Wolgadeutsche

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Karte der deutschen Siedlungsgebiete im Russischen Kaiserreich vor 1917

Wolgadeutsche sind Nachkommen deutscher Einwanderer, die im Russischen Reich unter der Regierung Katharinas der Großen an der unteren Wolga ansässig wurden.

Erläuterung

Zusammen mit den Nachkommen deutscher Siedler in anderen Gebieten des ehemaligen Zarenreichs bilden sie 25 % der Rußlanddeutschen. Das Zentrum der Wolgadeutschen war die Stadt Pokrowsk (seit 1924 Engels). Zwischen 1924 und 1941 waren sie innerhalb der Sowjetunion in der Wolgadeutschen Republik organisiert.

Nach Ausbruch des Zweiten Weltkrieges zwischen dem Deutschen Reich und der Sowjetunion 1941 beschuldigte man die Wolgadeutschen der Zusammenarbeit mit den Deutschen im Reich, löste die Wolgadeutsche Republik auf und deportierte die Menschen nach Sibirien, eine Maßnahme des Völkermordes, der mehr als 30 Prozent der Deportierten zum Opfer fielen. (→ Gulag).

Bis ins Jahr 1946 waren viele der Wolgadeutschen noch in Lagern untergebracht. Sie wurden noch bis 1956 diskriminiert, indem ihnen Meldepflicht, Ausgangsbeschränkung und Beschränkung der Reisefreiheit auferlegt wurden. Selbst nach der Rehabilitierung durch die sowjetischen Organe 1964 wurde die Wolgadeutsche Republik nie wieder neu gegründet, obwohl die Rußlanddeutschen sehr oft auf die Wiederherstellung ihrer autonomen Republik gedrängt hatten.

Schwarzbuch der Vertreibung 1945 bis 1948

Quelle
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Die Vernichtung der Wolgadeutschen Republik

Zum Chef des Deportationskommandos war Iwan Serow, langjähriger Leiter der NKWD in der SSR Ukraine, ernannt worden, ein Freund Chruschtschows. Er war beauftragt, nicht nur die Deportationen durchzuführen, sondern auch die Anschuldigungen entsprechend zu begründen. Serow ließ ein Bataillon von GPU-Fallschirmjägern in deutsche Uniformen stecken und diese über den deutschen Siedlungen abspringen. In der Meinung, deutsche Soldaten vor sich zu haben, die gekommen waren, um sie mit der Waffe in der Hand zu befreien, fielen die Wolgadeutschen auf diesen Trug herein. Dann kam der entsetzliche Augenblick, in dem die vermeintlichen Befreier plötzlich ihre Absichten erkennen und die Waffen sprechen ließen. Ein gräßliches Blutbad war die Folge. Wahllos wurden nun Männer und Frauen zusammengetrieben und zum Teil noch an Ort und Stelle erschossen. Große Gruppen anderer wurden als ertappte Saboteure und Spione weggeführt, Folterungen unterworfen, um für alle Fälle auch noch schriftliche Schuldbekenntnisse von ihnen zu erpressen. So sind Zehntausende von Wolgadeutschen als Kriegsverbrecher, gleich ob es sich um Frauen, Greise, Kinder, um Kommunisten, Funktionäre, Lehrer, Geistliche oder um Bauern oder Arbeiter handelte, in großen Massentransportationen weggeführt worden. Vielfach wurden bereits auf dem nächsten Verladebahnhof Männer und noch halbe Knaben von ihren Familienangehörigen getrennt … — Zitat aus Alfred Bohmann, in: Strukturwandel der deutschen Bevölkerung in sowjetische Staats- und Verwaltungsbereich, Bd. 3 des Werks „Menschen und Grenzen“

Quelle: [ Heinz Nawratil „Schwarzbuch der Vertreibung 1945 bis 1948“ S.39]


Filmbeiträge

Der Fehlende Part: „Wolgadeutsche waren Geiseln zwischen Deutschland und Russland!“ – Autorin Gusel Jachina im Gespräch (am 16. August 2019 ist der Historienroman „Wolgakinder“ beim Aufbau-Verlag erschienen); 17. August 2019 (40 min.):

Verweise