Magnus, Albertus

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Albert Magnus; Gemälde von Justus van Ghent um 1476

Albertus Magnus (auch Albert der Große, Albert der Deutsche, Albert von Lauingen, Albertus Teutonicus, Albertus Coloniensis) (Lebensrune.png um 1200 in Lauingen an der Donau; Todesrune.png 15. November 1280 in Köln), oft auch fälschlich Graf von Bollstädt genannt, war ein deutscher Universalgelehrter und Wegbereiter für den christlichen Aristotelismus des hohen Mittelalters.

Werdegang

Albert der Deutsche.jpg

Magnus studierte zu Padua, trat dann in den Dominikanerorden ein und lehrte in verschiedenen Klöstern in Köln, Hildesheim, Freiburg, Regensburg und Straßburg, ab 1230 in Paris, wo er eine Zeitlang auch an der Universität den theologischen Lehrstuhl innehatte, wurde 1254 Provinzial seines Ordens in Deutschland, 1260 Bischof zu Regensburg, legte 1262 diese Würde nieder und widmete sich in Köln ausschließlich den Wissenschaften. In Lauingen wurde ihm 1880 ein Denkmal errichtet.

Wegen seiner umfassenden Gelehrsamkeit wurde er Doctor universalis genannt. Das Staunen seiner Zeitgenossen über den Umfang seines Wissens, namentlich auch in der Chemie, Physik und Mechanik, spricht sich in den wunderbarsten Sagen aus, die Albert zum Zauberer und Vertreter der Magie machen. Wie er in seinen naturwissenschaftlichen Werken meist nur die in den Schriften Aristoteles' und in den byzantinischen, jüdischen und arabischen Kommentaren niedergelegten Forschungen sammelte und zusammenstellte, so zeigen auch seine philosophisch-theologischen Werke ihn völlig von Aristoteles beherrscht, dessen entscheidende Bedeutung für lange Zeit von ihm begründet wurde. In der Botanik trat er auch als selbständiger Forscher auf.

Wirken

Zu seinem Wirken heißt es:

„Um Albertus Magnus schlingen uralte Sagen ihr wirres Gerank. Viele Gesichter hat man ihm angedichtet. Das stille des demütigen Mönchs, das entrückte des Greises, das seltsam unheimliche eines dämonischen Zauberers, der allen Geisteswesen und Elementen gebietet und doch war auch er nichts anderes als ein rastlos suchender deutscher Mensch, der seinen Sinn in alle Abgründe jagt, um hinter den Schleier zu schauen, darunter das Wesen der Dinge schläft. Graue Grübelei spinnt ihre Nebel um seine Gestalt, stumme Versunkenheit hält ihn gefangen, er baut sich in karger Zelle einsam und weltenfern ein geistiges Reich der hohen Gedanken. Hier ist er groß, doch wenn ihn die Lockung zu lustiger Spekulation ergreift, verliert er sich in die Leere starrer Scholastik. Dann wird er, den sein germanischer Suchergeist zu ruhlosem Forschen und Planen getrieben hatte, ein Handlanger der Kirche, die die Macht seines Wissens benützt, um ihre Dogmen mit ihr zu stützen.“[1]

Selig- und Heiligsprechung

Im Jahr 1622 wurde er selig- und am 16. Dezember 1931 von Papst Pius XI. heiliggesprochen und zum Kirchenlehrer erklärt.[2]

Schriften

Seine Schriften wurden herausgegeben von Jammy (Lyon 1651, 21 Bde.). Sein Compendium theologicae Veritatis (zuerst Nürnberg 1473) war im 15. und 16. Jahrhundert in zahllosen Drucken verbreitet, ebenso seine apokryphen Schriften: Liber secretorum Alberti Magni de virtutibus herbarum (deutsch, Reutlingen 1871) und De secretis mulierum et virorum; eine kritische Ausgabe des 18. Kapitels der Historia naturalis besorgten im 19. Jahrhundert E. Meyer und Jessen (De vegetabilibus libri VII, Berlin 1867). Vgl. Sieghard Albertus Magnus (Regensburg 1857); Joel, Verhältnis Alberts des Großen zu Maimonides (Breslau 1863); Octave d'Assailly Albert le Grand (Paris 1870); Bach Des Albertus Magnus Verhältnis zu der Erkenntnislehre der Griechen (Wien 1881).

Literatur

  • Menno Aden: Kulturgeschichte der deutschen Erfindungen und Entdeckungen von Albert Magnus bis Konrad Zuse, IFB, 2017, ISBN 978-3942409551

Quelle

Fußnoten

  1. Karl Richard Ganzer: Das deutsche Führergesicht, 200 Bildnisse deutscher Kämpfer und Wegsucher aus zwei Jahrtausenden, 1937 Lehmanns-Verlag München
  2. Das Große Biographische Lexikon der Deutschen, Seite 8; Albertus Magnus – Biographie von Prof. Dr. Albert Zimmermann