Viktoria Luise von Preußen

Aus Metapedia
Wechseln zu: Navigation, Suche
Viktoria Luise Prinzessin von Preußen

Viktoria Luise Adelheid Mathilde Charlotte Prinzessin von Preußen, Herzogin zu Braunschweig-Lüneburg, Prinzessin von Hannover, Prinzessin von Großbritannien und Irland (Lebensrune.png 13. September 1892 im Marmorpalais zu Potsdam; Todesrune.png 11. Dezember 1980 in Hannover) war das siebte und jüngste Kind sowie die einzige Tochter Kaiserin Auguste Viktorias und Kaiser Wilhelms II.

Leben

Viktoria Luise mit Preußischer Totenkopf-Husaren-Pelzmütze (2. Leib-Husaren-Regiment „Königin Viktoria von Preußen“ Nr. 2)
Viktoria Luise (links) und Schwägerin Cecilie von Mecklenburg-Schwerin (rechts)

Viktoria Luise wurde am 13. September 1892 im Marmorpalais zu Potsdam als jüngstes Kind Kaiser Wilhelms II. geboren. Am 22. Oktober, dem Geburtstag der Kaiserin, wurde die Prinzessin in der Marmorgalerie des Neuen Palais auf den Namen Viktoria Luise getauft. Die britische Queen Victoria und die preußische Königin Luise waren die Namensgeberinnen der einzigen Tochter des Kaisers.

Gemeinsam mit ihren sechs Brüdern wuchs Viktoria Luise in einem sehr harmonischen Umfeld auf. Ein vom Kaiserpaar erstellter Erziehungs- und Ausbildungsplan für die Prinzessin lag in den Händen von Gouvernanten und Hofdamen. Die Konfirmation der Kaisertochter am 18. Oktober 1909 in der Potsdamer Friedenskirche war ein großes Ereignis für die Sechzehnjährige. Ihren neuen Status als Erwachsene unterstrich Wilhelm II. damit, daß er seine Tochter zur Regimentschefin des 2. Leib-Husaren-Regiment „Königin Viktoria von Preußen“ Nr. 2 (Waffengefährten der späteren preußischen Schwarzen Schar) ernannte, dessen Ehrenoberst einst die Kaiserin Friedrich (1840–1901) war.

Sie selbst sagte über ihre Kindheit:

„Ich war der Liebling unserer ganzen Familie.
Als jüngstes Kind und einziges Mädchen meiner Eltern
erlebte ich mit meinen sechs Brüdern eine glückliche Kindheit.
Trotzdem habe ich mir immer gewünscht, ein Junge zu sein.“[1]

Von 1913 bis 1918 war Viktoria Luise Herzogin und somit Regentin im Herzogtum Braunschweig.

Im November 1933 kehrte die herzogliche Familie nach Deutschland zurück und nahm ihren ständigen Wohnsitz auf Schloß Blankenburg im Harz. Nach Kriegsende übersiedelte die herzogliche Familie auf die Marienburg bei Pattensen. In den Nachkriegsjahren entfaltete Viktoria Luise ein reges soziales Engagement, u. a. als Protektorin der Niedersächsischen Kinderfreiplatzspende, einem Feriendienst für Arbeiterkinder.

Das Verhältnis zu den Hohenzollern, insbesondere zu ihrem Neffen Prinz Louis Ferdinand von Preußen (1907–1994), war über Jahrzehnte besonders herzlich. So wurde ihr 80. Geburtstag im Jahre 1972 auf der Burg Hohenzollern begangen. Einen großen Bekanntheitsgrad erlangte die Kaisertochter auch durch die Veröffentlichung von sieben Erinnerungsbüchern, die in den Jahren 1965 bis 1977 erschienen. Ihre Berichte aus der Kaiserzeit, einer längst versunkenen Epoche, fanden einen erstaunlich großen Leserkreis.

Familie

Am 24. Mai 1913 heiratete Viktoria Luise den Prinzen Ernst August von Hannover. Beide hatten sich im Jahr zuvor im Neuen Palais kennengelernt. Seit 1866 hatte kein Welfe den preußischen Hof mehr betreten. In diesem Jahr wurde das Königreich Hannover von Preußen nach kriegerischen Auseinandersetzungen einverleibt. Der hannoversche König zog daraufhin nach Österreich.

Die Hochzeit bedeutete die Aussöhnung zwischen Welfen und Hohenzollern. An der glanzvollen Vermählung, die im Berliner Schloß stattfand, versammelten sich zum letzten Mal vor Ausbruch des Ersten Weltkrieges die gekrönten Häupter aller europäischen Fürstenhäuser, unter ihnen der russische Kaiser Nikolaus II. und der englische König Georg V.

Kinder

  • Georg Wilhelm Ernst August Friedrich Axel von Hannover u. von Großbritannien und Irland von Braunschweig-Lüneburg (25. März 1915 – 8. Januar 2006)
  • Friederike Luise Thyra Viktoria Margarete Sophie Olga Cecilie Isabella Christa von Hannover u. von Großbritannien u. Irland von Braunschweig-Lüneburg (18. April 1917 – 6. Februar 1981)
  • Christian Oskar Ernst August Wilhelm Viktor Georg Heinrich von Hannover u. von Großbritannien und Irland von Braunschweig-Lüneburg (1. September 1919 – 10. Dezember 1981)
  • Welf Heinrich Ernst August Georg Christian Berthold Friedrich Wilhelm Louis Ferdinand von Hannover und von Großbritannien und Irland von Braunschweig-Lüneburg (11. März 1923 – 12. Juli 1998)

Tod

Im Herbst 1980 übersiedelte Viktoria Luise von Preußen in das Friederiken-Stift in Hannover, wo sie am 11. Dezember 1980 im Alter von 88 Jahren starb. Ihr Leichnam wurde unter großer Anteilnahme des Volkes vor dem Mausoleum der Könige von Hannover, im Berggarten von Hannover-Herrenhausen, an der Seite ihres 1953 verstorbenen Mannes beigesetzt. [2]

Siehe auch

Literatur

  • Viktoria Luise (Herzogin zu Braunschweig und Lüneburg): Im Strom der Zeit, Langen Müller (1985), ISBN 9783784420257
  • Hugo F. W. Schulz: Die Preußischen Kavallerie-Regimenter 1913/1914, Podzun-Pallas-Verlag (1985), ISBN 9783790902365
  • Ernst Dryander: Rede gehalten bei der Konfirmation Ihrer K.H. der Prinzessin Viktoria Luise von Preußen am 18. Okt. 1909 in der Friedenskirche zu Potsdam, Mittler (1909)
  • Viktoria Luise (Herzogin zu Braunschweig und Lüneburg): Ein Leben als Tochter des Kaiser, Göttinger Verlagsanstalt (1965)

Verweise

Fußnoten