Zimmermann, Herbert (1917)

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Sportfunkleiter Herbert Zimmermann

Herbert Antoine Arthur Zimmermann (Lebensrune.png 29. November 1917 in Alsdorf; Todesrune.png 16. Dezember 1966 in Hamburg) war ein deutscher Offizier und Panzerkommandant der Wehrmacht, zuletzt Major und Ritterkreuzträger im Zweiten Weltkrieg sowie, nach Krieg und Kriegsgefangenschaft, Radio-Sportberichterstatter, der 1952 beim NWDR die Fußballkonferenzschaltung einführte und durch die Übertragung seiner Hörfunkreportage der Fußball-Weltmeisterschaft 1954 aus Bern berühmt wurde.

Leben und Wirken

Der Landser Großband Heft Nr. 651 (Neuauflage). Herbert Zimmermann - Vom Panterkommandeur zum berühmten Sportreporter.jpg

Noch vor dem 20. Lebensjahr war Zimmermanns Leidenschaft für die Sportberichterstattung geweckt. Er hatte früh Zugang zu Rundfunkgeräten und wohl schon 1928 als Zehnjähriger die Reportagen von den Olympischen Spielen in Amsterdam verfolgt. 1934 wurde der Sieg im WM-Spiel um Platz drei gegen Österreich zum „Wunder von Neapel“. Mit den Olympischen Spielen 1936 in Garmisch-Partenkirchen und Berlin erreichte die Sozialisation zum künftigen Sportreporter ihren Höhepunkt – durch Männer wie Rolf Wernicke, den Chefsprecher der Wochenschau und Sprecher in den Olympiafilmen Leni Riefenstahls, Paul Laven und Arno Hellmis, der 1936 Max Schmelings (1905–2005) Sieg über Joe Louis aus Neu York übertrug. Das Abitur bestand er im Februar 1937 in Freiburg, dem Abitur folgten Reichsarbeitsdienst und im November 1937 die zweijährige Wehrpflicht beim Panzer-Regiment 11 in Paderborn. Der Zweite Weltkrieg verhinderte eine Entlassung.

Zweiter Weltkrieg

Während des Zweiten Weltkrieges nahm Zimmermann als Offizier und Panzerkommandant am Westfeldzug und am Rußlandfeldzug teil. Seine Einsatzgebiete waren u. a. die Kesselschlachten von Minsk und Wjasma, die Eroberung der Krim und das Baltikum.

Im Oktober 1941 wurde Zimmermanns Abteilung (er war nun Zugführer in der Panzer-Abteilung 101) mit Panzerkampfwagen IV (7,5 Kurz) ausgerüstet und der 1. Panzer-Division zugeführt. Gemeinsam mit dem Panzer-Regiment 1 traten die 101er an, um am 12. Oktober 1941 Kalinin (heute Twer) einzunehmen. Es begann ein Panzerraid, wie ihn Herbert Zimmermann so nie wieder erleben sollte. 180 km voraus lagen die Wolgaübergänge, die es galt, unbeschädigt zu erobern. Ju 52 Transportflugzeuge brachten Treibstoff nach vorne, da der Versorgungstroß in jenen Tagen weit hinter den vorstürmenden Panzern zurückhing. Russische T-34, KW-1 und KW-2-Panzer warfen sich den deutschen Angreifern entgegen. Dennoch konnten die deutschen Panzer der Vorausabteilung am Nachmittag des 13. Oktober die Wolgabrücken bei Kalinin unversehrt besetzen. Ein paar Tage später verließ Herbert Zimmermann das Glück fürs erste. In einem direkten Duell zwischen seinem Panzer IV und einem KW-2 mußte er bis auf 100 m an den Gegner heranfahren. Zeitgleich trafen die Granaten des deutschen und russischen Schützen. Beide Panzer wurden schwer beschädigt, Leutnant Zimmermann und seine Mannschaft mußten verletzt aussteigen. Es folgte eine längere Zeit in Lazaretten in Deutschland, durch die Granatsplitter im Bein zog er zeitlebens sein Bein etwas nach.

Im März 1942 wurde Leutnant Zimmermann zum Panzer-Regiment 204 versetzt. Dieses war mit Jagdpanzern 38(t) ausgerüstet und gehörte zur 22. Panzer-Division. Als Zugführer ging es wieder nach Rußland, die Krim sollte erobert werden. Vom 20. März bis 17. Mai 1942 dauerten die Kämpfe an, dann waren 10 russische Divisionen eingekesselt und die Schlacht um die Halbinsel Kersch war zu Ende. Am 1. Juli 1942 wurde Herbert Zimmermann zum Oberleutnant befördert. Mitte Oktober wurde er dann zur 27. Panzer-Division versetzt. Unter Oberst Helmut Michalik (Todesrune.png gefallen 7. Juni 1944) diente er als Kompanieführer. Am 22. Oktober 1942 verließ ihn erneut das Soldatenglück. Während eines Panzergefechts wurde sein Panzer IV von einem T-34-Panzer abgeschossen. Schwer verwundet kam er in Lazarett nach Berlin-Westend.

Da er vorläufig nicht frontverwendungsfähig war, meldete sich Zimmermann zum Berliner Rundfunk und bekam eine Stelle als Volontär. Dort erreichte ihn am 1. Februar 1943 seine Beförderung zum Hauptmann. Seine Volontärszeit war nur von kurzer Dauer, und schon bald wurde der erfahrene Panzerführer zur Panzertruppenschule nach Wünsdorf kommandiert. Nachdem er mehrere Monate sein Wissen hatte weitergeben können, wurde er gemeinsam mit seinem Vorgesetzten Major Sauvant zum Panzer-Regiment 36 versetzt. Hauptmann Zimmermann übernahm noch 1943 die 1. Kompanie des Panzer-Regimentes 36. In den folgenden fast eineinhalb Jahren nahm Herbert Zimmermann u. a. an vier Kurlandschlachten teil, da er sich im Dezember 1944 freiwillig zum Dienst im blutigen Kurland-Kessel gemeldet hatte.

Bei einem russischen Vorstoß am 3. Februar 1945 wurde die 1. Kompanie überrannt. Herbert Zimmermann, der sich mit seinem „Panther“ an der Spitze befand, stand plötzlich allein vor einer breiten Front T-34 und Stalin-Panzern. Durch geschicktes Manövrieren und treffsicheres Schießen gelang es ihm und seiner Besatzung, 12 feindliche Panzer abzuschießen. Mehrmals forderte er über Funk Unterstützung an. Als diese nach über drei Stunden endlich eintraf, griffen die russischen Panzerverbände gerade wieder mit über 20 Panzern an. Hierbei konnte Zimmermann mit seinem Panzerkampfwagen V „Panther“ weitere sechs russische Panzer ausschalten. Erst 26 Stunden nach dem ersten Angriff stellten die Russen ihre Offensive ein.

Knapp entkam Zimmermann der russischen Kriegsgefangenschaft und floh im April 1945 über die Ostsee. In Neumünster fiel er in englische Hände. Weihnachten 1945 wurde er aus der britischen Kriegsgefangenschaft entlassen und konnte zu seiner Familie zurückkehren.

Fußball-Weltmeisterschaft 1954

Aufgrund der noch geringen Verbreitung von Fernsehgeräten wurde Zimmermanns Hörfunkreportage zur primären Informationsquelle der Deutschen, und sein Name bleibt deshalb unabänderlich in Verbindung mit dem Sieg der deutschen Mannschaft.

„Turek, du bist ein Teufelskerl! Turek, du bist ein Fußballgott! Entschuldigen Sie die Begeisterung, die Fußball-Laien werden uns für verrückt erklären ... [...] Sechs Minuten noch im Wankdorf-Stadion in Bern, keiner wankt, der Regen prasselt unaufhörlich hernieder, es ist schwer, aber die Zuschauer, sie harren nicht aus. Wie könnten sie auch – eine Fußball-Weltmeisterschaft ist alle vier Jahre und wann sieht man ein solches Endspiel, so ausgeglichen, so packend. Jetzt Deutschland am linken Flügel durch Schäfer. Schäfers Zuspiel zu Morlock wird von den Ungarn abgewehrt – und Bozsik, immer wieder Bozsik, der rechte Läufer der Ungarn am Ball. Er hat den Ball – verloren diesmal, gegen Schäfer. Schäfer nach innen geflankt. Kopfball – abgewehrt. Aus dem Hintergrund müßte Rahn schießen – Rahn schießt – Tooooor! Tooooor! Tooooor! Tooooor! [...] Aus, aus, aus, – aus !! – Das Spiel ist aus ! – Deutschland ist Weltmeister ...“

Herbert Zimmermann informierte auch bei den folgenden Fußball-Weltmeisterschaften die Radiohörer. Seine letzte Radioübertragung war das ebenso legendäre Endspiel der Fußball-Weltmeisterschaft 1966 in England, das Deutschland mit 2:4 gegen England verlor, und das durch das umstrittene Wembley-Tor entschieden wurde.

Selbst sagte er 1961 über die Anfänge seiner Karriere:

„... Das war im Herbst 1942, als ich vom Lazarett aus den Sportchef des Deutschlandsenders Rolf Wernicke aufsuchte und zu meiner riesengroßen Überraschung sofort ein offenes Ohr für meine Wünsche fand. Man machte mit mir ein halbes Dutzend Probereportagen und ließ mich am 28. November, dem Vorabend meines Geburtstages, auf die Menschheit los. Es war ein Fußball-Städtespiel zwischen Berlin und München im Olympia-Stadion, bei dem ich damals zehn Minuten übertrug, die mir länger vorkamen als heute eine anstrengende Originalübertragung von 100 Minuten. Den Grund für diesen freundlichen Start beim Rundfunk erfuhr ich erst Jahre später: Am Tage meiner Vorstellung war nämlich ‚von oben‘ eine Anweisung gekommen, mehr verwundete Frontsoldaten beim Rundfunk einzusetzen. Der erste Kandidat mit dem Silbernen Verwundeten-Abzeichen und einigen anderen Dekorationen, der danach humpelnd bei Wernicke erschien, war ausgerechnet ich. Scherzhaft meinte ‚Bob‘ Wernicke bei unseren ersten gemeinsamen Olympischen Spielen 1948 in St. Moritz: ‚Auch wenn Sie taubstumm gewesen wären, hätte ich mich an jenem Tag für Sie interessiert‘.“

Tod

Am 11. Dezember 1966 fuhr Herbert Zimmermann mit seiner Lebensgefährtin zu einem Interviewtermin mit dem DFB-Präsidenten Hermann Gösmann (1904–1979) nach Osnabrück. Dort kamen beide nie an. Auf gerader Strecke und bei gutem Wetter kam der Mercedes 220 SC kurz hinter Bassum von der Fahrbahn ab. Beide Insassen wurden so schwer verletzt, daß sie einige Tage später starben, Herbert Zimmermann am 16. Dezember 1966 im Hamburger Universitätskrankenhaus Eppendorf. Sein Grab befindet sich in Witterschlick in der Gemeinde Alfter bei Bonn.

Auszeichnungen (Auszug)

Literatur

  • Erik Eggers: Die Stimme von Bern. Augsburg 2004. ISBN 3-89639-423-1.

Verweise