Wo Muth und Kraft in deutschen Seelen flammen (Bundeslied)

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Wo Muth und Kraft in deutschen Seelen flammen, auch Bundeslied, ist ein patriotisches Studentenlied des Korporierten Carl Hinkel (1793–1817; Landsmannschaft Saxonia Leipzig bzw. „Bursch aus Leipzig“) aus dem Jahr 1813. In der vierten Strophe des Preußenliedes wird ein Teil des Bundesliedes verwendet.

Geschichte

Das Lied entstand in der Zeit der Befreiungskriege und war ein Aufruf zur Erhebung der Deutschen gegen die napoleonische Fremdherrschaft und die Tyrannei der Franzosenzeit zur Erlangung von Freiheit und Selbstbestimmung, auch wenn der Einzelne dafür fallen mußte. Die Musik zum Text stammt aus der Oper „Die Stumme von Portici“.

Veröffentlichungen

Es gab mehrere, leicht abgewandelte Versionen. Die am häufigsten veröffentlichte Version war die vaterländische, so auch in Gottfried Uhlig von Uhlenaus „Soldaten-Lieder“ (1839), Georg Feins „Deutsche Volksstimme – Eine Sammlung patriotischer Lieder“ (1840), „Liederbuch des deutschen Volkes“ (Breitkopf und Härtel, Leipzig 1843),[1] Ferdinand Adrians „Der deutsche Handwerksbursche“ (1845; „Wo Muth und Kraft in teutscher Seele flammen“) und „Allgemeines deutsches Lieder-Lexikon“ (Hoßfeld, 1846).[2] Auch die Schweizer haben das Lied übernommen („Wo Kraft und Muth in Schweizer Seelen flammen [...] So schwört es denn bey unserm Gchweizer-Schwerdte“), so schon 1822 in „Lieder für eidsgenössische Krieger“.[3]

Text

Wo Muth und Kraft in deutschen Seelen flammen,
Fehlt nie das blanke Schwert beim Becherklang.
Wir stehen fest und halten treu zusammen,
Und rufen’s laut im feurigen Gesang:
Ob Fels und Eiche splittern,
Wir werden nicht erzittern,
Den Jüngling reißt es fort mit Sturmeswehn,
Für’s Vaterland in Kampf und Tod zu gehn.


Wir wissen noch den treuen Stahl zu schwingen,
Die Stirn ist frei, und stark der Arm im Streit!
Wir dauern aus und wollen mutig ringen,
Wenn es der Ruf des Vaterlands gebeut.
Ob Fels und Eiche splittern,
Wir werden nicht erzittern,
Den Jüngling reißt es fort mit Sturmeswehn,
Für’s Vaterland in Kampf und Tod zu gehn.


So schwört es laut bei unserm blanken Schwerte:
Dem Bund treu im Leben und im Tod!
Auf, Brüder, vor! Und schirmt die Vatererde,
Und ruft hinaus in’s blüt’ge Morgenrot:
Ob Fels und Eiche splittern,
Wir werden nicht erzittern,
Den Jüngling reißt es fort mit Sturmeswehn,
Für’s Vaterland in Kampf und Tod zu gehn.


Und du, mein Liebchen, die in süßen Stunden
Den Freund beseelt mit manchem Blick und Wort,
Dir schlägt das Herz noch über Grab und Wunden,
Denn ewig dauert treue Liebe fort!
Ob Fels und Eiche splittern,
Wir werden nicht erzittern,
Den Jüngling reißt es fort mit Sturmeswehn,
Für’s Vaterland in Kampf und Tod zu gehn.


Trennt das Geschick des großen Bundes Glieder,
So reichet euch die treue Bruderhand!
Noch einmal schwört’s, ihr meine deutschen Brüder:
Dem Bunde treu und treu dem Vaterland!
Ob Fels und Eiche splittern,
Wir werden nicht erzittern,
Den Jüngling reißt es fort mit Sturmeswehn,
Für’s Vaterland in Kampf und Tod zu gehn.


In einer späteren Version als zweite Strophe:


Roth, wie die Liebe, sei der Brüder Zeichen,
Rein, wie das Gold, der Geist, der uns durchglüht,
Und daß wir nie, im Tode selbst nicht weichen,
Sei schwarz das Band, das unsre Brust umzieht!
Ob Fels und Eiche splittern,
Wir werden nicht erzittern!
Den Jüngling reißt es fort mit Sturmesweh’n,
Für’s Schwarz-Rot-Gold in Kampf und Tod zu geh’n

Ludwig Eichrodt

Auch in Ludwig Eichrodts Gedicht „Herrmann der deutsche Cherusker“ (Vierter Aktus) erscheint ein Auszug des Liedes, gesungen von den „alten Deutschen“, wobei der germanophobe Varus, der sich in einem Zwiegespräch mit Hermann befindet („Nur nicht so hitzig, wälsche Rasse!“), antwortet:

Ha, welche wüsten Kneipenlieder
Der baribarischen Zechgebrüder!
Schrecklich zerreißen sie mein italienisch Ohr,
Sie kommen mir aus keiner Tonart vor.

Die „alten Deutschen“ (Germanen) erwidern ihrerseits:

Heil dem Manne, der den grünen Hain
Des Vaterlandes sich zur Heimat auserwählet,
Den die Freiheit und der goldne Wein
Mit Liebe, Muth und Fröhlichkeit beseelet.
Wenn die Hörner schallen und die Büchsen knallen,
Blüht auf Feindesleichen Freiheit deutscher Eichen.
Heil dem Manne der den grünen Hain ...

Siehe auch

Fußnoten