Woldemar von Brandenburg

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Markgraf Waldemar auf der Mühlendammbrücke zu Berlin.jpg

Woldemar von Brandenburg, der Große, auch Waldemar (geb. um 1280; gest. 14. August 1319 in Bärwalde) aus dem Geschlecht der Askanier war von 1308 bis 1319 Markgraf von Brandenburg, ab 1302 bereits als Mitregent, von 1318 bis 1319 als Vormund für seinen Vetter Heinrich II. Seine Büste wurde auf der Berliner Siegesallee aufgestellt.

Leben

Woldemars Vater war Markgraf Konrad I. (* um 1240; † 1304) von Brandenburg. Im Vertrag von Soldin trat Woldemar seine Ansprüche auf das Herzogtum Pommerellen mit Danzig gegen eine Zahlung von 10.000 Mark Silber an das Deutschordensland ab, doch blieben die Burgbezirke Stolp und Schlawe zunächst bei Brandenburg. Diese Länder gingen 1317 zusammen mit Rügenwalde an das Herzogtum Pommern-Wolgast.

1312 führte er Krieg mit dem Markgrafen von Meißen, Friedrich dem Gebissenen, nahm ihn gefangen und zwang ihm am 14. April 1312 den Vertrag zu Tangermünde auf. 1316 eroberte er Dresden. 1319 erwarb Waldemar für Brandenburg Züllichau und Schwiebus.

1315 gewann Woldemar im sogenannten Markgrafenkrieg die Herrschaft Stargard, verlor aber gegen Heinrich II. von Mecklenburg die Schlacht bei Gransee und mußte nach dem Templiner Frieden vom 25. November 1317 das Land Stargard an Heinrich II. zurückgeben.

1309 vermählte Waldemar sich mit Agnes von Brandenburg (1297–1334) einer Tochter von Markgraf Hermann III. Diese Ehe blieb kinderlos. 1319 starb Markgraf Woldemar und sein Vetter Heinrich II. von Brandenburg folgte ihm nach. Mit dessen frühem Tode nur ein Jahr später erlosch 1320 die Linie der Askanier als Markgrafen von Brandenburg.


Zu seinem Wirken heißt es:[1]

Waldemar, der heldenhafteste aller askanischen Markgrafen, hat kurz vor dem Erlöschen seines Hauses noch einmal Macht und Glanz des ruhmreichen Stammes der Welt vor Augen geführt. Enkel Johanns I., Sohn des Markgrafen Konrad, beerbte er 1304 den Vater und besaß seit 1308 nach dem Tode seines Oheims, Otto IV., das gesamte Gebiet der älteren Linie, seit 1317 aber, nach dem Tode seines Vetters Johanns V. von der jüngeren Linie, die ganze seit 1266 geteilte Ländermasse. Nicht groß von Gestalt, aber von gewaltiger Kraft, glänzte Waldemar unter seinen fürstlichen Zeitgenossen ebenso durch seine prunkvolle Hofhaltung, wie durch kriegerische Thaten. Die Grenzen der Mark schob er weit vor: Von den slawischen Nachbarn gewann er Schwiebus, Züllichau und Krossen, vor allem aber zwischen Netze, Weichsel und Ostsee das weite pommersche Gebiet, dessen östlichen Teil mit Danzig er an den Deutschen Orden verkaufte; die Markgrafen von Meißen mußten ihm das Land zwischen Elbe und Elster, Döbeln und Grimma, als Pfandbesitz überlassen, zeitweilig auch Dresden, Meißen und Freiburg einräumen. Als dann seine zahlreichen Gegner von allen Seiten sich zum Kampfe gegen die brandenburgische Macht verschworen, die Könige von Dänemark und Polen, die braunschweigischen, mecklenburgischen, holsteinischen, meißnischen Fürsten, da ward Waldemar zwar in dem heißen Treffen von Gransee geschlagen, behauptete aber im Frieden von Templin sein Gebiet bis auf das mecklenburgische Stargard. Im jugendlichen Alter 1319 durch einen plötzlichen Tod dahingerafft, hinterließ er eine Herrschaft, deren Umfang unter seinen Nachfolgern erst im 17. Jahrhundert wieder erreicht wurde. Der Ruhm seines Namens blieb unvergänglich, und so geschah es, daß in den Zeiten des Verfalls und der Auflösung dreißig Jahre nach seinem Tode das Gerücht im märkischen Volke Glauben fand, Waldemar lebe noch und sei wiedergekehrt, die Herrlichkeit seines Reiches neu aufzurichten.

Falscher Woldemar

Im Jahre 1348 meldete sich ein alter Mann beim Erzbischof von Magdeburg und behauptete, er sei der wirkliche Markgraf Woldemar, soeben erst von einer Pilgerfahrt aus dem Heiligen Land zurückgekehrt. Man habe 1319 den Falschen bestattet. Kaiser Karl IV. belehnte ihn daraufhin mit der Mark Brandenburg, bis der falsche Woldemar 1350 als Hochstapler entlarvt wurde.

Literatur

Fußnoten

  1. Richard Sternfeld: „Die Siegesallee. Amtlicher Führer durch die Standbildergruppen“, Oldenbourg-Verlag, 1895