Czorny, Wilhelm

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Wilhelm „Willi“ Czorny (Lebensrune.png 4. Dezember 1924 in Zwirschen, Sudetenland; Todesrune.png 22. April 1987 in Friedberg bei Augsburg) war ein deutscher Unteroffizier der Reserve der Wehrmacht und Ritterkreuzträger im Mannschaftsstand des Zweiten Weltkrieges.

Leben

Wilhelm Czorny wurde am 4. Dezember 1924 als Sohn des Gast- und Landwirts Willi Czorny und dessen Gemahlin Theresia, geborene Richter, in Zwirschen, Kreis Bischofteinitz im Böhmerwald, Sudetenland geboren. Er besuchte vom 1. September 1930 bis 28. Juni 1935 die Volksschule in Heiligenkreuz und vom 1. September 1935 bis 28. Juni 1938 die dreiklassige Bürgerschule in Weißensulz. Nach seiner Schulentlassung erlernte er vom 1. Februar 1939 bis 1. Februar 1942 das Fleischerhandwerk in Weißensulz.

Zweiter Weltkrieg

Noch nicht das 18. Lebensjahr vollendet, wurde er am 1. Oktober 1942 zur 4. Kompanie des Infanterie-Ersatz-Regiments „Großdeutschland“ in die Sachsendorf-Kaserne nach Cottbus zum Kriegsdienst eingezogen. Er kam nach seiner Ausbildung am 5. Januar 1943 erstmals im Südabschnitt der Ostfront bei Belgorod und Charkow zum Einsatz. Am 16. Juni 1943 zum ersten Mal verwundet, ging er nach Genesung im Januar 1944 erneut an die Ostfront in den Raum Kirowograd und wurde am 10. März 1944 durch einen Brustschuß zum zweiten Mal verwundet.

Nach Wiedergenesung kam er im Juni 1944 bei Jassy im Königreich Rumänien und im Juli 1944 im Baltikum zum Einsatz. An den Rückzugskämpfen nahm Gefreiter Czorny in Nordrußland, Litauen und Lettland teil. Vorbildlich war in diesen Tagen der persönliche Einsatz des Gefreiten Czorny von der 2. Kompanie, der bei einem örtlichen Angriffsunternehmen des I. Bataillons des Panzer-Grenadier-Regiments „Großdeutschland“ zur Verbesserung der Hauptkampflinie allein mit seinem Maschinengewehr eine ganze sowjetische Pak-Bedienung vernichtete und die Pak unversehrt in eigene Hand bekam. Als die feindliche Bedienung, durch ihren Kommissar wieder vorgetrieben, an ihr Geschütz zurücksprang, erhob sich der Gefreite Czorny erneut aus seinem Loch, sprang zwischen die Sowjets und verjagte aufs neue die Rotarmisten. Die Lage ausnutzend, sprang Czorny, seiner Gruppe weit voraus, in die weiter erkannten feindlichen Stellungen und rollte auch diese auf. Dadurch beseitigte er eine die Stellungen seines Bataillons heftig flankierende feindliche Besatzung und trug dazu bei, daß die eigenen Linien verbessert werden konnten. Für diese im kleinen Rahmen so entscheidende Tat erhielt Gefreiter Czorny das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes. Diese hohe Auszeichnung wurde ihm am 13. Oktober 1944 von seinem Bataillonskommandeur, Major Rudolf Schwarzrock, auf dem Gefechtsstand bei Memel persönlich ausgehändigt. Gefreiter Czorny war der dritte Landsmann aus dem Kreis Bischofteinitz, dem diese hohe Ehre zuteil wurde.

Anschließend bekam er drei Wochen Tapferkeitsurlaub in die Heimat und wurde danach ab 10. November 1944 zu der Genesungskompanie in Cottbus versetzt. Anschließend kam er im Februar 1945 zum Ersatztruppenteil nach Schleswig-Holstein, wurde am 1. April 1945 zum Obergefreiter und am 1. Mai 1945 zum Unteroffizier befördert.

Als der Krieg bald zu Ende war, geriet Unteroffizier Czorny am 2. Mai 1945 bei Schwerin in VS-amerikanische Kriegsgefangenschaft und wurde später Ende Mai 1945 in Kiel den Engländern übergeben. Danach war er vom September 1945 bis Mitte Oktober 1946 bei der 851. German Service Group (eine Dienst- bzw. Arbeitsgruppe zur Verfügung des Besatzers) unter englischen Kommando in Kiel-Wik tätig und wurde am 16. Oktober 1946 aus englischer Gefangenschaft entlassen.

Nachkriegszeit

In der Nachkriegszeit kehrte er zu seinen heimatvertriebenen Eltern nach Bayern zurück und arbeitete vom 25. Oktober 1949 bis zu seiner Erkrankung am 14. Dezember 1966 als Fleischer. Nach Wiedergenesung war er ab dem 8. August 1970 als Lagerist in einem Versandhaus tätig.

Tod

Im Alter von 62 Jahren starb Unteroffizier a. D. Wilhelm Czorny am 22. April 1987 in Friedberg bei Augsburg. Als letzte militärische Ehrenbezeugung hielten Kameraden der Bundeswehr Ehrenwache am Sarg, ein Offizier trug das Ordenskissen.

Auszeichnungen (Auszug)

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