Hartnacke, Wilhelm

Aus Metapedia
(Weitergeleitet von Wilhelm Hartnacke)
Wechseln zu: Navigation, Suche
Wilhelm Hartnacke (1878–1952)

Wilhelm Hartnacke (Lebensrune.png 7. November 1878 in Altena im Sauerland; Todesrune.png 1952 in Schwefe) war ein deutscher Pädagoge und von 1933 bis 1935 Kultusminister von Sachsen.

Leben

Geboren als Sohn eines Postbeamten und als Abkomme eines alteingesessenen Geschlechtes von Bauern und Handwerkern, studierte Hartnacke in Halle und Berlin neuere Sprache, Philosophie und Erdkunde.

Er promovierte 1901, war zunächst Lehrer an den höheren Schulen Bremens, wurde im Mai 1910 Schulinspektor und befaßte sich in der Hauptsache mit der massenstatistischen Begabungserfassung und erbbiologischen Betrachtung der Bildungsorganisation. Gleichzeitig bekämpfte er das übersteigerte Berechtigungswesen und den Standesmaterialismus. Bereits im dritten Kriegsjahr trat er mit einer Schrift hervor, die das Problem der Auslese der Tüchtigen behandelte und in der er die Forderung erhob, daß die geistig stark Begabten anstelle der Minderbegabten in die höheren Schulen versetzt, diese aber entfernt werden sollten, um so eine natürliche Auslese für die spätere Universitätsbildung zu finden. In kurzer Folge veröffentlichte Hartnacke noch eine Reihe weiterer Schriften zum Schulproblem, von denen „Organische Schulgestaltung“, „Standesschule – Leistungsschule“ und „Bildungswahn – Volkstod“ genannt seien.

Seit 1919 war Dr. Hartnacke als Stadtschulrat in Dresden tätig. Im März 1933 wurde er kommissarischer Volksbildungsminister in Sachsen, am 12. Mai 1933 endgültig mit diesem Amt betraut. Er versuchte als Staatsminister, seine bildungspolitischen Vorstellungen in die Tat umzusetzen und stellte auch Karl Valentin Müller wieder ein. Hartnacke setzte in Sachsen einen besonders rigorosen Numerus clausus durch. Als ihm vor allem Ernst Krieck öffentlich vorwarf, Hartnackes Bildungstheorie sei „erzreaktionär“ und ein „Hohn auf die nationalsozialistische Volksgemeinschaft“, denn sie laufe darauf hinaus, den Monopolanspruch des Besitzbürgertums zu verteidigen und die Arbeiterkinder von höherer Bildung fernzuhalten, konnte sich Hartnacke in der Sache nur scheinbar behaupten und wurde schließlich entlassen.

Ursprünglich DNVP-Anhänger, war Hartnacke 1933 der NSDAP beigetreten, seine Parteimitgliedschaft wurde jedoch nach seiner Entlassung für ungültig erklärt. Bis 1935 war er Mitherausgeber der Zeitschrift „Volk und Rasse“.

Nach 1935 arbeitete Hartnacke als Lehrer am Kreuzgymnasium, im Krieg war er als Kriegsverwaltungsrat tätig. Am Kriegsende floh er in Richtung Westen.

Schriften (Auswahl)

  • Das Problem der Auslese der Tüchtigen (1916)
  • Deutsche Sprachlehre im Sinne der Selbsttätigkeit (1918)
  • Das Schlagwort im Kampfe gegen die höhere Schule (1923)
  • Organische Schulgestaltung (1926)
  • Standeschule – Leistungsschule (1929)
  • Naturgesetz geistiger Bildung (1930)
  • Bildungswahn – Volkstod (1932)
  • Neubau des deutschen Schulwesens (1933)
  • Untergang oder Kampf für neues Leben (1933)
  • Mengenverhältnis von Begabten und Unbegabten. In: Hans Harmsen und Franz Lohse (Hrsg.): Bevölkerungsfragen. München 1936, S. 547–554
  • Stammt der Großteil der Begabten aus dem Volk oder aus der Auslese? Volk und Rasse 12, H. 3 (1937), S. 107–111
  • Die Selbstausrottung der begabten Stämme. Volk und Rasse 13, H. 10 (1938), S. 337–351

Literatur