Werner, Wilhelm

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SS-Brigadeführer Wilhelm Werner; Da im Versailler Diktat seine Auslieferung als Kriegsverbrecher gefordert wird, ging er auf behördliche Anordnung unter angenommenem Namen nach Brasilien (Staat Sao Paulo), wo er nach anfänglicher Tätigkeit auf einer Kaffee-Facenda eine Anstellung als Architekt bei einer großen deutsch-brasilianischen Firma, Gebr. Weisflog, Cayeiras, findet. Im Herbst 1924 kehrte er zurück, betrieb die Wiederaufnahme seines Kriegsverbrecherprozesses und wurde am 30. März 1926 vom Reichsgericht in Leipzig freigesprochen.

Wilhelm Werner (Lebensrune.png 6. Juni 1888 in Apolda; Todesrune.png 14. Mai 1945 in Falkenau) war ein deutscher Offizier der Kaiserlichen Marine, der Freikorps, der Vorläufigen Reichsmarine, der SS, der Luftwaffe und des Heeres der Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg sowie Politiker (NSDAP) und vom 12. November 1933 bis 8. Mai 1945 Mitglied des Reichstages als Abgeordneter für den Wahlkreis 9 (Oppeln).

Werdegang

Aufnahme von SM U 55; Das U-Boot-As und Ritter des Ordens „Pour le Mérite“ versenkte bei seinen Feindfahrten 63 feindlichen Schiffe mit 130.499 BRT, er beschädigte sieben weitere mit 26.161 BRT und kaperte zwei Schiffe mit 3.466 BRT, die er als Prise übernahm. Werner feierte drei Versenkungserfolge mit SM UB 7, alle anderen mit SM U 55.
  • 6. Juni 1818 geboren als Sohn des nachmaligen Oberstaatsanwalts Max Werner und dessen Ehefrau Eugenie, geborene Schacke
  • März 1905 Abitur am Humanistischen Gymnasium in Weimar
  • 1905 (Crew 05) bis 1914 Marineoffizier
    • 1908 Spezialausbildung bei der U-Boot-Waffe (S.M. U-Boot „U 1“)
    • 1909/1910 als Leutnant zur See beim Offizierskorps auf dem Seekadetten- und Schiffsjungenschulschiff SMS „Hansa“ [1]
  • 1914 bis 1918 Teilnahme am Ersten Weltkrieg als U-Boot-Fahrer, dann U-Boot-Kommandant von UB 9 (18. bis 28. Februar 1915), UB 7 (6. Mai bis 11. April 1916) und U 55 (9. Juni 1916 bis 9. August 1918)
  • 1919 Freiwilliger bei der Marine-Division „von Lettow-Vorbeck“
  • 28. Juni 1919 (ggf. offiziell 1. März 1920) Abschied aus dem aktiven Dienst der Vorläufigen Reichsmarine
  • Ab Oktober 1925 bewirtschaftete er das Rittergut seiner Gemahlin in Falkenau, Landkreis Grottkau
  • September 1930 Eintritt in die NSDAP (Mitgliedsnummer 332.139)
  • 1. Juni 1931 Eintritt in die SS (Mitgliedsnummer 9.916)
  • 20. Juli 1931 bis 21. März 1932: beauftragter Verwalter des SS-Sturmbanns II./23. SS-Standarte (Landkreis Oppeln).
  • 21. März 1932 bis 24. Dezember 1932: SS-Führer 23. SS-Standarte (Beuthen).
  • 10. September 1932 (Erstaufstellung) bis 24. Dezember 1933: zugleich SS-Führer 45. SS-Standarte (Landkreis Neisse), zugewiesen SS-Abschnitt VI.
  • 24. Dezember 1932 bis 16. November 1933: SS-Führer z.b.V. des SS-Abschnitts VI (Brieg)
  • Juni 1933 als Kreisdeputierter des Kreises Grottkau eingewiesen, 1934 folgte die Ernennung zum Preußischen Provinzialrat
  • 16. November 1933 bis 1. August 1935: SS-Führer (bis 18. März 1934 m. d. F. b.) SS-Abschnitt XXIV (Oberschlesien) in Neustadt O.S. (später Kattowitz), zugewiesen SS-Oberabschnitt Südost.
  • 1. August 1935 bis 1. April 1936: SS-Führer z. b. V. des SS-Oberabschnitts Südost.
  • 29. November 1935: Beisitzer beim Landesfinanzamt Schlesien für die Zollgrenzangestelltenprüfungen der SS-Higa (Higa = Hilfsgrenzangestellte).
  • April 1936: weltanschaulicher Prüfer beim Justizprüfungsamt des Oberlandesgerichts Breslau.
  • 1. April 1936 bis 1. November 1938: SS-Führer beim Stab des SS-Oberabschnitts Südost, gleichzeitig Führer des SS-Higa-Sturmbannes Südost (bis zur Auflösung des Sturmbanns).
  • 30. Januar 1937 bis 1. November 1938: gleichzeitig Vertreter des Führers des SS-Oberabschnitts Südost („bei längerer als 3-tägiger Abwesenheit“).
  • 21. April 1937: stellvertretender Schiedhelfer beim Großen Schiedshof des Reichsführers SS
  • 24. Juni bis 17. Juli 1937: stellv. RHF SS-Oberabschnitt Südost
  • 20. Juni 1938: 4. Schiedhelfer-Stellvertreter beim Großen Schiedshof des Reichsführers SS
  • 24. Juni 1938 bis 14. Juli 1938: geschäftsführender Vertreter des Führers des SS-Oberabschnitts Südost
  • 1. November 1938 bis 8. Mai 1945: SS-Führer im Persönlicher Stab des Reichsführers SS
  • 1. November 1938 bis August 1939: gleichzeitig Verbindungsführer zwischen Reichsführer SS und SS-Gruppenführer Henlein

Luftwaffe und Heer

Tod

Die genauen Todesumstände von Oberst Werner sind unbekannt, es ist jedoch anzunehmen, daß er, wie Tausende andere Deutsche auch, den barbarischen Gewalttaten der Roten Armee oder polnischen Milizen in Falkenau, Kreis Grottkau, Oberschlesien zum Opfer fiel. Ggf. versuchte er sein Rittergut zu beschützen, ggf. seine Frau.

Familie

Kapitänleutnant a. D. Werner heiratete am 15. Oktober 1925 seine Verlobte Henriette-Luise Moewes (Lebensrune.png 30. Juni 1899 in Königshain). Seine Witwe ließ sich nach dem Krieg in Dossenheim nieder.

Auszeichnungen (Auszug)

Beförderungen in der Kaiserlichen Marine:

Beförderungen in der SS:

Beförderungen in Luftwaffe und Heer:

  • 1. Juli 1937 Major der Reserve
    • in das Offizierskorps des Beurlaubtenstandes der Luftwaffe übernommen
  • 27. August 1939 Oberstleutnant d. R. z. V.
  • 1. Oktober 1942: Oberst d. R. (Luftwaffe)
    • Dezember 1942: Übernahme in das aktive Dienstverhältnis
    • 1944: als Oberst z. V. ins Heer übernommen

Literatur

Fußnoten