vom Tod des Vaters entlarvt wird, bezichtigt sich selber des Mordes an ihm. Andreas glaubt ihr natürlich nicht eine Sekunde, aber ihre Selbstbeschuldigung verstärkt in ihm den Verdacht, daß sie einen anderen aus dem Mühlenkreis zu schützen versucht. Wieder wird ein Versammlung aller, die ein Interesse am Verschwinden von Lauretz hatten, einberufen, und diesmal in der Mühle, dem Schauplatz des vergangenen Tragödie. Bei diesem Verhöhr ist Silvelie die einzige, die von jeden Verdacht freigesprochen wird, obwohl sie selbst sich als die Mörderin bezeichnet. Aber Hanna hat den Mut, zu bekennen, daß jeder einzelne von ihnen innerlich schuldig der Tat ist, denn jeder wäre imstande gewesen, sie zu vollbringen. Als die Verhandlungen auf den Höhepunkt ist, erscheint plötzlich Bündner, den Andreas insgeheim erwartet hat. Ruhig erklärt er, daß er dem Amtsmann etwas mitzuteilen und zu zeigen habe. Er geht mit ihm in die Schlucht hinaus und steht so wie damals in der Nacht, als Lauretz plötzlich verschwand, auf der Brücke über dem Wildbach und der grausigen Schlucht, und so wie er Lauretz in der Tiefe gestürzt hat, um Silvelie endlich von ihm zu befreien, so richtet er sich selbst durch den Sprung in die Tiefe. Nun ist der letzte Schatten von deinen Menschen aus der Mühle genommen. Die Mühle freilich vermoost und verwittert, denn keiner will sie wieder in Betrieb nehmen, aber alle, die in ihr gelebt und gelitten haben, wandern nun ihren Lebensweg auf sicherer und heller Straße.


Filmplakat