Reichenau, Walter von

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Walter von Reichenau (1884–1942)

Walter Gustav Karl August Ernst von Reichenau (Lebensrune.png 8. Oktober 1884 in Karlsruhe; Todesrune.png 17. Januar 1942 in Poltawa) war ein deutscher Offizier der Preußischen Armee, des Deutschen Heeres, der Freikorps, der Reichswehr und der Wehrmacht, er war zuletzt Generalfeldmarschall des Heeres und Ritterkreuzträger im Zweiten Weltkrieg.

Leben und Wirken

Geburtsurkunde
Generalfeldmarschall von Reichenau als Heeresgruppe-Oberbefehlshaber an der Ostfront
Das vom Führer für den verstorbenen Generalfeldmarschall von Reichenau angeordnete Staatsbegräbnis fand am Freitag, dem 23. Januar 1942, um 11 Uhr im Ehrenhof des Zeughauses, Unter den Linden statt. Das Bild zeigt den Sarg des Generalfeldmarschalls auf dem Wege zum Invalidenfriedhof.

Abstammung

Walter von Reichenau war der Sohn des Majors im 1. Badischen Feldartillerie-Regiment Nr. 14 und späteren preußischen Generalleutnants Ernst August von Reichenau (1841–1919) und dessen Gemahlin Elisa, geb. Greve.

Militär

Nach dem Abitur trat er am 14. März 1903 in die Preußische Armee ein und wurde Fahnenjunker im 1. Garde-Feldartillerie-Regiment, das der 1. Garde-Infanterie-Division des Garde-Korps unterstellt war.

Erster Weltkrieg

Zu Beginn des Ersten Weltkrieges war von Reichenau Adjutant des 1. Garde-Feldartillerie-Regiments im Garde-Korps, und in dieser Stellung wurde er noch im Verlauf des Jahres 1914 zum Hauptmann befördert und mit dem Eisernen Kreuz II. und I. Klasse ausgezeichnet.

Im folgenden Jahr wurde er zum Generalstab versetzt, und im Lauf des Jahres 1915 diente er als Zweiter Generalstabsoffizier (Ib) der 47. Reserve-Division sowie anschließend als Erster Generalstabsoffizier (Ia) der 7. Kavallerie-Division.

Zwischenkriegszeit

In der Zeit vom Waffenstillstand bis zu seiner Übernahme in die Reichswehr war von Reichenau Generalstabsoffizier beim Grenzschutz Ost in Schlesien und Pommern.

Bis Anfang der 1930er Jahre wurde von Reichenau in verschiedenen Stellungen verwendet. 1924 wurde er zum Major und 1929 zum Oberstleutnant befördert. Seit 1930 war er Chef des Stabs im ostpreußischen Wehrkreis I / 1. Division, dessen Befehlshaber der spätere Reichswehrminister Werner von Blomberg war. Am 1. Februar 1932 erfolgte die Beförderung zum Oberst.

Im Februar 1934 wurde Generalmajor von Reichenau, der zuvor Chef des Ministeramtes gewesen war, im Zuge der Umstrukturierung der Reichswehr Chef des neugeschaffenen Wehrmachtamtes im Reichswehrministerium.

Zweiter Weltkrieg

Vordere Reihe v. l.: Wilhelm Frick, Philipp Bouhler, Friedrich Fromm, Joseph Goebbels, Erich Raeder und Erhard Milch bei der Bestattungszeremonie für Generalfeldmarschall von Reichenau am 23. Januar 1942

Beim Polenfeldzug war er Oberbefehlshaber der 10. Armee und wurde im Oktober 1939 zum Generaloberst befördert. Nach dem Westfeldzug erhielt er den Marschallstab. Beim Unternehmen „Barbarossa“ kommandierte er die 6. Armee. Anfang 1941 trat er die Nachfolge von Rundstedts als Oberbefehlshaber der Heeresgruppe Süd an.

Der Reichenau-Befehl

Von Reichenau wird in der offiziellen BRD-Geschichtsfälschung als angeblich fanatischer Lakai des Reichskanzlers Adolf Hitler dargestellt. Hierbei wird häufig der Reichenau-Befehl vom 10. Oktober 1941 erwähnt, in dem es hieß, daß die Wehrmacht „Träger einer unerbittlichen rassischen Idee sei“ und die „Notwendigkeit der harten, aber gerechten Sühne am jüdischen Untermenschen beschworen wird. Tatsache ist, daß von Reichenau bereits im Polenfeldzug jedwede Übergriffe auf die Zivilbevölkerung in seinem Befehlsbereich unterband und bei Verstoß scharf ahndete. Er verfaßte vor dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges zwei Denkschriften, die sich gegen jede kriegerische Auseinandersetzung im Westen wandte und einen möglichen Krieg gegen die Sowjetunion als „Anfang vom Ende“ bezeichnete. Von Reichenau schritt energisch gegen Soldaten ein, die sich an Juden oder deren Eigentum vergingen.[1]

Zweifel an der Echtheit

Die Echtheit des Reichenau-Befehls wurde bereits mehrfach angezweifelt; kein bekanntes Schriftstück – von dem mehrere Versionen existieren – trägt von Reichenaus Unterschrift, was für den Befehl eines Armeeführers im Grunde undenkbar ist. Der britische Jurist Sir Reginald Paget, der den Generalfeldmarschall von Manstein vor dem britischen Schauprozeß 1949 in Hamburg vertrat, bezeichnete den Befehl als „Zeug, das klingt, wie wir es selber 1944/45 herausgaben“. Der Reichenau-Befehl ist, sofern authentisch, das Produkt der radikalen Auseinandersetzung mit dem Gegner, er ist ein Dokument klarer Freund-Feind-Definitionen, wie sie in Zeiten einer historischen Auseinandersetzung, die der Zweite Weltkrieg ohne Zweifel war, auch in der Propaganda der Feinde des Reiches regelmäßig vorkam und bis heute vorkommt.[2][3]

Tod

Wetzlarer Anzeiger 19.1.1942, Teil I
Wetzlarer Anzeiger 19.1.1942, Teil II

Am 15. Januar 1942 erlitt von Reichenau nach einem Waldlauf bei minus 40° Celsius in der Ukraine einen schweren Schlaganfall. Auf dem Lufttransport zur Behandlung nach Deutschland am 17. Januar 1942 (Professor Dr. Hochreins Klinik in Leipzig) starb von Reichenau im Flugzeug zwischen Poltawa und Lemberg an Herzinsuffizienz bzw. an Herzversagen.[4]

Ruhestätte

Generalfeldmarschall Walter von Reichenau wurde nach einem Staatsakt im Berliner Zeughaus u. a. im Beisein von Reichsmarschall Göring und Generalfeldmarschall von Rundstedt auf dem Berliner Invalidenfriedhof beigesetzt.

Dotation

1944 erhielten die Nachkommen des gefallenen Generalfeldmarschalls eine Dotation an Grundbesitz im Wert von 1,01 Millionen Reichsmark.

Familie

Hauptmann von Reichenau heiratete im April 1919 seine Verlobte Alexandrine Gräfin Maltzan Freiin zu Wartenberg und Penzlin (1895–1984), aus der Ehe sind vier Kinder entsprossen: Die Söhne Karl Friedrich und Joachim sowie die Töchter Erika und Britta.

Beförderungen

Auszeichnungen (Auszug)

Kaiserreich

Drittes Reich

Verweise

Fußnoten

  1. Prominente ohne MaskeDrittes Reich, FZ-Verlag 1998, ISBN 3924309396
  2. Als kleines Beispiel beachte man die Anfeindungen aus Griechenland, die BRD – ein unter Besatzungsrecht stehendes Protektorat der VSA – strebe in der Eurokrise mit Finanzmacht die Unterwerfung fremder Völker an.
  3. Kampf gegen einen sperrigen Brocken, Junge Freiheit 26. Juni 2003
  4. allworldwars.com So der ehemalige Offiziersbursche von Reichenaus, Hain, gegenüber seinem neuen Oberbefehlshaber Friedrich Paulus nach ihrer Gefangennahme in Stalingrad (Abhörprotokoll des NKWD). Laut Hain, der sich ebenfalls im Flugzeug befand, starb von Reichenau ungefähr eine Stunde nach dem Start und vor der späteren Bruchlandung der Maschine in Lemberg.