Richter, Alfred (1895–1981)

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SA-Oberführer Alfred Richter

Alfred Friedrich Carl Wilhelm Richter (Lebensrune.png 12. Juli 1895 in Wismar; Todesrune.png 12. November 1981 in Oldenburg) war ein deutscher Soldat des Deutschen Heeres, Polizist, Reserveoffizier der Wehrmacht (zuletzt Oberstleutnant der Luftwaffe), SA-Gruppenführer, Politiker, Senator in Hamburg und nach dem Krieg Ratsherr im Oldenburger Stadtrat.

Werdegang

Zwischenkriegszeit

Gausportführer SA-Brigadeführer Alfred Richter bei einer Sportveranstaltung in Hamburg
Alfred Richter.jpg

Richter trat nach dem Ersten Weltkrieg 1920 in die Hamburger Polizei und bereits im Juli 1923 erstmals in die NSDAP ein. 1923 bis 1930 studierte er Rechtswissenschaften; in dieser Zeit wurde er Mitglied der Deutschen Landsmannschaft. Als Polizeioberleutnant wurde Richter 1930 wegen politischer Betätigung aus dem Polizeidienst entlassen. Sein erneuter Eintritt in die Partei erfolgte dann am 1. September 1930, er wurde Geschäftsführer der Hamburger NSDAP, von 1930 bis 1933 war er Syndikus der Hamburger Einfuhrverbände, 1931-33 Abgeordneter in der Hamburger Bürgerschaft. 1932 trat er der SA bei, vom 1. Januar bis 13. April 1932 war er mit Führung der SA-Standarte 76 in Hamburg (SA-Gruppe Nordmark) beauftragt, danach als SA-Standartenführer bis 31. Mai 1933 als Führer bestätigt. Richter soll auch Mitglied der SS gewesen sein.

Von 1933 bis 1936 war Richter im NS-Altherrenbund (zuletzt Verbandsleiter), von 1933 bis 1939 im Reichsluftschutzbund (zuletzt Landesgruppenführer) und von 1936 bis 1939 im Reichsbund für Leibesübungen (zuletzt Gausportführer).

Im März 1933 wurde Richter zum Polizeichef und Senator der Inneren Verwaltung für Hamburg. Richter blieb bis zur Auflösung des Senates im April 1938 für das Innenressort verantwortlich. Seit November 1933 wurde die Hamburger Staatspolizei Heinrich Himmler unterstellt, seit Juni 1936 auch die restliche Hamburger Polizei dem Reich. Ab 1938 war er Beigeordneter für die Innenverwaltung.

Richter spielte auch im Hamburger Pferdesport eine wichtige Rolle. Ihm wurde die Leitung der am 29. September 1933 neu geschaffene „Landesleitung für Pferdesport und Pferdezucht“ übertragen. Zweck der der Inneren Verwaltung unterstehenden Landesleitung war die „Förderung des Pferdesport- und Zuchtwesens im Gebiete des Landes Hamburg“.[1] Die Landesleitung sollte als übergeordnete Institution für die Hamburger Pferdesportvereine wirken, die damit maßgeblich über die Entwicklung des hamburgischen Pferdesport entschied. So liquidierte oder fusionierte Alfred Richter wirtschaftlich desolate Reitvereine oder setzte sich selbst als Vorstandsvorsitzender ein. Seine Position im Pferdesport wurde durch ein weiteres von Alfred Richter ausgeführtes Amt gestärkt; das der Leitung der SA-Gruppe Hansa (mit der Führung beauftragt als Gruppenreiterführer) und der späteren SA-Reiterstandarte 12.

Zweiter Weltkrieg

Mit Ausbruch des Zweiten Weltkrieges wurde Richter zur Wehrmacht eingezogen. Von 1939 bis 1941 (seit August 1940 Kommandeur) war er als Hauptmann, dann Major d. R. bei der Reserve-Flak-Abteilung 263 in Frankreich im Einsatz. Von 1941 bis Sommer 1942 war er in der Sowjetunion als Kommandeur der II. Abteilung/Flak-Regiment 4 (mot.). Am 4. August 1942 wurde er Kommandeur der Reserve-Flak-Abteilung 607. Am 1. Dezember 1942 wurde er zum Oberstleutnant der Reserve befördert. Von 1943 bis 1944 war er beim Luftgau XI (Hamburg) und vom 1. September 1944 bis zum 20. Januar 1945 als Nachfolger von Oberst Alfred Krempe an West- und Ostfront als Kommandeur des Flak-Regimentes 61 (mot.). In der SA wurde Richter am 20. April 1943 zum SA-Gruppenführer befördert.

Nachkriegszeit

Nach dem Krieg war Oberstleutnant a. D. Richter bis 1948 interniert. 1952 bis 1961 war er für die Deutsche Partei Ratsherr im Oldenburger Stadtrat und Oktober 1958 bis Mai 1959 Abgeordneter im Niedersächsischen Landtag.

Auszeichnungen (Auszug)

Fußnoten

  1. Nele Maya Fahnenbruck: „... reitet für Deutschland“ – Pferdesport und Politik im Nationalsozialismus. Göttingen: Verlag DIE WERKSTATT, 2013, S. 184.