Winter, Leon de

Aus Metapedia
Wechseln zu: Navigation, Suche
Leon de Winter

Leon de Winter (* 26. Februar 1954 in 's-Hertogenbosch, Niederlande) ist ein jüdischer Schriftsteller und Diffamierer.

Werdegang

Herkunft

Leon de Winter wurde am 26. Februar 1954 in 's-Hertogenbosch als Sohn orthodoxer Juden geboren. Seine Eltern lebten während des Zweiten Weltkrieges versteckt bei katholischen Priestern und Nonnen. De Winters Vater kam nach 1945 als Schrotthändler zu Geld[1] und starb, als Leon elf Jahre alt war. De Winter hat einen älteren und einen jüngeren Bruder.

Ausbildung

Bereits mit zwölf Jahren schrieb Leon de Winter erste Kurzgeschichten. Nach einer Ausbildung bei der Bavaria Filmakademie in München studierte er an der Filmakademie in Amsterdam, die er ein Jahr vor dem Examen ohne Abschluss verließ.

Wirken

Mit Freunden gründete Leon de Winter anschließend eine Produktionsfirma und schrieb verschiedene Drehbücher, die er teilweise auch selbst als Regisseur realisierte. Sein erster Film „Die Grenze“ lief 1984 im Hauptprogramm von Cannes. Als freier Schriftsteller etablierte sich de Winter neben dem Filmemachen ab 1976. Er veröffentlichte im Alter von 24 Jahren seinen ersten Roman.

Leon de Winter lebt und arbeitet heute in Amsterdam und Los Angeles und ist mit der Schriftstellerin Jessica Durlacher verheiratet. Sein Werk umfasst Romane, Erzählungen und Drehbücher, die er teilweise selbst realisierte. „Der Himmel von Hollywood“ wurde von Sönke Wortmann verfilmt.

Werk

Obwohl die Filmkunst seinen Hintergrund bildet, ist de Winter hauptsächlich als Romanautor bekannt geworden. Daneben erlangte er in der Vergangenheit zunehmend Bekanntheit als Weltnetz Kommentator mit dezidiert islamkritischen und pro-israelischen Standpunkten (Siehe unten). Seine in Niederländisch geschriebenen Romane zeigen bei aller Verschiedenheit sich häufig wiederholende Motive und weisen zum Teil starke autobiographische Züge auf: So sind de Winters Hauptfiguren, welche häufig als Ich-Erzähler auftreten, durchweg männlich und jüdischer Herkunft und oft Niederländer. Alle setzen sich in unterschiedlicher Art und Weise mit ihrem Judentum auseinander, dies erreicht im Roman "Zionoco" absurd-komische Züge, in "Sokolows Universum" führt es die Handlung nach Israel und führt zum Plädoyer für den jüdischen Staat. Ebenso setzt sich de Winter häufig mit der Beziehung zu einem übermächtigen, unerreichbaren, aber ungeliebten Vater auseinander, beispielhaft im Roman "Supertex". De Winter beleuchtet gerne das Spiel der Geschlechter und arbeitet oft mit den Problemen, die seinen Hauptfiguren aus dem Spannungsfeld von Ehe, Treue, Lust und Sex erwachsen. Leon de Winters Romane zeigen eine sehr lebendige, häufig der Alltagssprache entnommene Wortwahl, die, z.B. im Roman "Hoffmans Hunger" z.T. drastische Ausdrücke gebraucht. Daneben verwendet er häufig jiddische Einsprengsel.

Kontroverse mit Theo van Gogh

Der Regisseur Theo van Gogh warf de Winter „Vermarktung seines Judentums“ vor und attackierte ihn seit 1984 heftig mit teilweise als antisemitisch empfundenen Äußerungen.

In einem Gespräch mit der Welt äußerte de Winter, er habe sich einmal vorgenommen, „ein gutes Glas Wein auf die Nachricht vom Tode Theo van Goghs zu trinken“. Für ihn sei er von jeher „ein widerlicher Mensch gewesen“. Van Gogh hatte in einem viel gelesenen Amsterdamer Studentenblatt geschrieben, de Winter könne „mit seiner Frau erst miteinander schlafen, wenn sie Stacheldraht um seinen Penis gewickelt hätte“. Er würde dann auf dem Höhepunkt ‚Auschwitz! Auschwitz!‘ rufen. Der Vater von de Winters Frau hatte Auschwitz überlebt.[2]

Faszinierend sei bei solchen Angriffen „das tiefe Schweigen im Umfeld“ gewesen. In der Redaktion des Studentenblatts sei niemandem aufgefallen, was van Gogh anrichtete. Beistand sei in all den Jahren praktisch nur von Juden gekommen; die Kollegen seien bis auf wenige Ausnahmen stumm geblieben.[2]

Diffamierung von Johannes Heesters

Johannes Heesters sagte in einem Gespräch: „Hitler war ein guter Kerl“.

„Er ist ein Narr — inzwischen ein alter Narr“. Mit diesen Worten hat Leon de Winter das Bekenntnis zu Adolf Hitler von Johannes Heesters kommentiert. Sie seien typisch, sagte de Winter. «Er relativiert die NS-Zeit ja seit 60 Jahren», es sei wohl auch auf sein hohes Alter zurückzuführen. «Mit 105 ist er sicher nicht mehr klar im Kopf.» Vielleicht lockere das Alter aber auch nur seine Zunge - «so wie Betrunkene und Kinder sagen, was sie wirklich denken».

Mit seinen Äußerungen berühre Heesters in den Niederlanden eine tiefe Wunde, sagte de Winter, nämlich «die stille Kooperation der Niederländer mit den Nazis während der deutschen Besatzung». Es sei «das grösste Trauma unserer Geschichte», dass damals 80 Prozent der holländischen Juden ermordet worden seien und es in den Niederlanden mehr Freiwillige für die Waffen-SS gegeben habe als in Österreich. «Gleichzeitig gab es immer das Verlangen, nichts wissen, nichts sehen, nichts begreifen zu wollen - all das verkörpert Johannes Heesters», erklärte de Winter.[3]

Meinungen zu Islam und Islamismus

In einem Gespräch im Nachrichtenmagazin Der Spiegel mit seinem Volksgenossen Henryk M. Broder vertritt de Winter den Einsatz nicht rechtsstaatlicher Mittel im Umgang mit islamistischen Terroristen, wie etwa die Behandlung der Häftlinge in Guantánamo und unter bestimmten Umständen die symbolische Verhängung der Todesstrafe, die nicht zu vollziehen sei. Anlass ist unter anderem der Mord an dem Filmemacher Theo van Gogh. Im Sinne eines „neuen Totalitarismus äußert er im Gespräch: „Nach dem linken Faschismus der Sowjets, nach dem rechten Faschismus der Nazis, ist der Islamismus der Faschismus des 21. Jahrhunderts.“[4]

In einem Artikel in der Zeit urteilt er, dass selbst in den toleranten Niederlanden die islamischen Vorstellungen von Respekt, Ehre und Scham mit westlichen Werten nicht harmonieren können: Gerade die zunehmende „Selbstbefreiung“ der Frauen nordafrikanischer Herkunft in den Niederlanden werde als Machtverlust und Bedrohung der Ehre ihrer männlichen Verwandten empfunden. Es sei auch bemerkenswert, dass die meisten niederländischen Moslems den Mörder van Goghs nicht als frommen Moslem akzeptierten, sondern ihn als Häretiker brandmarkten, sich somit durch Distanzierung von jeder moralischen Verantwortung entledigten.[5]

Er führte zeitweise ein Weltnetztagebuch auf welt.de mit dem Namen "The Free West", in dem er seine politischen Meinungen und Darstellungen zu aktuellen und relevanten Themen der Politik (Außenpolitik, Sicherheitspolitik, insbesondere das Thema Terrorismus und Islamismus) darstellte.

Über Einwanderung

Quelle
Folgender Text ist eine Quellenwiedergabe. Unter Umständen können Rechtschreibfehler korrigiert oder kleinere inhaltliche Fehler kommentiert worden sein. Der Ursprung des Textes ist als Quellennachweis angegeben.

Was bedeutet es, wenn der türkische Premier den Führern Europas sagt, sie würden, so die Londoner "Times", "einen hohen Preis in Form anhaltender und wachsender Gewalt durch islamistische Extremisten zahlen, wenn die EU Beitrittsverhandlungen mit der Türkei ablehnt"? Recep Tayyip Erdogan, der als aufgeklärter Moslem gilt, behauptet also, Europa könne gar nicht anders, als dem Islam die Tore zu öffnen, entweder freiwillig, durch die Aufnahme der Türkei, oder unfreiwillig, infolge extremistischer Gewalt. Und wo genau besteht der Zusammenhang zwischen dem islamistischen Extremismus und der Türkei? Halten uns gemäßigte Muslime nicht dauernd vor, die Mehrheit der gläubigen Muslime habe nicht das geringste mit Extremisten zu tun? Und jetzt stellt Erdogan selbst eine Verbindung zwischen wachsendem Extremismus - seitens verstoßener türkischer Europa-Liebhaber? - und EU-Mitgliedschaft der Türkei her. Das ist infam. Europa hat das Recht, christlich oder säkular oder völlig liederlich zu sein; das ist allein seine Sache. Aber Joschka Fischer und die Seinen setzen Europa lieber den Drohungen eines zutiefst korrupten und gewalttätigen Landes wie der Türkei aus, als mit fester Hand das fragile Erbe der Aufklärung zu verteidigen.

Wir sollten die Arroganz aufbringen, unsere neuen islamischen Mitbürger Verträglichkeit, Individualität und die Rechte und Pflichten des modernen Bürgertums zu lehren, doch wir lassen uns von den Illusionen des Multikulturalismus lähmen. Seit den sechziger Jahren machen wir uns selbst weis, alle Kulturen seien gleichwertig. Wenn das so wäre, wäre Kannibalismus nur eine Frage des Geschmacks.

In den Niederlanden wie in ganz Europa wird der Druck der Intoleranten auf unsere Toleranz zunehmen. Uns bleibt keine andere Wahl: Wir müssen eine Weile die Tore schließen und uns auf die Frage besinnen, wer wir sein wollen und was wir dafür zu opfern bereit sind. Haben wir den Mut, Antworten darauf zu finden? Mit diesen Fragen schließe ich mein Tagebuch.


Werke in deutscher Übersetzung (Auswahl)

  • Die (Ver)Bildung des jüngeren Dürer (1979). Roman. Diogenes, Zürich 1986 (dt.) ; Neuausgabe unter dem Titel Nur weg hier! Die Abenteuer eines neuen Taugenichts. Diogenes, Zürich 1992. ISBN 3-7466-1471-6
  • Place de la Bastille (1981). Roman. Diogenes, Zürich 2005 (dt.). ISBN 3-257-06496-9
  • Leo Kaplan (1986). Roman. Diogenes, Zürich 2001 (dt.). ISBN 3-257-23317-5
  • Hoffmanns Hunger (1990). Roman. Diogenes, Zürich 1994 (dt.). ISBN 3-257-22831-7
  • SuperTex (1991). Roman. Diogenes, Zürich 1994 (dt.). ISBN 3-257-22872-4
  • Sokolows Universum (1992). Roman. Diogenes, Zürich 2001 (dt.). ISBN 3-257-23288-8
  • Serenade (1995). Roman. Diogenes, Zürich 1996 (dt.). ISBN 3-257-22972-0
  • Zionoco (1995). Roman. Diogenes, Zürich 1997 (dt.). ISBN 3-257-23017-6
  • Der Himmel von Hollywood (1997). Roman. Diogenes, Zürich 1998 (dt.). ISBN 3-257-23143-1
  • Malibu (2002). Roman. Diogenes, Zürich 2003 (dt.). ISBN 3-257-23434-1. (Orig. God's Gym)

Filmografie (Auswahl)

Drehbuch

  • 1991 - Das Zeichen (De Johnsons) – Regie: Rudolf van den Berg
  • 1993 - Hoffmans Hunger (Hoffman’s honger) - auch Regie
  • 2001 - Der Himmel von Hollywood – Regie: Sönke Wortmann

Literarische Vorlage

  • 2003 - Supertex - Eine Stunde im Paradies – Regie: Jan Schütte

Auszeichnungen

Verweise

Artikel

Fußnoten

  1. Internationales Biographisches Archiv 42/2008
  2. 2,0 2,1 Leon de Winter: Ein Glas Wein auf Theo van Gogh. in: Die Welt. Springer, Berlin 27. November 2004.
  3. 20minuten, 6. Dezember 2008: Nach Hitler-Lob: «Er ist ein alter Narr»
  4. Henryk M. Broder: Manchmal haben wir nur die Wahl zwischen Desaster und Katastrophe. Gespräch mit L. de Winter. in: Der Spiegel. Hamburg 1. August 2005. Artikel im Spiegelarchiv
  5. Leon de Winter: Vor den Trümmern des großen Traums. in: Die Zeit. Hamburg 18. November 2004.
  6. „Leons Geheimnis“ Laudatio von Henryk M. Broder zur Verleihung des WELT-Literaturpreises 2002