Waterloo (Film)

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Waterloo (Film)
Waterloo (Film).jpg
Filmdaten
Deutscher Titel: Waterloo
Produktionsland: Weimarer Republik
Erscheinungsjahr: 1928
Stab
Regie: Karl Grune
Drehbuch: Max Ferner; Bobby E. Lüthge
Produktion: Münchner Lichtspielkunst AG
Musik: Hansheinrich Dransmann (Kino-Musik - Titania-Palast, Berlin)
Kamera: Fritz Arno Wagner; Josef Wirsching; Hugo von Kaweczynski
Besetzung
Darsteller Rollen
Otto Gebühr Blücher - Friedrich II.
Charles Willy Kayser König Friedrich Wilhelm III.
Auguste Prasch-Grevenberg Blüchers Frau
Charles Vanel Napoleon
Friedrich Ulmer Gneisenau
Georg Henrich Hardenberg
Carl Graumann Fürst Metternich
Humberstone Wright Herzog Wellington
Carl de Vogt Marschall Ney
Helmuth Renar Talleyrand
Vera Malinovskaja Gräfin Tarnowska
Camilla von Hollay Ihre Zofe
Oskar Marion Leutnant Reutlingen
Betty Bird Rieke, seine Braut
Fred Immler Erster Grenadier
Franz Scharwenka Zweiter Grenadier
Will Dohm Graf Lagarde
Mady Christians

Waterloo ist ein deutscher Stummfilm von 1928. Die Uraufführung fand im Januar 1929 statt.

Weitere Titel

  • Napoleon und die 100 Tage (Untertitel, Österreich)
  • Waterloo. Ein Zeitbild (Weiterer Titel, Deutschland)

Handlung

Quelle
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Es ist um die Zeit, da, um nach der Verbannung Napoleons die Neuordnung Europas vorzunehmen — der Wiener Kongreß tagt, da die Uneinigkeit unter den verbündeten europäischen Staaten den Bestand des Kongresses aufs höchste gefährdet, während Napoleon auf Elba bereits an Flucht und Wiedereroberung der alten Macht denkt. -- Fürsten und Staatsmänner — neben Friedrich Wilhelm III., Gneisenau und Hardenberg, neben dem englischen Gesandten Herzog Wellington der Vertreter des französischen Königs, Monsieur Talleyrand — sind in Wien versammelt, umgeben von einer Schar vergnügungssüchtiger Weltenbummler. Unter ihnen, in besonderer Mission, die Gräfin Tarnowska, die leidenschaftliche Verehrerin Napoleons, die diesem jenen geheimen, von einem als Lakaien verkleideten, vormals napoleonischen Kapitän auf dem Kongreß erhorchten Bericht übermittelt, der den scheinbar bevorstehenden Zusammenbruch des Kongresses verkündet und letzte Veranlassung wird für Napoleons tollkühne Flucht von Elba und seine Landung in Frankreich. — Zu den zahllosen Mißvergnügten, die mit dem Feilschen und Handeln auf dem Wiener Kongreß nicht einverstanden sind, gehört auch Feldmarschall Blücher — einstmals Hauptmann des „alten Fritz" —, der auf seinem Gut in heller Empörung die neuesten Nachrichten vom Kongreß liest und seinen Adjutanten, den Leutnant Reutlingen, schnurstracks nach Wien entsendet mit dem alleruntertänigsten Gesuch um Bewilligung des Abschieds. — Selbstverständlich lehnt Friedrich Wilhelm III. das Gesuch ab, und Leutnant Reutlingen macht nun von der ihm erteilten Erlaubnis, sich wie alle andern in Wien zu amüsieren, reichlichen Gebrauch, von den Gunstbezeugungen der schönen Gräfin Tarnowska umworben und gefangen. Alle ihre Avancen können allerdings bei dem flotten preußischen Leutnant nicht mehr erreichen als kleine Verirrungen eines vorübergehende Rausches — seine Gedanken kehren immer wieder zu Rieke, der in der Heimat zurückgelassenen Braut zurück — Mitten in das glänzende Fest hinein, das Fürst Metternich den Fürsten und Diplomaten gibt, kommt plötzlich die Nachricht von der Landung Napoleons in Frankreich — Signal für die streitbaren Vertreter der Verbündeten, sich rasch wieder zusammenzufinden und Acht und Bann zu erklären gegen den gefährlichen Ruhestörer Napoleon, der die Truppen, die ihm mit dem Befehl, ihn gefangen zu nehmen, unter Marschall Ney entgegengeschickt worden sind, samt dem Marschall aber zu ihm übergehen, im Triumphzug auf Paris führt. — Europa rüstet zum zweiten gemeinsamen Schlag gegen den großen Korsen, und während Herzog Wellington als Oberbefehlshaber der englischen Truppen in Brüssel eintrifft, ergeht an Blücher der Ruf des Königs. Der greise Feldmarschall eilt, unterwegs von Landsturmleuten begeistert begrüßt, nach Berlin, wo ihm der König den Oberbefehl über die preußische Armee überträgt und auf Blüchers Wunsch General Gneisenau zu seinem Stabschef ernennt. -- In Belgien, desen Grenze Napoleons Armee zu überschreiten im Begriff steht, treffen sich Wellington und Blücher und geben sich das Versprechen, in steter Fühlung zu bleiben und, wie Blücher sich in seiner derben Weise ausdrückt, wenn nötig einander „aus dem Dreck" zu ziehen. — Erster Zusammenstoß bei Ligny — unter der gewaltigen Übermacht Napoleons muß Blücher weichen, er selbst, der sich an die Spitze seiner Kavallerie gesetzt hat, gerät unter sein Pferd, wird verwundet, von seinem Adjutanten, Leutnant Reutlingen, aber gerettet. Die preußischen Truppen haben sich unter dem Schutz der Nacht nach Wavre zurückgezogen, um den Anschluß an Wellingtons Heer herzustellen. — In Wavre, einem kleinen belgischen Dorf, er¬wartet Leutnant Reutlingen eine freudige Über¬raschung: Rieke, seine Braut, ist hier bei einem Onkel zu Besuch und trifft ihn vor dem Hauptquartier. Eine zweite weniger angenehme Überraschung folgt am nächsten Abend: Gräfin Tarnowska ist mit ihrer Zofe den preußischen Truppen nachgereist, erreicht sie hier in Wavre und sucht den ihr von Wien her bekannten General Gneisenau auf. Blücher, nicht nur großer Soldat, sondern auch ebensolcher Kavalier, räumt der Gräfin, unter sichtlichem Widerstreben Gneisenaus, sein Zimmer ein und beauftragt Leutnant Reutlingen, es der Gräfin anzuweisen. — Noch einmal widersteht Reutlingen den Lockungen der schönen Frau. Reutlingen erhält den Auftrag, dem Herzog Wellington eine Meldung, in welcher Blücher ihm seine Unterstützung bei dem erwarteten Angriff Napoleons zusagt, noch in der Nacht zu überbringen. Durch einen unglückseligen Zufall fällt diese Meldung der Gräfin in die Hand, als diese Reutlingen in seinem Zimmer aufsucht. Die Gräfin schickt ihren als Kutscher mitgekommenen Vertrauten mit dem Inhalt dieser bedeutsamen Meldung zu Napoleon, der Bote wird aber gefangen genommen und erschossen. Der Verdacht, die Meldung verraten zu haben, fällt zunächst auf Reutlingen, der auf der Stelle verhaftet wird. Die in Anwesenheit Riekes an Reutlingen gestellte Frage, ob außer seiner Braut noch eine andere Dame sein Zimmer betreten hatte, beraubt Reutlingen der Möglichkeit, die Wahrheit zu sagen und den Verdacht auf die wirkliche Täterin zu lenken. Erst die Nachricht von der Persönlichkeit des erschossenen Spions führt auf die richtige Spur. Ihrer Verhaftung entzieht sich die Gräfin durch Gift. — Ein anderer Offizier, der Wellington die wichtige Meldung bringen sollte, kommt schwerverletzt zurück, da meldet sich Reutlingen zum zweiten Mal für den gefährlichen Ritt, und der Abschied von Rieke ist diesmal auf Leben und Tod. — Noch in der Nacht, während er sich auf einem Ball bei der Herzogin Richmond befindet, erhält Wellington Nachricht von dem Vorrücken Napoleons auf Belle-Alliance Zärtlich nimmt der liebenswürdige Feldherr Abschied von den Kindern der Gastgäberin. — Als Reutlingen nach mehrfachen Umwegen und einem schweren Gefecht mit einer feindlichen Patrouille, verletzt und blutend, unter Aufwand der letzten Kräfte bei Wellington eintrifft, ist die Schlacht um Belle-Alliance bereits im vollen Gange. Wellington wird von der feindlichen Übermacht hart bedrängt, im Nahkampf — dort um ein Gehöft, hier um eine Scheune — wird mit größter Erbitterung gefochten, die Verluste sind ungeheuer, Wellington hat fast die Hälfte seiner Truppen eingebüßt, weigert sich aber, den Rückzug zu befehlen — er vertraut dem Worte Blüchers. — Durch tiefen Morast kommt Blücher mit seinem Heer nur langsam vorwärts. Unbeugsam wie sein Wille ist der Geist seiner Soldaten. Unter dem anfeuernden Blücherwort ”Vorwärts, Kinder!" gibt jeder Mann seine letzte Kraft her. Und noch ehe Wellington seinen Wunsch: Ach wollte, es wäre Nacht — oder die Preußen kämen — selbst erfüllt sieht, wird Napoleon gemeldet, daß Blücher in die Schlacht einzugreifen im Begriffe steht. — Die vereinigten englisch-preußischen Truppen gehen zum letzten erfolgreichen Angriff über, Napoleon setzt die Garde ein, aufs neue entbrennt ein erbitterter Nahkampf, der sich fortsetzt bis zum letzten entscheidenden Augenblick, da die Garde zu weichen beginnt, — — da ist auch das Schicksal Napoleons entschieden. — Auf dem Kampffeld vor Waterloo begegnen sich die beiden siegreichen Feldherren, Wellington und Blücher zum brüderlichen Handschlag.