Krebs, Albert

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Dr. phil. Albert Krebs war ein Familienvater mit fünf Kindern. In seiner ergreifenden Blutzeugen-Geschichte „Erzählungen von tapferen Herzen“ aus dem Jahre 1939 schrieb er über den fiktiven SA-Mann Jensen, der von Kommunisten aufgelauert und ermordet wurde:

„Der Sturmführer begann zu erzählen aus dem Krieg und den Kämpfen der Freikorps gegen Bolschewiken, Spartakisten, Polen und Franzosen. An der Ruhr war er gewesen, in München und Oberschlesien, im Baltikum und in Berlin, Soldat und Landsknecht seit seinem 17. Jahr. Jensen hörte mit offenem Mund zu; kalte Schauer liefen ihm über den Rücken. O, er hatte schon manches erfahren in seinem Leben, mehr Böses als Gutes; er kannte die Not und den Hunger und er kannte die Menschen. Jetzt aber war ihm, ein heißer Atem wehe ihm ins Gesicht. Er ahnte die Flamme die sich selbst verzehrend, die Welt verwandelt. ‚Ja, Jungens, damals erst haben wir angefangen, bewußt Menschen zu töten. Natürlich, auch vorher schon sind sie von unseren Kugeln und Handgranaten gefallen. Doch das ist so im Krieg. Wir haben sie nicht gehaßt; tapfere Kerle, die für ihr Volk standen. Seit 1921 haben wir getötet, mit Überlegung, kalt, voll Haß; die Verräter, die Spitzel, die Schweinehunde, die ihr Volk verkauften …‘ Der Sturmführer starrte vor sich hin: ‚Es war nicht schön, Jungens! Glaubt nur ja nicht, daß es schön war. Es mußte ja sein, aber man vergißt es nicht. Dann säuft man! Dann reißt man ein Mädchen in den Arm, um das warme, lebendige Blut zu spüren. Tote haben kalte Hände, die lassen nicht los, was sie einmal gefaßt haben. Wir werden zahlen müssen! Jawohl, alles muß bezahlt werden … Ist auch gut so. Zu einem braven Bürger taugen wir doch nicht mehr. Trinkt, Jungens!‘ Der Sturmführer schlug mit der Faust auf den Tisch. ‚Trinkt und singt! Geschichte macht man mit Blut, und wo gesät wird, muss das Korn in die schwarze Erde.‘ Der SA-Mann Jensen verstand nicht alles, was sein Sturmführer sagte, aber er verstand genug, um zwei Stunden später seinen Weg tapfer zu Ende zu gehen.“

Albert Krebs (Lebensrune.png 3. März 1899 in Amorbach; Todesrune.png 26. Juni 1974 in Hamburg) war ein deutscher Politiker. Er war von 1926 bis 1928 Gauleiter der NSDAP in Hamburg. Krebs war Kriegsfreiwilliger im Ersten Weltkrieg, Freikorpskämpfer und Sonderführer im Zweiten Weltkrieg.

Leben

Nach dem Notabitur 1917 meldete er sich als Kriegsfreiwilliger im Ersten Weltkrieg. Nach dem anschließenden Studium von Germanistik, Kunstgeschichte, Geschichte, Englisch und Nationalökonomie in Würzburg, später auch in Tübingen, Marburg und Frankfurt/Main erfolgte 1922 seine Promotion zum Dr. phil. (Thema: Volksmärchen) und 1924 die Mittelschullehrerprüfung in Kassel.

Während seiner Studienzeit war er Angehöriger des Freikorps „Epp“ und inaktiver Angehöriger des Freikorps „Oberland“. 1922 trat er in die NSDAP-Ortsgruppe Marburg ein. Nach der Neugründung der NSDAP trat Dr. Krebs am 10. Mai 1926 erneut der Partei bei. Im August 1926 wurde er Mitglied der Bezirksgruppe St. Pauli des Gaues Hamburg der NSDAP.

In einer von Gregor Strasser geleiteten Versammlung wurde er am 4. November 1926 anstelle des bisherigen Gauleiters des Gaues Hamburg der NSDAP, Josef Klant, zum Leiter der zur Ortsgruppe degradierten Hamburger NSDAP ernannt. Als die Ortsgruppe Hamburg am 26. Februar 1928 wieder zum Gau Hamburg der NSDAP erhoben wurde, wurde er zum Gauleiter ernannt. Seinem eigenen Wunsch vom 1. Mai 1928 entsprechend, wurde er am 8. Mai 1928 wegen Arbeitsüberlastung als Gauleiter beurlaubt. Sein Stellvertreter Wilhelm Hüttmann übernahm am 3. September 1928 die laufenden Geschäfte des Gaues. Der Rücktritt von Dr. Krebs wurde erst am 3. September 1928 von der Parteileitung anerkannt und am 5. September 1928 im „Völkischen Beobachter“ bekanntgegeben. Mit gleichem Datum wurde Hinrich Lohse mit der Leitung des Gaues Hamburg beauftragt.

Gemeinsam mit Edgar Brinkmann, dem ehemaligen Kassenwart und Gaugeschäftsführer der Hamburger NSDAP, kaufte Dr. Krebs die Zeitung „Das Hamburger Volksblatt“, die in „Hamburger Tageblatt“ umbenannt wurde. Im März 1930 erfolgte seine Ernennung zum Schulungsleiter des neu gegründeten Nationalsozialistischen Schülerbundes. Am 12. April 1930 beauftragte ihn der damalige Gauleiter des Gaues Hamburg der NSDAP, Karl Kaufmann, zusammen mit Helmuth Reinke die Leitung der Betriebszellenorganisation in Hamburg zu übernehmen.

Infolge schwerwiegender Meinungsverschiedenheiten mit verschiedenen innerparteilichen Stellen legte Albert Krebs im August 1931 sein Amt nieder. Nach dem Abdruck eines Artikels von Dr. Krebs im „Hamburger Volksblatt“, in dem er die Politik Kurt von Schleichers kritisierte, erhielt er am 19. Mai 1932 einen Anruf von Dr. Goebbels aus Berlin, der ihm mitteilte, daß Hitler über die Stellungnahme empört sei, da dies einen Keil zwischen Reichswehr und Partei treiben würde, und er darum seines Amtes enthoben und aus der Partei ausgeschlossen werde. Ab 1938 arbeitete Albert Krebs in der Hamburger Kulturverwaltung.

Im Zweiten Weltkrieg war er bei der Infanterie im Einsatz und wurde als Sonderführer der Propagandaabteilung Ostland zugewiesen. Als Kulturreferent in Riga und Reval eingesetzt, war er für Musik, Theater und Kunstschulen zuständig. Bereits im Frühjahr 1942 vermittelte Dr. Karla Eckert die Bekanntschaft zwischen Dr. Krebs und Fritz-Dietlof Graf von der Schulenburg. Seit dieser Zeit soll er im Kreis der Verräter des 20. Juli 1944 gearbeitet haben, über deren Absichten er nach Aussage von Jakob Kaiser, dem ehemaligen Vorsitzenden der Christlich-Demokratischen Union Deutschlands, stets unterrichtet war.

Nachkriegszeit

Nach dem Zusammenbruch Deutschlands wurde ihm eine freie journalistische Tätigkeit verboten und nur eine Tätigkeit im freien Beruf gestattet. Seine Stellung als Senatsdirektor sowie seine Pensionsansprüche wurden aberkannt. Am 10. Oktober 1949 hob der Berufungsausschuß 33 in Hamburg den Beschluß auf und stufte Dr. Krebs überraschend in die Kategorie V und stellte ebenso seine Konten und sein Vermögen wieder frei. Anschließend betätigte er sich als Schriftsteller im Sinne der Umerziehung gegen Deutschland.

Chronologie

  • 3.3.1889 in Amorbach im fränkischen Odenwald als Sohn des Fürstlich Leiningenschen Ober-Archivrates Dr. Richard Krebs (1866– 1942) und seiner Frau Wilhelmine geboren
  • Er besuchte in seiner Geburtsstadt die evangelische Volksschule und die fünfklassige Lateinschule, wechselte dann 1914 auf das Gymnasium nach Aschaffenburg.
  • Frühjahr 1917 Notabitur und Meldung beim Deutschen Heer als Freiwilliger
    • er kam nach Zurückstellung aus der Infanterie wegen seines schwachen Herzens zu den Nachrichtentruppen und 1918 auch noch an die Kriegsfront.
  • März 1919 Entlassung aus dem Militär und begann an der Universität Würzburg ein Studium der Fächer Germanistik, Geschichte, Nationalökonomie und Englisch. Er wechselte noch an die Universitäten Tübingen, Marburg und Frankfurt.
  • 1922 Beitritt zu einer getarnten Ortsgruppe der NSDAP in Marburg
  • Frühjahr 1922 promovierte er zum Dr. phil.
    • danach hat er an der privaten Höheren Mädchenschule in Amorbach ein halbes Jahr Deutsch und Geschichte unterrichtet. Direktorin Sophie Flüchtbauer schrieb lobend: „Herr Dr. Krebs hat es verstanden, seine Lehrgegenstände in lebhafter, anschaulicher Weise dem Verständnis der Schülerinnen nahezubringen und diese zu selbständigem Denken anzuregen. Seine Erfolge beim Unterricht in meiner Schule waren sehr anerkennenswert. Herr Dr. Krebs hat sich seinen Schülerinnen wie dem Lehrerkollegium gegenüber eines in jeder Beziehung einwandfreien, taktvollen Benehmens befleißigt.“
  • 17.10.1923 Mitglied der NSDAP (Mitgliedsnummer: 49.348)
  • Herbst 1924 Ablegung der Mittelschullehrerprüfung in Kassel
  • Januar 1925 Bewerbung um eine Anstellung als Sachreferent in der Abteilung 17 (Volksbürgerliche Erziehung) bei dem Deutschnationalen Handlungsgehilfen-Verband (DHV) im Johannesstift in Spandau
    • Nach einem Gespräch mit Max Habermann (1885–1944), der noch eine wichtige Rolle in seinem Leben spielen sollte, wurde er angestellt. Er war bis zur Auflösung des DHV im Jahre 1934 Referent für Volksbildung und Kultur und kam in dieser Funktion 1926 nach Hamburg, als die Bildungsabteilungen des DHV nach Hamburg verlegt wurden.
  • 10.5.1926 nach Verbot und Neugründung erneut in die NSDAP eingetreten (Mitgliedsnummer: 35.589)
    • Als Krebs 1926 nach Hamburg kam, änderte sich einiges, das Führerprinzip und die Professionalisierung der NSDAP wurden eingeführt, die Konflikte, insbesondere mit der SA und deren mächtigem Führer, Arthur Böckenhauer, die schon Josef Klant Schwierigkeiten bereitet hatten, blieben.
  • Oktober 1926 Klant stellte sein Amt formell zur Verfügung. Die Parteizentrale nahm das Gesuch an, gleichzeitig wurde der Gau Hamburg aufgelöst und zur Ortsgruppe degradiert. Reichspropagandaleiter Gregor Strasser wurde zur Neuordnung nach Hamburg geschickt.
    • Mit Gregor Strasser verbanden Albert Krebs seit dieser Zeit enge Kontakte. Strasser wurde 1928 zum Reichsorganisationsleiter der NSDAP ernannt.
  • 4.11.1926 Albert Krebs wurde zum Ortsgruppenleiter gewählt
  • 26.2.1928 Krebs war, nachdem die Ortsgruppe dank seiner Arbeit wieder einen Aufschwung erlebt hatte und auf 600 Mitglieder angewachsen war, zum Gauleiter ernannt worden, da Hamburg erneut den Status eines Gaus zugesprochen bekommen hatte.
    • Zwischen dem „alteingesessenen“ Parteigenossen Böckenhauer und dem „importierten“ Gauleiter Krebs entwickelte sich Anfang 1928 ein Intrigenkampf, an dessen Ende Böckenhauer ausgeschlossen wurde und Krebs am 1. Mai 1928 gemeinsam mit Geschäftsführer Brinkmann zurücktrat. Offiziell wurde die Amtszeit von Albert Krebs im September 1928 beendet, Hinrich Lohse übernahm vertretungsweise die Gauleitung. Adolf Hitler setzte dann zum 15.4.1929 Karl Kaufmann als Gauleiter ein. Kaufmann war ein Nationalsozialist der ersten Stunde und hatte sich am 9. November 1923 aktiv am Marsch auf die Feldherrnhalle beteiligt. 1925 war er mit nur 25 Jahren Gauleiter von Rheinland-Nord geworden. Als Gaugeschäftsführer fungierte Joseph Goebbels, der damals einzige Freund Kaufmanns. Liest man das Buch von Albert Krebs „Tendenzen und Gestalten“, dann erkennt man aber, daß Krebs den Gauleiter und Reichsstatthalter Karl Kaufmann als positive Gestalt erinnert, der ihm zugeneigt war und ihn auch unterstützte und förderte, als Krebs bei Adolf Hitler in Ungnade gefallen war.
  • Herbst 1928 bis Dezember 1930 Hauptschriftleiter der nationalsozialistischen Wochenzeitung „Hamburger Volksblatt“ und der „Hansischen Warte“
  • Sommer 1930 Albert Krebs hatte auf Bitten von Karl Kaufmann die Leitung der Betriebszellenorganisation übernommen
  • 1.1.1931 bis 16.5.1932 Hauptschriftleiter der Tageszeitung „Hamburger Tageblatt“
  • 18.5.1932 er hat unter der Überschrift „Schleicher Wehrminister?“ einen kritischen Artikel gegen das Kabinett „von Schleicher“ veröffentlicht (es war eine sensible Zeit im Reichstag und bei Regierungs- und Kabinettsbildungen im Deutschen Reich), über den sich Adolf Hitler aufregte.
  • 20.5.1932 Hitler hat den alten Kämpfer Albert Krebs aus der NSDAP ausschlossen
  • 25.5.1932 Krebs schrieb an den Leiter des Ordentlichen Parteigerichts der NSDAP, Major Walter Buch, „daß ich meinen Ausschluß aus der Partei als ungerechtfertigt empfinde. Ich habe den, wie ich schon Herrn Adolf Hitler versichert habe, fraglichen Artikel nicht selbst geschrieben und auch nicht einen Augenblick daran gedacht, daß die Politik der Reichsleitung dadurch eine Störung erfahren konnte. Ein besonderer Hinweis darauf, daß Herr Schleicher nicht anzugreifen sei, ist in der Reichspressekorrespondenz nicht erschienen. Geradezu ungeheuerlich empfinde ich den Vorwurf, der in der Verlautbarung der Reichsleitung steht, daß ich ‚innerlich der Partei niemals angehört habe‘. Ich weiß nicht, wer diesen Vorwurf niedergeschrieben hat, bin aber überzeugt, daß der betreffende Herr um recht viele Jahre später als ich in die NSDAP eingetreten ist. Ich bin seit 1923 Parteigenosse, bin wegen meiner Betätigung für die Partei an der Universität Marburg nicht zum Staatsexamen zugelassen worden, ich habe wegen meiner Zugehörigkeit zur Partei eine sehr gute Stellung in Karlsruhe nicht erhalten und habe jahrelang durch meine Arbeit für die Partei alle Aufstiegsmöglichkeiten in meinem eigenen Beruf zerstört. Hätte ich das aus Ehrgeiz getan, dann hätte ich auch jene geschmeidigen Formen gefunden, die meinen jetzigen Ausschluß vermeidbar gemacht hätten, aber ich habe es aus Überzeugung getan, genauso wie ich noch heute überzeugter Nationalsozialist bin. Deswegen empfinde ich jenen Vorwurf als eine ausgemachte Niedertracht.“
  • Anschließend wieder und jetzt konzentriert im Deutschnationalen Handlungsgehilfen-Verband (DHV) tätig, Abteilung „Schulung“.
  • 1.9.1934 Hamburger Gauleiter und Reichsstatthalter Karl Kaufmann bot Krebs an, in Hamburg als Direktor der „Öffentlichen Bücherhallen“ eingestellt zu werden. Tausenden alten Kämpfern verschaffte Kaufmann Stellungen in der Verwaltung und vor allem bei städtischen Betrieben.
  • 13.4.1934 Krebs, der in all den Jahren seiner politischen Betätigung in der NSDAP einen guten Draht zum Stellvertreter des Führers, Rudolf Heß, und auch zu anderen Führungspersonen der NSDAP gehabt hatte, schrieb Heß, um seine Beförderung in Hamburg abzusichern: „Der Unterzeichnete hat sich heute um eine Anstellung bei der Landesschulbehörde Hamburg beworben. Da er jedoch annimmt, dass der seinerzeitige Ausschluss aus der Partei zu Schwierigkeiten führen könnte, bittet er die Partei daher ergebenst um eine Stellungnahme. Diese Stellungnahme kann ja vielleicht direkt an die Landesschulbehörde bzw. an den Herrn Reichsstatthalter Kaufmann weiter geleitet werden.“
  • Daraufhin erklärte der Leiter des Obersten Parteigerichts, Major Walter Buch, dessen älteste Tochter Gerda mit Martin Bormann verheiratet war: „Dr. Albert Krebs wendet sich mit der Bitte, die Partei möge sein Gesuch um eine Anstellung bei der Landesschulbehörde Hamburg unterstützen, an den Stellvertreter des Führers. Ich bin mit der Bearbeitung seines Schreibens beauftragt worden: Der Ausschluß des Dr. Krebs erfolgte im Mai 1932 im Schnellverfahren auf persönlichen Antrag des Führers bei mir, weil Krebs entgegen einer Anordnung in der Presse einen Aufsatz gebracht hatte und der Führer darum, wie er sich ausdrückte, ,ein Exempel statuieren‘ müsse. Ich weiß, daß der Führer den Ungehorsam Dr. Krebs schon längst als gesühnt betrachtet und habe daher keinerlei Einwendungen gegen seine Anstellung zu erheben. Ich glaube im Gegenteil, daß der großen Sache immer mehr genutzt wird, wenn wir die Hand eines einmal Gestrauchelten auf seinen Ruf ergreifen und ihm zu der ersehnten Arbeit verhelfen.“
    • Krebs bekam auch von dem ehemals Deutschnationalen Handlungsgehilfen-Verband, mittlerweile Deutsche Arbeitsfront, Deutsche Angestelltenschaft, ein sehr positives Zeugnis: „Herr Dr. Krebs wurde als ein Mitarbeiter von außerordentlich gediegenem Wissen geschätzt, der sich restlos den ihm anvertrauten Aufgaben hingab. Es lag ihm sehr gut, die meist aus praktischer, kaufmännischer Tagesarbeit kommenden Teilnehmer der Lehrgänge durch seine lebendige Darstellungsweise zu fesseln und dabei nachhaltig und zu eigener Weiterarbeit anregend zu sprechen. Wir sehen Herrn Dr. Krebs, der nicht nur ein tüchtiger und fleißiger Mitarbeiter, sondern ebenso sehr ein beliebter Vorgesetzter und guter Kamerad war, nur ungern scheiden.“
  • 1.4.1938 im Einvernehmen und auf Initiative von Reichsstatthalter und NSDAP-Gauleiter Karl Kaufmann: „Der Herr Reichsstatthalter hat angeordnet, daß der derzeitige Leiter der Öffentlichen Bücherhallen, Herr Dr. Krebs, als leitender Angestellter bei Herrn Staatsrat Dr. Becker innerhalb der künftigen Verwaltung für Kunst und Kulturangelegenheiten in die Gemeindeverwaltung zu übernehmen ist.“
  • 19.4.1938 Unterzeichnung des Dienstvertrages zwischen dem Reichsstatthalter und Albert Krebs
  • 20.4.1940 Ernennungsurkunde als Senatsdirektor bei der Gemeindeverwaltung der Hansestadt Hamburg „unter Berufung in das Beamtenverhältnis auf Lebenszeit“
    • Er wurde er vom Angestellten der Hamburger Öffentlichen Bücherhallen, ohne die Stufen des Regierungsrats und des Oberregierungsrats durchlaufen zu haben, nach kurzer Zeit zum Senatsrat und dann zum Senatsdirektor befördert.
  • 10.9.1940 auf Adolf Hitler vereidigt: „Ich schwöre: Ich werde dem Führer des Deutschen Reiches und Volkes, Adolf Hitler, treu und gehorsam sein, die Gesetze beachten und meine Amtspflichten gewissenhaft erfüllen, so wahr mir Gott helfe.“
  • 20.6.1941 zur Propagandaersatz-Kompanie Potsdam, Adolf-Hitler Kaserne, einberufen
    • Dr. Krebs wurde als Sonderführer der Propaganda-Abteilung Ostland im Reichskommissariat Ostland (RKO) zugeteilt und übernahm in den Städten Riga und ­Reval den Kulturbereich. Außerdem war er Gebietskommissar des Bezirkes Orscha im Hauptkommissariat Wizebsk.
  • 31.7.1942 unabkömmlich (uk), Rückkehr an seinen Arbeitsplatz in der Kulturbehörde zurück
  • 28.4.1943 Krebs wurde zusätzlich die Verantwortung für alle Bibliotheken der Freien und Hansestadt Hamburg übertragen
  • 16.8.1943 von Senator Becker zusätzlich den besonderen Auftrag bekommen, unersetzliches hamburgisches Kulturgut sicherzustellen.
    • als Beauftragter der Kulturbehörde zur „Sicherstellung unersetzlichen Kulturgutes“ war er vielfach unterwegs.
  • 19.4.1945 zum Volkssturm eingezogen
  • Juni 1945 krank mit einem Zwölffingerdarmgeschwür
  • 25.7.1945 vom Dienst als Senatsdirektor in der Hamburger Kulturbehörde suspendiert
  • 25.8.1945 auf Anordnung der Britischen Militärregierung aus dem Beamtenverhältnis entlassen
  • 8.8.1946 erste Äußerung im Entnazifizierungsverfahren: „Der Fachausschuß ist der Überzeugung, daß Dr. Krebs als einer der Wegbereiter des Nationalsozialismus angesehen werden muß. Seine Entfernung aus der NSDAP und der Schriftleitung des Hamburger Tageblattes ist kein Beweis, daß er seine Grundeinstellung geändert hat. Die vorliegenden Publikationen beweisen sein grundsätzliches Festhalten an den Ideologien des Parteiprogramms. Der Ausschuß empfiehlt die Entfernung des Dr. Krebs aus seiner Stellung und Verbot jeder publizistischen oder sonstigen öffentlichen kulturellen Tätigkeit.“
  • 13.8.1946 die Britische Militärregierung entschied, „daß Krebs nicht wieder einzustellen ist“.
  • 3. November 1947 Spruch des Berufungsausschusses 3 unter Vorsitz von Rechtsanwalt Soll: „Es kann nach Auffassung des Berufungsausschusses keinem Zweifel unterliegen, daß Dr. Krebs durch seine lange Zugehörigkeit zur NSDAP von 1932 als geistiger Wegbereiter des Nationalsozialismus anzusprechen ist. Zu seinen Gunsten war hierbei jedoch zu berücksichtigen, daß Dr. Krebs auf dem sozialistischen Flügel der NSDAP stand und daß er sich auch in seinem Einsatz für die NSDAP einwandfrei gehalten hat und keine unlauteren Methoden anwandte. Wenn der Berufungsausschuß Dr. Krebs trotzdem seiner Stellung als Senatsdirektor enthebt, so geschieht dies, weil der Berufungsausschuß der Auffassung ist, daß Dr. Krebs dieses Amt als politisch Verfemter doch nur aufgrund persönlicher Beziehungen zu einflußreichen Nationalsozialisten erlangen konnte, die Dr. Krebs trotz seines Ausschlusses aus der NSDAP auch weiterhin ihre Hilfe zuteil werden ließen.“
    • Der Berufungsausschuß gestattete Krebs allerdings die Tätigkeit im freien Beruf – mit Ausnahme der reinen journalistischen Tätigkeit.
  • 22.7.1949 ein Wiederaufnahmeverfahren beschlossen, so daß der Berufungsausschuß entschied, der Berufung stattzugeben und Krebs in Kategorie V (Entlasteter) einzustufen. Das wurde ihm am 10.10.1949 von der Zentralstelle für Berufungsausschüsse mitgeteilt.
  • 28.11.1949 der auch für den Kulturbereich zuständige Senator Landahl antwortete, daß Krebs’ Anfrage auf Wiedereinstellung „zur Zeit leider nicht stattgegeben werden kann, da im Bereich der Kulturbehörde eine Verwendungsmöglichkeit nicht bestehe“.
  • 14.1.1950 Auch der Hamburger Senat lehnte die Wiedereinstellung von Albert Krebs ab, allerdings wurde an der Festsetzung von Versorgungsbezügen gearbeitet.
  • 28.11.1951 Werkvertrag mit der Schulbehörde über ein Jahr beschlossen (monatlich 500 DM): „Herr Dr. Krebs stellt der Forschungsstelle für die Geschichte Hamburgs von 1933–1945 Abschriften des von ihm geführten Tagebuches und des sonstigen in seiner Hand befindlichen Materials, soweit es für die Forschungsstelle von Bedeutung ist, zur Verfügung. Im Zweifel entscheidet die Forschungsstelle, ob die betreffenden Teile des Tagebuches, die Aufzeichnungen, Briefe usw. diese Bedeutung haben. Ferner verpflichtet sich Herr Dr. Krebs der Forschungsstelle – auf Anforderung schriftlich – eine ausführliche Darlegung seiner politischen Erlebnisse und Beobachtungen aus der Zeit vor und nach 1933 zu liefern.“
    • später bis zum 31.10.1954 verlängert
  • 1952 Lehrer bei der Staatlichen Hochschule für Musik in Hamburg für Literaturkunde der Schauspielklasse
    • Krebs war parallel dazu auch weiterhin schriftstellerisch tätig, arbeitete im Staatsarchiv und publizierte.
  • 1952 in Hamburg zweiter Vorsitzender des Bundes der Heimatvertriebenen und Entrechteten (BHE)
    • er kandidierte 1953 für den BHE in Hamburg auf Listenplatz 5 für den Bundestag. Bei der Bundestagswahl 1953 erreichte der BHE 7 Prozent der Stimmen bekam 27 Mandate und trat daraufhin der Regierungskoalition Adenauers bei. Zwei Ministerposten waren der Lohn. Theodor Oberländer wurde Minister für Vertriebene, Flüchtlinge und Kriegsgeschädigte. Krebs war zwar nicht in den Bundestag gewählt worden, als zweiter Vorsitzender des BHE hatte er allerdings mit dafür gesorgt, daß der BHE sich bei der Bürgerschaftswahl 1953 mit der CDU, der FDP und der Deutschen Partei (DP) zu einem Hamburg-Block zusammenschloß, der bei der Bürgerschaftswahl am 1.11.1953 die absolute Mehrheit erreichte, die SPD in der Regierung ablöste und mit Prof. Hans Wenke den Schulsenator stellte.
  • 1959 erschien in der Stuttgarter Deutschen Verlags-Anstalt seine Biographie „Tendenzen und Gestalten der NSDAP – Erinnerungen an die Frühzeit der Partei“

Werke (Auswahl)

  • Vom Marxismus zum Sozialismus, 1932
  • Rebell von Gottes Gnaden, Roman über Reichsfreiherr vom Stein, 1937
  • Erzählungen von tapferen Herzen, Hans Koehler-Verlag, 1939
  • Tendenzen und Gestalten der NSDAP – Erinnerungen an die Frühzeit der Partei, Deutsche Verlags-Anstalt (DVA), Stuttgart 1959
    • The infancy of Nazism. Memoirs of Ex-Gauleiter Albert Krebs 1923–1933. Hrsg. und Übers. William Sheridan Allen. Franklin Watts, New Viewpoints, NY 1976, ISBN 0-531-05376-8
  • Fritz-Dietlof Graf von der Schulenburg – Zwischen Staatsräson und Hochverrat, Leibniz Verlag, Hamburg 1964

Literatur

  • Karl Höffkes: HpG. Die Gauleiter des Dritten Reiches, Grabert-Verlag, Tübingen