Leuschner, Wilhelm

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Wilhelm Leuschner (* 15. Juni 1890 in Bayreuth; † 29. September 1944 in Berlin-Plötzensee) war ein deutscher Gewerkschafter, Freimaurer und stand in Opposition zum Nationalsozialismus.

Leben und Wirken

Leuschner war der Sohn eines Ofensetzers, er selber war Holzbildhauer. Schon 1905 schloß er sich der sozialdemokratischen Bewegung an. Ab 1924 vertrat er die SPD im hessischen Landtag und war von 1929 bis 1933 hessischer Innenminister. Er war Befürworter der Ahndung von Zigeunerverbrechen und verabschiedete 1929 das Gesetz zur Bekämpfung des Zigeunerunwesens. 1932/33 war er Vizepräsident des Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbundes (ADGB). In dieser Funktion war er bereit, „sich in den Dienst des neuen Staates zu stellen“. Am 13. April 1933 rief die ADGB zur Teilnahme am Tag der Arbeit unter nationalsozialistischer Regentschaft auf. Robert Ley entsandte Leuschner als Delegierten zur Internationalen Arbeitskonferenz nach Genf. Seine separatistischen Aktivitäten führten zur Verhaftung durch die Gestapo, die ihn alsbald wieder entließ. 1934 wirkte Leuschner als Fabrikant, suchte aber den Kontakt zu Goerdeler und schloß sich nach dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges den Putschisten fest an, wobei er die Vorstellungen Goerdelers von Großdeutschland folgte. Nach dem Gelingen des Attentats vom 20. Juli 1944 war Leuschner als Vizekanzler vorgesehen. Nach dem gescheiterten Staatsstreich vom 20. Juli 1944 tauchte er unter, stellte sich aber nach der Verhaftung seiner Frau wegen Verdunkelungsgefahr. Leuschner wurde durch den Volksgerichtshof am 9. September 1944 zum Tode verurteilt[1].

Sonstiges

Wie allen Verrätern am Deutschen Reich wurden auch Leuschner in der BRD zahlreiche Ehrungen zuteil.

Fußnoten