Pape, Walter (1914)

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Unteroffizier Walter Pape.jpg

Walter Pape (Lebensrune.png 20. November 1914 in Balagansk/Bez. Ust. Udinsk/Oblast Irkutsk, Russisches Kaiserreich; Todesrune.png 5. Juni 1989 in Magdeburg) war ein deutscher Unteroffizier und Infanterist des Heeres der Wehrmacht und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges.

Leben

Walter Pape wurde 1914 nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges in Sibirien geboren. Denkbar ist, daß sein Vater, wie einst so viele Deutsche, aber insbesondere Baltendeutsche, Soldat der Kaiserlich Russischen Armee oder hoher kaiserlicher Beamter war. Ebenfalls ist anzunehmen, daß die Familie während des Krieges oder anschließend nach Deutschland flüchten mußten oder des Landes verwiesen wurden.

Pape arbeitete vor dem Zweiten Weltkrieg bei der Schäffer & Budenberg AG, im O-Werk in Magdeburg-Buckau. S&B-Manometer (Druckmeßgeräte) waren auf der ganzen Welt berühmt.

Zweiter Weltkrieg

Ritterkreuzträger Walter Pape mit Kameraden an der Kriegsfront (anzunehmen ist die Ostfront im Sommer 1941)
Walter Pape, Ritterkreuzurkunde.jpg

Pape kam in das Infanterie-Regiment 211, welches mit Befehl vom 25. August 1939 mit Aufstellungstag 26. August 1939 durch den Infanterie-Kommandeur 19 aufgestellt wurde. Als Aufstellungsort wurde Burg bei Magdeburg. Das Regiment unterstand der 71. Infanterie-Division. Nach der Aufstellung wurde das Regiment am 1. September 1939 in den Raum Pirmasens verlegt. Es bezog eine HKL westlich von Buchweiler-Bärenbach. Anfang 1940 verlegte das Regiment in den Raum Birkenfeld. Am 10. Mai begann der Vormarsch des Regiments nach Frankreich mit einem Marsch nach Wanen, westlich von Arlon, welches am 13. Mai erreicht wurde.

Westfeldzug

Schon im Westfeldzug 1940 konnte sich der Infanterist Walter Pape im Kampf um die französischen Panzerwerke hervorragend bewähren. In dieser Zeit erhielt er schon das EK 1. Beim Angriff auf Verdun im Juni tat er sich erneut besonders hervor. Als Führer eines Stoßtrupps gelang ihm, durch den entschlossenen Einsatz seiner Person (laut OKW-Bericht) die Einnahme einer Schlüsselstellung der Franzosen, wobei die Entscheidung herbeigeführt wurde. Seine Tapferkeit und seinen Einsatz vor dem Feind diente, laut OKW, als Beispiel für seine Kameraden und Untergebenen. Das Regiment hatte während der Kämpfe an der Westfront 12 gefallene und 11 verwundete Offiziere sowie 204 gefallene, 539 verwundete und fünf vermißte Unteroffiziere und Mannschaften zu beklagen. Der Einsatz an der Westfront endete mit der Verleihung zahlreicher Auszeichnungen. Die höchste, das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes, wurde an Generalleutnant Weisenberger, Oberst von Scheele, Oberleutnant Germer und Unteroffizier Pape verliehen. Es mag auch an der Tatsache gelegen haben, daß Pape nicht Offizier war, weshalb die Entscheidung zur Verleihung des Ritterkreuzes erst Anfang 1941 gefällt wurde.

„Am 20. Mai ging das Regiment in der erreichten Stellung zur Verteidigung über, da ein weiterer Durchbruch durch die Maginotlinie nicht mehr notwendig war. Das III. Bataillon hatte in diesen Tagen vom 17. - 21. Mai 1940 50 Gefallene, 129 Verwundete und 17 Vermißte zu beklagen. Das I. und III. Bataillon übernahmen einen Abschnitt im Bois de Neudan. Das II. Bataillon verblieb beim Panzerwerk 505. Am 27. Mai beteiligte sich das Regiment mit dem I. und III. Bataillon an einem Angriff auf die Höhe 342. Die Bataillone drangen in den Wald von Inor vor, konnten diesen aber nicht durchdringen und hatten schwere Verluste. Am 28. Mai wurde das II. Bataillon vom Panzerwerk 505 abgelöst und trat zu seinem Regiment zurück. Am 29. Mai hatte sich der Gegner aus dem Bois d'Inor zurückgezogen. Das Regiment stieß sofort nach und erreichte den Südrand des Waldes nordostwärts Inor. Am Morgen des 11. Juni stellten Stoßtrupps des Regiments die Räumung der Höhe 342 durch den Gegner fest. Es griff daraufhin selbständig nach Süden an und erreichte gegen 11.20 Uhr den Südrand des le Ligant. Um 14 Uhr durchschritt es den Bois de Pelerin. Am 12. Juni wurde der Angriff in Richtung Verdun fortgesetzt. Das II. Bataillon erreichte Brouennes, das Tagesziel des Regiments. Am 13. Juni wurde der Vormarsch erst gegen 17 Uhr in Richtung Verdun fortgesetzt. Die Divisions-Aufklärungs-Abteilung 171 wurde dem Regiment als Sicherung der linken Flanke unterstellt. Am 14. Juni erreichte das II. Bataillon des Regiments gegen 8.00 Uhr Damvillers. Bis zu den Mittagsstunden stieß das II. Bataillon bis Azannes vor, nachdem der beiderseits der Vormarschstraße in den Wäldern eingenistete Gegner geworfen werden konnte. Anschließend erhielt das Regiment den Befehl, auf Fort Douaumont und Vaux vorzustoßen. Nach kurzen, aber erbitterten Kämpfen bei Gremilly und Ornes stand das Regiment gegen 20 Uhr mit seinem II. Bataillon südlich Ornes. Das I. Bataillon stellte sich zum Angriff links neben dem II. Bataillon bereit. Am 15. Juni griff das Regiment mit dem II. Bataillon rechts auf Douaumont, mit I. Bataillon links auf Fort Vaux an mit dem Ziel, die Straße Verdun - Etain zu erreichen. Das II. Bataillon erhielt den Auftrag, in der breiten Lücke zwischen dem Infanterie-Regiment 194 und dem Infanterie-Regiment 211 den Wald in südlicher Richtung zu durchkämmen, um etwaige Flankenbedrohungen auszuschalten. Dabei wurde das Bataillon von der Divisions-Aufklärungs-Abteilung unterstützt. Bis 9.12 Uhr konnte die 1. Kompanie das Fort Vaux zur Übergabe bewegen und in deutsche Hand bringen. Das II. Bataillon konnte bis 11.45 Uhr das Fort Douaumont stürmen. Nach der Erstürmung der Forts Vaux durch das I. und des Forts Douaumont durch das II. Bataillon drangen beide Bataillone wieder nach Süden vor und erreichten am Abend die Straße Verdun - Etain. Zur Sicherung der linken offenen Flanke des Regiments wurden diesem zwei Bataillone des Infanterie-Regiments 379 zugeführt. Die beiden Bataillone trafen bis 16.00 Uhr in Damloup ein und gingen am späten Nachmittag über die Straße Verdun - Etain vor und warfen schwächere feindliche Sicherungen zurück. Am 16. Juni gegen 3 Uhr war die Linie Tillat - Südrand Fort Moulainville - 1 km südlich Eix ereicht. Mit dem Beginn des 16. Juni 1940 waren die Kämpfe um die Festung Verdun beendet und das Regiment ging zur Verfolgung des weichenden Gegners über.“ — Lexikon der Wehrmacht zum Kampf des Infanterie-Regimentes 211[1]

Als am 17. Juni über Verdun vorstoßende Panzertruppen unter General der Panzertruppe Heinz Guderian die Grenze zur Schweiz erreichten, schlossen sie die Maginotlinie und den Großteil des französischen Heers ein.

Kampf um das Panzerwerk 505

Teile der 71. Infanterie-Division waren für den Sturmangriff das Panzerwerk 505 vorgesehen. Ein Zug der 1. Kompanie/Pionier-Bataillon 171 und Oberleutnant Alfred Germer sowie Teile der Infanterie-Regimenter 191 und 211, darunter eine von Pape angeführte Gruppe. La Ferté (Panzerwerk 505) war die Bezeichnung eines Infanteriewerks der französischen Maginotlinie bei La Ferté-sur-Chiers. Wie die gewaltige Festung Hochwald der Eckpfeiler der Maginotlinie im Osten war, so sollte das Panzerwerk 505 ihr Grundpfeiler im Westen sein. Der Sturm auf das Werk glich dem auf Eben Emael.

Mit dem Einschlag der letzten Granate erfolgte der Sturmangriff. Mit Hohlladungen (wie sie sich bei Eben Emael bewährt hatten), die man über lange Stahlstangen dicht bei den Panzerglocken zur Zündung brachte, wurde Block 2 ausgeschaltet. In die so aufgesprengten Öffnungen wurden weitere Sprengmittel und Nebelkerzen ins Werksinnere geworfen. Einrichtungsgegenstände fingen Feuer und die Besatzung mußte in den 35 m tiefer liegenden Verbindungsgang flüchten. Der Werkskommandant Oberleutnant Bourguignon forderte dringend Unterstützung an. Der französische Entlastungsangriff mit zwei Infanteriebataillonen und 13 Panzern scheiterte jedoch. In der Nacht war dann ein zweiter deutscher Pionierangriff gegen Block 1 erfolgreich.

Für die Besatzung war die Situation äußerst bedrohlich geworden. Beide Kampfbunker waren verloren. Weitere Sprengladungen detonierten im Werksinneren. Über den Sog in den Treppenhäusern drangen Brandgase nach unten. Die Ent- und Belüftungsanlagen waren zerstört. Es wurden Gasmasken aufgesetzt, die aber das Kohlenmonoxid nicht aus der Atemluft herausfiltern konnten.

Die 71. Infanterie-Division hatte bei den Kämpfen um La Ferté vom 15. bis 19. Mai insgesamt 90 Gefallene, 446 Verwundete und 17 Vermisste zu beklagen. Die französische Besatzung, 107 Mann des 155. RIF davon 3 Offiziere, starben an Kohlenmonoxidvergiftung, da die französische Generalität eine Kapitulation verboten hatte.

Papes entschlossenes Vorgehen, so berichtete das OKW in einem öffentlichen Bericht, schaffte die Voraussetzung für den geglückten Sturm auf das Panzerwerk 505.

Rußlandfeldzug

Ende März 1941 wurde das Regiment dann zusammen mit der 71. Infanterie-Division in das Generalgouvernement verlegt. Mitte Juni wurde die 71. Infanterie-Division in ihren endgültigen Angriffsstreifen zwischen Futory und Cieszanow verlegt. In den Nächten zum 21. Juni und zum 22. Juni wurde das Regiment in seinen Bereitstellungsraum dicht an der russischen Grenze vorverlegt. Am 22. Juni 1941 stand das Regiment ohne sein II. Bataillon in Niemstow zur Verfügung der Division. Das II. Bataillon stand am linken sichernden Flügel der Division in Czeresnic mit dem Auftrag, die russischen Befestigungen dicht hinter der Grenze zu Durchbrechen und das Höhengelände südlich Nowesiolo in Besitz zu nehmen, um dann dort die Sicherung der Nordflanke der Division zu übernehmen. Kurz vor dem Morgengrauen des 22. Juni trat das II. Bataillon ohne Feuervorbereitung zum Angriff über die russische Grenze an. Es gelang dem Regiment, die russischen Grenzbefestigungen zu durchbrechen und weiter vorzustoßen. Auch am 23. Juni blieb das Regiment, dem auch das II. Bataillon wieder zugeführt worden war, Divisionsreserve und folgte dem Infanterie-Regiment 191 nach Szawary. In der Nacht zum 24. Juni wurde das II. Bataillon dann wieder dem Infanterie-Regiment 194 unterstellt. Doch bereits am Morgen des 24. Juni kehrte das Bataillon wieder zum Regiment zurück. Dieses ging nach Beseitigung schwachen Widerstands im Lager Niemirow Zdroj auf den Ostrand des Waldes westlich von Niemirow vor. Von hier aus wurde das Regiment auf den Ort Niemirow selbst abgedreht. Kurz nach 11.00 Uhr erreichten die vordersten Teile des Regiments den Ort. Die 1./I./IR 211 und die 1./IR 194 hatten den Ort gegen 10.20 Uhr bereits genommen und gesäubert. Gegen 11.20 kam von vorne die Warnung vor einem russischen Panzerangriff. Inzwischen hatte das III./IR 211 mit vordersten Teilen Niemirow in nördlicher Richtung durchschritten. In diesem Moment traf das Regiment der russische Panzerangriff. Gegen 11.40 Uhr näherten sich auf der Straße von Szczerzec mehrere russische Panzer. Unterstützt durch die 1. Kompanie der Panzerjäger-Abteilung 211 gelang es dem Regiment, insgesamt 35 russische Panzer abzuschießen und den russischen Panzerangriff abzuweisen. Vom 25. bis 27. Juni 1941 kämpfte das Regiment um den russischen Truppenübungsplatz Wiszenka und stieß anschließend in Richtung Lemberg vor. Zum 30. Juni endeten die Gefechte der 71. Infanterie-Division vor den Toren Lembergs. Ab dem 2. Juli 1941 begann der Vormarsch der 71. Infanterie-Division als Armee-Reserve in Richtung Kiew.

Auszeichnungen (Auszug)

Fußnoten