Wolf, Harald

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Harald Wolf (2007)

Harald Wolf (Lebensrune.png 25. August 1956 in Offenbach am Main) ist ein deutscher Politiker der BRD-Blockpartei Die Linke. Der Politikwissenschaftler war von 2002 bis 2011 Bürgermeister (d. h. einer der beiden Stellvertreter des Regierenden Bürgermeisters) von Berlin und Senator für Wirtschaft, Technologie und Frauen.

Werdegang

Harald Wolf wurde am 25. Auggust 1956 in Offenbach am Main geboren und wuchs im benachbarten Jügesheim auf. Seine Eltern verstanden sich als Sozialdemokraten, waren aber nicht politisch aktiv. Sein sechs Jahre jüngerer Bruder Udo, mit dem Wolf die „revolutionäre Ungeduld“ [1] teilt, gehört ebenfalls der Partei Die Linke an. Nach dem Abitur in Hanau (1975) studierte er bis 1977 Sozialwissenschaften und Philosophie an der Ruhr-Universität Bochum, danach am Otto-Suhr-Institut der Freien Universität Berlin Politische Wissenschaft. 1981 schloß er als Diplom-Politologe mit einer Arbeit über „Marxismus, Produktivkraftentwicklung und Befreiung der Arbeit“ ab.

Wirken

Harald Wolf gehörte 1978 zum Kreis um die trotzkistische Zeitschrift Commune! Revue des revolutionären Marxismus[2] und beteiligte sich an der Gründung des Parteiprojekts Demokratische Sozialisten und gehörte vom 28. November 1982 bis 14. Januar 1984 deren erstem Bundesvorstand an.

Wolf arbeitete bis 1983 als Schreibkraft in Berliner Unternehmen. Anschließend war er vier Jahre wissenschaftlicher Angestellter am Hamburger Institut für Sozialforschung. 1986 wurde er Mitglied der Alternativen Liste (AL). 1987 und 1988 war er Mitglied des Bundeshauptausschusses der Grünen. 1988 wurde er arbeitslos und war als freier Publizist tätig. Von 1988 bis 1990 gehörte er dem geschäftsführenden Ausschuß der AL an. Im September 1990 verließ er die Partei.

Von 1988 bis 1991 war er Bezirksverordneter im Bezirk Berlin-Kreuzberg. 1991 wurde er in das Abgeordnetenhaus von Berlin gewählt. Von 1995 bis 2002 war er PDS-Fraktionsvorsitzender.

Am 29. August 2002 trat er die Nachfolge von Gregor Gysi als Bürgermeister von Berlin und Senator für Wirtschaft, Arbeit und Frauen an. Zum 31. Dezember 2002 schied er aus dem Abgeordnetenhaus aus, um der parteiinternen Forderung nach der Trennung von Senatorenposten und Abgeordnetenmandat nachzukommen. Wolf wurde als Spitzenkandidat der Berliner Linken im September 2006 wieder ins Abgeordnetenhaus (16. Wahlperiode) gewählt, gab sein Mandat aber wiederum ab, da er im neuen Senat wieder den Posten des Senators für Wirtschaft, Technologie und Frauen einnahm. Er ist wiederum auch Bürgermeister von Berlin.

Positionen

Wolf erklärte 2008, daß die rot/rote Koalition in Berlin nach seiner Einschätzung bis zum Ende der Wahlperiode 2011 halten werde. Er sehe auch beim Koalitionspartner SPD das Interesse, das Regierungsbündnis fortzuführen, sagte Wolf. Allerdings müßten bestimmte Spielregeln eingehalten werden. Die SPD hatte im Dezember 2008 gegen den Willen der Linken der Erbschaftssteuerreform im Bundesrat zugestimmt und damit gegen den Koalitionsvertrag verstoßen. Das sei „kein Kavaliersdelikt“ gewesen, sagte Wolf. SPD und Linke regieren in Berlin seit Anfang 2002. Es ist bundesweit die einzige rot/rote Koalition.[3]

Kritik

  • Der ehemalige Berliner CDU-Chef Frank Henkel übte Kritik: „Wowis Truppe ist ein Trümmer-Haufen!“.
„Bei der wirtschaftlichen Dynamik nimmt Berlin laut einer Studie unter 50 Großstädten den letzten Platz ein. Verantwortlich ist dafür vor allem einer: Harald Wolf. Investitionen und Arbeitsplätze gehen zumeist an Berlin vorbei. Das Milliardenprojekt Mediaspree wird auch von ihm stiefmütterlich behandelt. Der Dauerstreit zwischen Rot-Rot um die Zukunft des ICC hat Geld für immer neue Gutachten und Planungssicherheit gekostet. Wolf hat keine Ideen, wie Berlin zu einer Stadt der modernen Industrien werden kann, zum Beispiel im Bereich der erneuerbaren Energien. Man sagt ihm nach, er könne gut zuhören – kann er auch anpacken?“[4]

Familie

Harald Wolf lebt mit seiner Partnerin Claudia Falk in Berlin-Friedrichshain. Er spricht Englisch und Spanisch. Sein Bruder Udo Wolf ist Mitglied des Berliner Abgeordnetenhauses (ebenfalls Linkspartei).

Wegen der Diätenerhöhung zum 1. Januar 2020 erhält Wolf ca. 1.500 Euro mehr Versorgung, und kommt nun auf 4.062 Euro im Monat.

Verweise

Fußnoten

  1. vgl. taz, 10. Dezember 1999
  2. Commune! Nr. 2/3, Sommer 1978, S. 2
  3. Wolf: Rot-Rot hält bis 2011, rbb, 26. Dezember 2008
  4. CDU-Henkel. Wowis Truppe ist ein Trümmer-Haufen!, Bild, 1. Januar 2009