Wegener, Paul (1874)

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Pfeil 1 start metapedia.png Dieser Artikel behandelt den Schauspieler Paul Wegener. Für den Gauleiter siehe: Paul Wegener (1908).
Paul Wegener (1874–1948)
Paul Wegener
Paul Wegeners Grab
Berlin, Charlottenburg-Wilmersdorf, Friedhof Heerstr.
Inschrift des Grabsteins

Paul Wegener (Lebensrune.png 11. Dezember 1874 in Arnoldsdorf, Westpreußen; Todesrune.png 13. September 1948 in Berlin-Wilmersdorf) war ein deutscher Theater- und Filmschauspieler, Filmregisseur und Drehbuchautor.

Leben

Jugend

Paul Wegener wurde am 11. Dezember 1874 im westpreußischen Arnoldsdorf geboren. Seine Kindheit verbrachte er auf dem väterlichen Gut Bischdorf im Ermland, bevor er 1883 nach Rössel und später nach Königsberg geschickt wurde, um das Gymnasium zu besuchen. Bereits als Schüler war Wegener als Komparse am Königsberger Stadttheater tätig.

Aus den Jugendträumen wurde zunächst nichts. De Künstler mußte auf den Wunsch seines Vaters hin Jura studieren und wechselte später zur Kunstgeschichte und Philosophie hinüber. Aber immer wieder meldete sich der große Wunsch zur Bühne mit Macht und dieses Drängen und Hingezogensein ließ sich nicht unterdrücken. Nach heftigen und langen Kämpfen mit seinem Innern und gegen die Außenwelt, nach einem verzweifelten Hin und Her, nach Zweifel und Plage, Furcht und Besessenheit – er ging den dornigen Weg aller echten Künstler zur Geltung – begann er schließlich in Rostock. Die Lehrzeit war hart, ja sogar brutal, sie zerstörte jegliche Illusion, aber diese Zeit der Prüfung und Erziehung endete mit einem Erfolg. Wegener wurde nach Wiesbaden und dann nach Hamburg engagiert. Eiserner Fleiß und unermüdliche Arbeit halfen auch diesem Künstler, sich durchzusetzen.[1]]

Durch seine Darstellung in Gorkis „Nachtasyl“ in Hamburg wurde Max Reinhardt auf Wegener aufmerksam und holte ihn 1906 an sein Theater in die Reichshauptstadt, wo er dann bis auf die Kriegsjahre ununterbrochen gewirkt hatte. Hier avancierte er in den kommenden Jahren mit Rollen in Klassikerinszenierungen wie „Richard III.“ oder „Mephisto“ zu einem der profiliertesten Bühnendarsteller Deutschlands.

Stummfilm

Seine Tätigkeit wurde durch den Ersten Weltkrieg unterbrochen. 1914 meldete Wegener sich als Kriegsfreiwilliger, den er an der flandrischen Front mitmachte. Seine Kriegserlebnisse hatte er niedergeschrieben und veröffentlicht und wurde aber 1915 aus gesundheitlichen Gründen nach Berlin zurückgeschickt, wo er bis 1920 abermals unter Reinhardt spielt. Es folgen Engagements an zahlreichen deutschen Bühnen sowie Gastspiele im Ausland.

Sein Kinodebüt gab Wegener 1913 in Stellan Ryes „Der Student von Prag“. Das Doppelgängerthema des „Studenten von Prag“ reizte ihn tief. Er betätigte sich zunächst als Filmschriftsteller. Da er mit der Drehbuchtechnik nicht vertraut war, schrieb Hanns Heinz Ewers das Buch nach seinen Ideen. Neben Max Macks „Der Andere“ (1913) gilt „Der Student von Prag“ als das erste künstlerisch bedeutende Werk des deutschen Films. Die bereits in diesem Film präsente Loslösung der Bildsprache von der eigentlichen Handlung und die Integration phantastischer Elemente in die Geschichte bestimmen auch Wegeners folgende Arbeiten als Regisseur und Darsteller, beispielsweise in „Rübezahls Hochzeit“, „Der Rattenfänger“ und dem international erfolgreichen und hoch gelobten „Der Golem, wie er in die Welt kam“, der bis heute als einer der großen Klassiker des deutschen Stummfilmkinos gilt.

Immer wieder verkörperte Wegener Charaktere aus anderen Kulturkreisen und verband westlich geprägte Phantasien mit seiner ganz persönlichen Faszination für den Fernen Osten, so etwa in „Der Yoghi“ (1916) und „Lebende Buddhas“ (1924). 1926 wurde er von dem Hollywood-Studio MGM für den Mystery-Thriller „The Magician“ mit Rex Ingram engagiert – wie schon oftmals zuvor verkörperte Wegener auch in der Somerset-Maugham-Adaption einen geheimnisvollen Okkultisten.

Tonfilm

Während des Dritten Reiches war er auch regelmäßig auf der Bühne (unter anderem unter der Regie von Heinrich George und Gustaf Gründgens) weiterhin tätig. In den 1930er Jahren verkörperte er oft meist negative Rollen. Paul Wegener ist aus Filmen wie Hans Westmar oder Kolberg bekannt. Zwischen 1933 und 1937 führte Wegener außerdem bei einer Reihe von Genrefilmen Regie. Er erhielt nach der Besetzung Deutschlands von den sowjetischen Besatzern die Erlaubnis, wieder aufzutreten: In den Jahren nach dem Krieg war Wegener führend an der Gründung des Kulturbunds zur Erneuerung Deutschlands beteiligt. Auf der Bühne beeindruckte er 1945 als „Nathan der Weise“ am Deutschen Theater. In „Der große Mandarin“ war er 1948 zum letzten Mal auf der Kinoleinwand zu sehen.

Familie

Am 13. September 1948 starb Paul Wegener in Berlin.

Paul Wegener war ein Vetter von Alfred Wegener. Lyda Salmonova war Wegeners dritte Ehefrau. Sie ließen sich 1924 scheiden. Ihr gemeinsamer Sohn war Prof. Peter P. Wegener. Er war Physiker und weltweit anerkannter Spezialist für hypersonische Gasdynamik und ihrer Kanäle. Durch die Operation Overcast wurde er in die VSA verschleppt, in der er zeit seines Lebens verbrachte.

Bildergalerie

Filmbeiträge

V.S.-Produktion: Schauspielerleben: Paul Wegener (Staffel 3 / Folge 8, 2012)

Auszeichnungen

Werke

Filmographie

Theatrographie (Auswahl) 

Literatur

  • Kai Möller: Paul Wegener. Sein Leben und seine Rollen, Rowohlt Verlag, Hamburg 1954

Fußnoten