Bornschein, Walter

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Walter Bornschein

Walter Bornschein (Lebensrune.png 7. April 1914 in Obergreißlau, Kreis Weißenfels; Todesrune.png gefallen 27. April 1944 über Schweinfurt) war ein deutscher Offizier der Wehrmacht, zuletzt Hauptmann und Kampfflieger der Luftwaffe sowie Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges.

Leben

Ritterkreuzverleihungszeremonie 1942; Bornschein ganz links
Bornschein, Walter II.jpg
„Walter Bornschein wurde am 07.09.1914 in Obergeißlau bei Weißenfels als Sohn des Maurers Willi Bornschein und seiner Frau Hulda, geborene Kornmann, geboren. Nach dem Besuch der Grundschule in Obergeißlau und der Oberschule für Jungen in Weißenfels, wo er sein Abitur ablegte, leistete er seine Arbeitsdienstpflicht ab und trat dann am 01.11.1935 freiwillig der Luftwaffe für drei Jahre bei. Dort gehörte er ab dem 15.12.1937 der I. Gruppe des Kampfgeschwaders 153 in Merseburg an und kommt dann in die II. Gruppe des neuen Kampfgeschwaders 2 auf den Flughafen Liegnitz. Nach Ableistung seiner aktiven Dienstzeit, sein Berufswunsch war Kunstmaler, entschied er sich dann aktiver Offizier zu werden und nahm so am Feldzug gegen Polen, wo er u. a. drei Eisenbahnzüge vernichtete, und Frankreich, wo er am 11.05.1940 zusammen mit weiteren Maschinen der 4. Staffel durch einen kühnen Tiefangriff auf den Flugplatz Vaux bei Sissone-La Malmaison von sich reden machte. Die dort startklaren Maschinen der 114. Staffel der Royal Air Force wurden komplett zerstört. Weiterhin war er an der Vernichtung einer 10 Kilometer langen Feindkolonne beteiligt und nahm an der Bekämpfung zahlreicher Artillerie-Einheiten des Gegners teil. Ebenso ist er an den Einsätzen gegen England beteiligt, wo er an Angriffen gegen Dockanlagen, Flugplätze, Geleitzüge und Industrieanlagen flog. Am 11.07.1940 flog er als Beobachter in der Maschine des späteren Ritterkreuzträgers Oberleutnant Joachim Genzow als die Do 17 Z bei Harwich von britischen Hurricanes der 85. Squadron unter der Führung von Sqd. Leader Townsend, angegriffen wurde. Hierbei gelang es Townsend insgesamt mehr als 200 Treffer anzubringen und mindestens drei Besatzungsmitglieder der deutschen Maschine, darunter Bornschein, zu verwunden. Doch die Maschine schaffte es zurück bis zum Heimathafen. Am 20.06.1942 wird er zum Kapitän der 4. Staffel ernannt, die er bis zum 15.02.1943 führen sollte. Er nahm an Kampfeinsätzen über Dieppe und bei St. Nazaire teil. Anschließend wurde er zu Adolf Hitler zum Rapport bestellt und erhielt von diesem ein Bild mit persönlicher Widmung. Danach erneut im Einsatz versenkt er zwei Dampfer mit zusammen 9.000 BRT, wofür er am 24.09.1942 als Oberleutnant und Flugzeugführer in der II. Gruppe des Kampfgeschwaders 2 das Ritterkreuz erhielt. Am 16.02.1943 wird er als Kompaniechef an die Flugzeugführerschule A/B 3 nach Guben versetzt, wo er seine im Kampf gemachten Erfahrungen an den Kampffliegernachwuchs weitergab. Am 17.05.1943 erfolgte die Versetzung als Staffelkapitän zur Führer-Kurierstaffel auf den Heimathorst Berlin-Staaken. Einsatzhafen war Rastenburg in Ostpreußen. Im Frühjahr 1944 nahm Bornschein an einem zweitägigen Seemanöver in Pillau auf einem U-Boot teil. Am 27.04.1944 wieder auf dem Flugplatz München-Riem mit der Ju-88, ausgestattet mit dem Lichtenstein-Gerät, im Einsatz. Als er erfuhr, daß sich ein gegnerischer Bomberverband auf Schweinfurt bewegte, stieg er auf und schleuste sich in den Verband ein. Über dem Stadtgebiet von Schweinfurt setzte er sich hinter eine Lancaster und griff diese an. Jedoch entdeckte ihn der Heckschütze Sergeant W. G. Stevens, der ebenfalls Feuer gab. Beide Maschinen wurden getroffen, wobei die Lancaster um 02.25 Uhr bei Schraudenbach aufschlug. Nur der Navigator Flight Sergeant Burns und ein weiteres Besatzungsmitglied konnten sich durch Fallschirmsprung retten. Die fünf weiteren Besatzungsmitglieder starben beim Absturz der Maschine. Dieser Sieg über die Lancaster war der einzige Luftsieg Bornscheins. Allerdings hatte er den Aufschlag des abgeschossenes Flugzeugs nicht mehr erlebt. Vermutlich durch einen Herzschuss getroffen, sackte Bornschein auf die Steuerhebel nach vorn über. Die Ju-88 ging sofort in einen Sturzflug über und schlug schließlich auf einer Wiese bei Schweinfurt auf. Zusammen mit Walter Bornschein fielen Bordfunker Stabsfeldwebel Wilhelm Steuer und der Bordmechaniker Feldwebel Josef Schmitz. Ob ein viertes Besatzungsmitglied an Bord war, konnte bisher nicht geklärt werden. Walter Bornscheins sterbliche Überreste wurden später geborgen, nach Obergeißlau überführt und auf dem dortigen Friedhof beigesetzt.“[1]

Ritterkreuz

Er erhielt das Ritterkreuz am 24. September 1942 als Oberleutnant und Flugzeugführer im Kampfgeschwader 2 für die Versenkung zweier feindlicher Schiffe mit zusammen 9.000 BRT. Die Ritterkreuzverleihungszeremonie leitete Hugo Sperrle, am selben Tag wurden auch Fritz Sengschmitt, Peter Broich und Fritz Schröter mit dem hohen Kriegsorden ausgezeichnet.

„Die Gesamtzahl seiner Feindflüge konnte nicht ermittelt werden. Es sind jedoch mindestens 150 Einsätze gegen England nachweisbar. Mindestens 3 Abschüsse im Luftkampf.“[2]

Fliegertod

Walter Bornschein fiel gemeinsam mit seiner Besatzung (Bordfunker Stabsfeldwebel Wilhelm Steuer und Bordwart Feldwebel Josef Schmitz) bei der Abwehr eines anglo-amerikanischen Terrorangriffs 15 km Westsüdwest von Schweinfurt, als er auf 3.000 m Höhe um 2.37 Uhr mit seiner Maschine (hier gehen die Quellen auseinander, entweder eine Ju 88, eine Do 217 E oder, wie die meisten Fachleute annehmen, eine für die Nachtjagd geeignete Do 217 N-1) einen Lancaster-Bomber der Royal Air Force bei Schraudenbach zum Absturz brachte.

„Am frühen Morgen des 27. Aprils wird das Flugzeug um 2.25 Uhr nach Abladen der Bombenlast auf dem Rückflug von einer deutschen Dornier Do 217 E angegriffen. Die Lancaster gerät nach Treffern außer Kontrolle, explodiert im Sturzflug und schlägt westlich von Schraudenbach auf. Dabei kommen von der 7-köpfigen Besatzung fünf Mann ums Leben, darunter zwei kanadische Staatsangehörige. Das deutsche Flugzeug mit dem Kommandanten Hauptmann Walter Bornschein, dem Bordfunker Stabsfeldwebel Wilhelm Steurer und dem Bordwart Feldwebel Josef Schmitz wurde vom Abwehrfeuer der Lancaster getroffen und stürzte ebenfalls ab und zwar in der Nähe von Oberndorf, wobei alle drei Besatzungsmitglieder ums Leben kamen. [...] Während des vorausgegangenen Luftkampfes erfasste das britische Abwehrfeuer das angreifende deutsche Flugzeug (Dornier Do 217 E) des Hauptmanns Walter Bornschein (Ritterkreuzträger des Eisernen Kreuzes; geb. 7. April 1914) und traf den Piloten tödlich. Die Maschine war (vermutlich mit zwei anderen) vom Flughafen München-Riem gestartet und stürzte am westlichen Ortsrand von Oberndorf ab, etwa 200 m von der dortigen schweren Flakbatterie. Ein Bergekommando fand am Rande des großen Aufschlagtrichters die beiden weiteren Besatzungsmitglieder Bordfunker Stabsfeldwebel Wilhelm Steurer und Bordwart Feldwebel Josef Schmitz, beide Träger des Deutschen Kreuzes in Gold, beide ohne Fallschirm. Die Leiche des Hauptmanns Walter Bornschein konnte nicht gefunden werden. Oberleutnant Rolf Zöphel, der eines der beiden Begleitflugzeuge gesteuert hatte, begab sich am nächsten Tag zur Absturzstelle, um nach seinem Staffelkapitän zu suchen. Er fand lediglich die durchschossene Panzerplatte des Pilotensitzes und schloss daraus, dass Hauptmann Bornschein voll getroffen worden war. Nach dem Tod des Staffelkapitäns wurden Einsätze von Fliegern der FKS [Anm.: Führer-Kurier-Staffel] gegen Bomberverbände nicht mehr gestattet.“[3]

Auszeichnungen (Auszug)

Fußnoten