Wecke, Walther

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General der Luftwaffe Walther Wecke.jpg

Walther Wecke (Lebensrune.png 30. September 1885 in Nennhausen; Todesrune.png 16. Dezember 1943 in Gotha) war ein deutscher Offizier des Deutschen Heeres, der Freikorps, der Reichswehr und der Wehrmacht sowie Polizeigeneral und erster Führer der Landespolizeigruppe „General Göring“.

Leben

Walther Wecke

Jugend

Walther Wecke wurde am 30. September 1885 zu Nennhausen bei Rathenow geboren und war der Sohn des Stationsvorstehers dieses märkischen Ortes. Der gesunde soldatische Geist keimte schon in dem Schulbuben auf, der mit besonderem Stolz von seinem Vater sprach, der als achtzehnjähriger Ulan mit dem Ulanen-Regiment Nr. 16 an dem Todesritt von Mars-la-Tour teilgenommen hatte.

Walther Wecke diente als Einjährig-Freiwilliger beim Feldartillerie-Regiment 3 in Braunschweig (Havel) ab, trat dann zur Feuerwerkerei über und nahm am Ersten Weltkrieg als Feuerwerksleutnant an der Front im Westen, in Rumänien und in Mazedonien teil, ausgezeichnet mit dem Eisernen Kreuz II. und I. Klasse.

Weimarer Republik

Nach dem Zusammenbruch stellte sich der Frontsoldat, erst am Heiligabend zurückgekehrt, dem Regiment „Reinhard“ unter Wilhelm Adolf Reinhard zur Verfügung, um dann im Juni 1919 der neugegründeten Sicherheitspolizei beizutreten. Die ewigen Demonstrationen der unter dem Schutz einer schlappen Regierung dauernd revoltierenden Spartakisten stellten hohe Anforderungen an die Sicherheitspolizei. Als im Mai 1922 vor dem Berliner Rathaus bei einer spartakistischen Demonstration von der Waffe Gebrauch gemacht wurde, setzte in der roten und schwarzrotgelben Presse eine wüste Hetze gegen Wecke ein, die im Juni 1922 aus Anlaß der Erschießung Walther Rathenaus ihre Krönung mit der Verhaftung Weckes fand, die sich jedoch nicht aufrechterhalten ließ. Vom Dienst enthoben, wurde er in ein Dienststrafverfahren verwickelt, weil er Leute beim Kampf in Oberschlesien unterstützt und die Übersendung von Waffen zugesagt hatte. Das Verfahren kam erst im Frühjahr 1924 zum Schluß, brachte aber nicht die Entlassung, sondern nur eine disziplinarische Maßregelung.

Einer von 194

In der Zeit seiner Dienstenthebung stand Wecke in enger Verbindung mit nationalen Organisationen, er lernte Roßbach, Hauenstein und Schlageter kennen. Im Herbst 1922 sollte dann in Gegenwart dieser alten Kämpfer in einem Lokal im Arbeiterbezirk Kreuzberg die Gründungszeremonie der Berliner NSDAP-Ortgruppe stattfinden. Zunächst schien es so, als ob die Feier abgeblasen werden müßte, denn die Polizei war vor Ort und zum Einschreiten bereit. Am besten lassen wir SA-Brigadeführer Erich Berendt selbst erzählen, wie er diesen Abend erlebt hat:

Eine bemerkenswerte Mitgliederliste des Gaues Berlin aus dem Jahre 1922, darunter die Namen Albert Leo Schlageter, Walter Wecke, Heinz Oskar Hauenstein und Hermann Kretschmann
„‚Das ist nicht zu ändern‘, meinten die Einberufer zu den Kriminalbeamten, die das Verbot der Partei bekanntgaben und die Auflösung der Versammlung forderten. Das Verbot galt aber für die hier im Restaurant ‚Reichskanzler‘ in der Yorkstraße zusammengetretenen Männer nicht. Es bestand noch keine Ortsgruppe der NSDAP., und somit konnte weder ein Verbot ausgesprochen, noch eine Auflösung gefordert werden. Niemand konnte die Einberufer daran hindern, eine neue - Das ist ein guter Gedanke! Der Versammlung wurde bekanntgegeben, daß besondere Umstände eine neue Sachlage geschaffen hätten und daß die Verhandlungen für 10 Minuten ausgesetzt würden. Die Einberufer zogen sich zu einer kurzen Besprechung in ein anliegendes Zimmer zurück. Gegen das soeben ausgesprochene Verbot konnte man nichts machen, aber man wußte sich zu helfen. Die Beratung war kurz und nach der Rückkehr in den Saal wurde verkündet: daß die Einberufer Willens wären, heute die Großdeutsche Arbeiterpartei zu gründen. Die Ortsgruppe Berlin der NSDAP hieß fortan Großdeutsche Arbeiterpartei!“ — Erich Franz Berendt[1]

Unter Umgehung der Inhibition konstituierte Roßbach an jenem Tage die GDAP, die mit der NSDAP ungefähr soviel zu tun hatte, wie die Linkspartei mit der PDS (Praktisch Das Selbe). Nicht nur das Hakenkreuz, auch das Parteiprogramm der Nationalsozialisten war übernommen worden.

„Zwillinge kann man zur Not unterscheiden; aber hier merkmalte auch nicht ein Haar einen Unterschied“, lautet ein lakonischer Kommentar Berendts. An jenem Abend traten der Partei 194 Mitglieder bei, darunter fünf Frauen. In der Schlageter-Ausstellung fand sich die Liste der ersten NSDAP-Angehörigen von Berlin auf der Schlageter unter Nr. 61 und Walther Wecke unter Nr. 65 aufgeführt waren. 1923 beim Ruhrbesetzung beteiligte sich der Dienst enthobene Polizeioffizier aktiv am Abwehrkampf.

Beruflicher Werdegang

Fahnenweihe bei der Landespolizei-Gruppe „Wecke“ z. b. V. In: Der Deutsche Polizeibeamte. Heft 4. 1933. S. 151.

1927 erfolgte die Beförderung zum Major und die Versetzung an die Polizeischule in Brandenburg, was einen neuen Sturm in der Weimarer Presse zufolge hatte. Das Gebrauch der Bezeichnung „schwarzrotgelb“ brachte eine neue Maßregelung und Versetzung nach Berlin. 1932 begleitete er mit einigen gleichgesinnten in Zivil bereits Adolf Hitler zu einer Massenkundgebung ins Stadion. Offiziell wieder beigetreten ist der Beamte am 1. November 1932 und übernahm bei der Schupo die Leitung der Nationalsozialistischen Beamten-Arbeitsgemeinschaft (NSBAG).

Drittes Reich

Unmittelbar nach dem 30. Januar 1933 wurde er in das preußische Innenministerium berufen, um dort als Ombudsmann zwischen Polizei und NSDAP aufzutreten. Über die PAW (Polizeiabteilung Wecke) ist nur wenig bekannt. Am ehesten ist sie wohl mit Walther Stennes' Hundertschaft der Jahre 1920/21 zu vergleichen. Stark bewaffnet, bestand die Spezialeinheit zunächst aus drei motorisierten Bereitschaften, die im Laufe des Jahres 1933 fast Regimentsstärke erreichten, ferner über einen Kraftfahr-, Fernmelde- und Musikzug verfügte. Da die Landespolizeigruppe „Wecke“ z. b. V. am 17. Juli des Jahres aus der Schutzpolizei herausgelöst und dem preußischen Ministerpräsidenten unterstellt worden war, ist sie auch unter den Bezeichnungen Stabswache Göring und Landespolizeigruppe General Göring bekannt. Ihre Angehörigen trugen die grüne Polizeiuniform und hatten am linken Unterarm einen Ärmelstreifen mit der Aufschrift LPG General Göring. Ab dem 15. Mai 1934 war die Einheit Kurt Daluege unterstellt, seines Zeichens General und Befehlshaber der Landespolizei in Preußen.

Ab März 1933 wurde der Verband bei systematischen Razzien eingesetzt. SS-Standartenführer Gerd Rühle berichtete über die PAW als „das Vorbild einer hervorragenden Polizeitruppe“. In einem zeitgenössischen Zigarettenbilderalbum heißt es, „der Name Wecke war gefürchtet in allen marxistischen Schlupfwinkeln der Reichshauptstadt“. Er verfolgte „die Feinde des Staates wie ein Alpdruck“.

Ende 1933 wurde Wecke Polizeioberst. Im Juni 1934 stellte ihn Göring als Polizeigeneral an die Spitze der Landespolizeiinspektion, zu der auch Berlin gehörte.

Am 15. Oktober 1935 übernahm er die Leitung der Gruppe 3 der Heeres-Feldzeugmeisterei. 1937 wechselte Wecke zur Luftwaffe. Dort übertrug man ihm am 16. September 1937 das Amt des Kommandeurs der Reichsluftschutz-Schule. Sein letztes Kommando bei der Luftwaffe war das des Kommandanten des Luftwaffenübungsplatzes Malacki in der Slowakei.

Tod

General der Luftwaffe Walther Wecke starb 1943 nach schwerer Krankheit in einem Reserve-Lazarett bei Gotha.

Beförderungen

Auszeichnungen (Auszug)

Literatur

  • 96-book.png PDF Cigaretten-Compagnie Rosma (Hg.): Männer im Dritten Reich, 1934 zip
  • Friedrich Wilhelm: Die Polizei im NS-Staat, 1999, 2. Auflage
  • Gerhard Rühle: Das Dritte Reich – Das erste Jahr 1933, 1934
  • Hsi-Huey Liang: Die Berliner Polizei in der Weimarer Republik, 1977
  • Oskar Liskowsky: Polizeigruppe Wecke, die Z.b.V. der nationalsozialistischen Revolution (Die Geschichte der Landespolizeigruppe „General Göring“), Freiheitsverlag, ca. 1935 (nach Einspruch der PPK zum Manuskript M 750 wegen Problemen mit der Nennung von Geheimbefehlen, Namen und dem Druck von Luftbildern möglicherweise nur als Manuskript erhalten)

Verweise

Fußnoten

  1. In: Soldaten der Freiheit - Ein Parolebuch des Nationalsozialismus 1918-1925, 2. Auflage, 1937, S. 233f.