Waag, Hanna

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Hanna Waag.jpg

Hanna Waag (Lebensrune.png 24. Mai 1912 in Gießen; Todesrune.png 13. August 1995 ebenda) war eine deutsche Schauspielerin.

Leben

In Gießen gab es einen Studienrat, der kunstbeflissen war und mit Hingabe und Geschmack eine kleine, idyllisch verträumte Waldbühne leitete. Mit Vorliebe ließ er Kotzebue aufführen. In dem 15jährigen Mädchen Hanna sah er die kommende Schauspielein und prophezeite ihren Eltern diese Zukunft. Doch Hannas Vater hatte mit seiner Tochter andere Pläne. Sie brachte bis zur Prima hinauf die besten Zeugnisse nach Hause und sollte Kunst- und Literaturgeschichte studieren und dann zur Presse gehen – wie er selbst.

Doch „göttliche Funke“ hatte schon gezündet. Mehr und mehr gewann die Waldbühne an Zauber, lockten die netten, hübschen Rollen, die man ihr anvertraute. Hanna Waag ging mit dem Reifezeugnis für Oberprima von der Schule ab und zum Theater. Ihre Eltern zeigten sich mit diesem Schritt bald zufrieden. Aber die Eingeborenen konnten es nicht fassen, daß ein „Gießener Kind“ zu den Komödianten ging.

Hanna Waag wirkte nach kurzer, aber gründlicher Bühnenausbildung in Mainz und in Oldenburg. Man bot ihr ein umfangreiches Repertoire, weil man ihre echte Spielbegabung erkannte. In jeder neuen Rolle übte die junge Darstellerin einen eigenartigen Zauber auf die Zuschauer aus. So wechselte Hanna die Charaktere mit den Kostümen und wechselte auch bald die Stadt. Sie zog nach Berlin.

Als der Stummfilm im Ausklingen war, holte man Hanna Waag vor die Kamera. „Das brennende Herz“ (1929) hieß ihr Erstlingsfilm. Sie wußte sich neben dem damals sehr großen Stern Mady Christians mit entzückender Anmut zu behaupten.[1]

Den Höhepunkt ihrer Karriere erreichte sie im Tonfilm der 1930er Jahre in Produktionen wie „Der Mörder Dimitri Karamasoff“ (1931), „Walzerkrieg“ (in der Rolle der jungen Königin Victoria, 1933, Regie: Ludwig Berger) und „Der Hund von Baskerville“ (1936), welcher bereits ihr letzter Film war.

Immer wieder verschwand sie für einige Zeit aus der Öffentlichkeit und kehrte überraschend zurück. Sie selbst sprach darüber in einem Interview vom Oktober 1934:

„Jawohl, ich bin die Frau, die immer wieder entdeckt wird – aber ich glaube, jetzt habe ich es geschafft! Vielleicht liegt es daran, daß ich kein Typ bin, daß ich mich nicht festlegen lasse, daß man mich dadurch nie wiedererkennt.“

Ab 1937 verliert sich ihre Spur. Bekannt ist lediglich, daß sie nach Luxemburg ging, wo sie unter dem Namen Jeane Bamberger-Beck lebte.

Filmographie

Darsteller
Synchronsprecher

Theatrographie (Auswahl) 

Fußnoten

  1. Filmwelt – Das Film- und Foto-Magazin, Nr. 29, 19. Juli 1936
  2. Filmwelt – Das Film- und Foto-Magazin, Nr. 41, 16. Oktober 1935