Waldwinter

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FILM

Waldwinter.jpg
Filmdaten
Originaltitel: Waldwinter
Produktionsland: Deutsches Reich
Erscheinungsjahr: 1936
Sprache: Deutsch
Filmproduktion: Universum-Film AG
IMDb: deueng
Stab
Regie: Fritz Peter Buch
Drehbuch: Curt J. Braun,
Fritz Peter Buch
Vorlage: Paul Keller (Roman)
Produktionsleitung: Ulrich Mohrbutter
Musik: Hans Ebert
Ton: Walter Rühland
Kamera: Günther Rittau,
Otto Baecker
Kameraassistenz: Horst Kyrath
Standfotos: Kurt Schulz
Bauten: Max Mellin,
Franz Koehn (ungenannt)
Maske: Waldemar Jabs
Aufnahmeleitung: Alexander Schneider-Desnitzky
Herstellungsleitung: Ulrich Mohrbutter
Schnitt: Walter Fredersdorf
Besetzung
Darsteller Rolle
Hansi Knoteck Marianne von Soden
Viktor Staal Schriftsteller Walter Peters
Hans Zesch-Ballot Dr. Fritz Heidecke
Eduard von Winterstein Förster
Ingeborg Hertel Ingeborg
Volker von Collande Glasbläser Hartwig
Ewald Wenck Baumann
Paul Rehkopf Sternitzke
Theodor Popp Erich Flemming
Achim von Biel Dr. Heideckes Diener
Inge Vesten Dienstmädchen
Ingolf Kuntze Redaktionsdirektor
Eduard Bornträger Landarzt
Karl Morvilius Kuchenbäcker
Josef Reithofer Vater von Soden
Beppo Seidler Baudenwirt
Hildegard Unger Redaktionssekretärin
Günther Vogdt Akkordeonspieler
Eduard Wenck Erikas Hausherr
Charles François Gast bei der Silvesterfeier
Heinz Berghaus
Leo Delsan
Otto Heidrich
Erik Schütz
Hélène Robert

Waldwinter ist eine deutsche Literaturverfilmung von 1936. Der Film wurde von Februar bis März 1936 im Riesengebirge, Umgebung von Kynau (Schlesien), auf der Kynsburg (Waldenburger Land) und Bayern gedreht. Die Uraufführung fand am 14. Juli 1936 in Berlin (Titania-Palast) statt.

Handlung

Quelle
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Zum letzten mal flüchtet Marianne von Soden, schon im Brautkleid, zu ihrem geliebten Tagebuch. Einmal noch will sie ihren Mädchennamen schreiben, denn noch heute wird sie ja Frau Dr. Heidecke, die Gattin des eleganten Fritz Heidecke. Ist sie so froh und glücklich, wie es eine Braut sein sollte? Eine gewisse Schwermut liegt in ihren schönen braunen Augen, immer wieder muß sie an das Gespräch mit ihrem Bräutigam denken, als sie sich beide ganz offen ihre Vergangenheit erzählten. Sie hatte ja nichts zu beichten, aber er, er hatte eine Geliebte gehabt, die er nun um Mariannes willen verlassen hat.

Ihn selbst scheint das weiter nicht zu berühren. Vergnügt erzählt er den Hochzeitsgästen Witze von seiner Weltreise. Ein Mann wird gemeldet und läßt sich nicht abweisen. Heidecke hört ihn verärgert an. „Verdammt nochmal, das Mädel hat Dummheiten gemacht, ein Selbstmordversuch, sie muß ins Krankenhaus.“ Rasch wirft Heidecke dem Mann ein paar Scheine hin, dann sitzt er wieder lustig im Kreise der Bekannten. Marianne hat, selbst unbeobachtet, alles gehört, ihr Herz krampft sich zusammen. Irgendwo ringt ein armes, verlassenes Mädchen mit dem Tode, und er, er kann lachen und heiter sein. Marianne kann nicht anders.

Als sie mit ihren jungen Gatten im D-Zug allein ist, mußt sie es ihm ins Gesicht sagen: „Du bist ein ganz kalter und herzloser Egoist!“ Und dann nochmal, als Heidecke entrüstet antwortet: „Du bist ein brutaler und oberflächlicher Egoist!“ Wütend geht Heidecke in den Speisewagen, in einer halben Stunde will er wiederkommen, dann ist Marianne hoffentlich vernünftig. Als er zurückkommt, ist das Abteil leer. Die junge Frau ist geflohen, nicht ins Elternhaus zurück, sondern in die Einsamkeit, sagt ihr Brief, in dem sie ihm die Scheidung vorschlägt. Der junge Schriftsteller Walter Peters braucht dringend Ausspannung für einige Wochen; das laute Getriebe der Redaktion läßt ihn nicht zur Arbeit kommen. Sein Freund und Arbeitskollege Erich Flemming schickt ihn auf eine einsame Burg in den schlesischen Bergen, die einem Grafen gehört und von einem brummigen alten Förster verwaltet wird. Der Förster hat eine Nichte namens Ingeborg, und diese Ingeborg ist Flemmings heimliche Braut. Lachend reist Walter ab, er wird seinem Freunde nicht ins Gehege kommen, sondern das Mädchen Ingeborg von ihm grüßen. Schon auf der Schlittenfahrt durch die herrliche Winterlandschaft erfährt Walter das Wissenswerte über die Gegend. Den Vorgänger des Försters hat ein Wilderer erschossen, der sich dann das Leben nahm und dessen Sohn Hartwig jetzt als Glasbläser arbeitet und gelegentlich auch wildert. Jedenfalls glaubt man das in der Gegend. Dieser Hartwig ist als Glasbläser ein Künstler, das sagt auch die fremde Dame, die vor einigen Tagen allein ankam und auf dem Schloß ganz zurückgezogen lebt.

Der alte rauhe Förster empfängt Walter von Herzen grob, den ficht das jedoch nicht weiter an, denn sonst ist das Schloß wundervoll, mitten in den Bergen, herrlich still und ringsum tiefer Frieden. Walter lernt auch bald die fremde Dame kennen, aber Marianne, die hier wieder ihren Mädchennamen führt, weist ihn kühl ab. Der mürrische Hartwig versteht ihr künstlerisches Interesse an seine, Glasarbeiten falsch. Sofort, als Walter auftaucht, wittert er den Nebenbuhler und verfolgt den Schriftsteller mit Haß. Dem gefällt die liebreizende, schwermütige Marianne immer mehr. Er kommt ihr näher, als er sie vor der erregten Zudringlichkeit des angetrunkenen Hartwig schützt und ihr mitteilt, daß er aus ihrem Zimmer den Agenten eines Auskunftsbüros herausgeworfen hat, Marianne weiß jetzt, daß ihr Mann ihre Spur gefunden hat. Noch ist sie zu stolz um sich Walter anzuvertrauen, zu dem ihr Herz sie hinzieht. Auf der Jagd stößt Walter auf den wildernden Hartwig. Der sieht sich entdeckt von seinem Feinde, reißt daß Gewehr hoch und schießt. Schwer verwundet bricht Walter zusammen. Sofort bereut Hartwig seine Tat, verbindet Walter und trägt ihn ins Schloß. Walter erklärt zur Wut des Försters, die Wunde stamme von einem Schuß, der sich aus Walters Büchse gelöst hätte, als er hingefallen sei. Hartwig ist damit gerettet, Walter hat in ihm einen Freund gefunden. Großer Jubel herrscht auf dem Schloß, als Flemming zum Weihnachtsurlaub eintrifft und auch Silvester mitfeiert. Als es Mitternacht schlägt, umarmt er seine Ingeborg, und auch Walter, den Marianne gesund gepflegt hat. küßt das geliebte Mädchen zum erstenmal. Nun erfährt er auch, daß Marianne nie die Seine werden kann, solange ihre Ehe nicht geschieden ist.

Der alte Förster triumphiert, er hat im Walde Walters Gewehr gefunden, in dem noch beide Läufe geladen sind. Jetzt kann er Hartwig, den Wilderer, endlich verhaften.

Walter hört es und eilt ins Dorf. In der Halle des Schlosses steht Fritz Heidecke, Walter eilt trotz Heideckes Wunsch, ihn zu sprechen, achtlos an ihm vorbei, er weiß ja nicht, daß das Mariannes Mann ist. Während Walter den Förster herzlich bittet, Hartwig nicht zu verhaften, steht Heidecke vor Marianne und hält ihr vor, daß ihr berühmter Herr Walter Peters ja nicht mal den Mut gehabt hätte, für sie einzutreten. Er hätte eiligst das Schloß verlassen und ihm das Feld geräumt. Marianne ist verzweifelt und stürzt hinaus. Nur fort von hier, weit weg. Walter kommt ins Schloß zurück und hört entsetzt, daß Marianne allein in den Wald gelaufen ist. Er eilt ihr nach durch Schnee und Sturm. In dem wilden Berggeröll verliert sich ihre Spur. Mühsam kämpft sich Walter durch den Schneesturm. Endlich findet er die Geliebte, die aus Verzweiflung den Tod sucht. Nun hat sie heimgefunden.

Heidecke willigt in die Scheidung. Eine starke Persönlichkeit wie Marianne kann er als Lebensgefährtin nicht gebrauchen. Ein glücklicher junger Dichter schreibt mit Jubel im Herzen die Erzählung von zwei Herzen, die sich fanden im Waldwinter.


Der Film