Zaharoff, Basil

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Zaharoff als Ritter des Großkreuzes des Bathordens

Sir Basil Zaharoff (Lebensrune.png vermutlich 6. Oktober 1849–1851 in Muğla, Osmanisches Reich (ggf. auch Anatolien, Odessa oder Istanbul); Todesrune.png 27. November 1936 in Monaco) war ein Brandstifter, Zuhälter, Waffenschieber, Kriegsgewinnler und Unternehmer mit drei bekannten Staatsangehörigkeiten (türkisch, griechisch und französisch) aus einer vormals aus Griechenland und Rußland eingewanderten Familie aus Konstantinopel.

Namen und Abstammung

Der geheimnisumwitterte „mystery man of Europe“ und „Kaufmann des Todes“, den man auch als „Mr. Zetzet“ (auch: Zedzed) oder auch „Verkäufer des Todes“ kannte, soll ein säkularer Jude gewesen sein mit litauischer oder levantinischer Abstammung und dem Namen

  • Mendel Sachar,
  • Manel Sahar oder
  • Zachariou.

Selbst benutzte Zaharoff die Namen

  • Vasílios Zacharías und
  • Zacharias Basileos Zacharoff.

Er betitelte er sich gerne als

  • Count (Graf) Zacharoff oder
  • Prinz Zacharias Basileus Zacharoff.

Bedeutung

Zaharoff, der zehn Sprachen gesprochen haben soll, war auf dem Höhepunkt seiner Karriere Mitglied in 300 Aufsichtsräten, er besaß sowohl mehrere Banken und Eisenbahngesellschaften als auch Hotels. Riesige Ölvorkommen, Kohlegruben sowie Fabriken und Werften machten ihn zur Jahrhundertwende wahrscheinlich zum reichsten Mann Europas und zweitreichsten der Welt. Zu seinen Geschäftsfreunden zählten die Krupps, zu seinen Freunden Admiral Canaris, der spätere Chef der deutschen Abwehr. In der französischen Ehrenlegion war er Kommandeur, und die Engländer schlugen ihn zum Ritter des Britischen Empire, weil er das Deutsche Kaiserreich ausspionierte.

Restlos läßt sich die dunkle Vergangenheit vom „Verkäufer des Todes“, so wurde er genannt, nicht aufklären. Sir Basil Zaharoff hat sich mit Erfolg bemüht, seine Spuren zu verwischen. Der in Wien geborene und in Großbritannien lebende jüdische Schriftsteller und Biograph Robert Neumann klagte schon 1934, zwei Jahre vor Sir Basils Tod in Monaco:

„Man erkundigt sich nach seiner Geburtsurkunde. Aber leider wurde das Kirchenregister durch Brand vernichtet. Man forscht im Archiv des Wiener Kriegsministeriums nach einem Dokument über ihn. Die Akte ist vorhanden, doch sie ist leer.“
Sir Basil Zaharoff.jpg

Sicher ist nur, laut McCormick, daß Zaharoff 1872 in England auftauchte, er war vor einem britischen Gericht wegen Unterschlagung angeklagt. McCormick entdeckte, daß Zaharoff zunächst eine Ehe mit einer wohlhabenden Tochter eines Sägemühlenbesitzers in Bristol eingegangen war. Später wurde er auf Zypern Kaufmann und dann 1877 Fremdenführer und politischer Agent in Athen. Dies war der Beginn seiner Rüstungsaktivitäten. Die Waffenfirma Nordenfelt ernannte ihn zu ihrem Vertreter in Athen.

In folgenden Kriegen belieferte Sir Basil Zaharoff beide Seiten:

  • im Salpeter-Krieg zwischen Bolivien und Chile (1884),
  • beim spanisch-amerikanischen Krieg (1898),
  • am Burenkrieg (1899 bis 1902),
  • im Russisch-Japanischen Krieg (1904 bis 1905).

Er verdiente auf beiden Seiten und hetzte nacheinander die Griechen gegen die Türken, die Türken gegen die Serben und die Serben gegen die Österreicher auf.[1] „Wandelbar wie ein Chamäleon“ (so Biograph McCormick), pendelte der vielsprachige Kosmopolit Zaharoff zwischen Paris und London, Berlin, Sankt Petersburg und Wien. Basil Zaharoff’s aalglatte Verkaufstaktik:

„[...] ich bin ein Russe in Rußland, in Griechenland bin ich ein Grieche und in Paris ein Franzose“.

Er weckte das Interesse der britischen Rüstungswerke Vickers, die von der jüdischen Familie Rothschild kontrolliert wurde. Im Jahr 1894 wechselte Zaharoff als freier Agent zu der britischen Waffenfirma über. Allein im Jahr 1905 bezahlte Vickers Zaharoff anderthalb Millionen Goldmark als Provision. Zaharoff ging nach Paris und gründete seinen eigenen Geheimdienst. Er kaufte Banken und Zeitungsverlage und widmete sich den Frauen. Den japanischen Vizeadmiral Matsumoto bestach er mit 800.000 Goldmark: Die Japaner kauften 1911 von Vickers den Panzerkreuzer „Kongo“.[2] Sir Basil Zaharoff, G.C.B., G.B.E., war von 1897 bis 1927 u. a. Direktor und Vorstandsvorsitzende von Vickers, Ltd.

Werdegang

Sir Basil Zaharoff, Zeitungsbericht.jpg

Zaharoffs Vater war ein Importeur von Blumenessenz, und das Geschäft war wohl nicht sehr lukrativ. Ausgangspunkt der Waffenschieberei war eine Tätigkeit des jungen Zaharoffs als Schlepper für ein türkisches Bordell im Rotlichtbezirk von Konstantinopel. Zudem verdiente Zaharoff Geld in den 1860er Jahren als Brandstifter im Auftrag der korrupten Feuerwehr der Stadt. Die „Feuer-Brigade“ war eine Einheit der Osmanischen Armee (so benannt bis 1923), die Knaben und junge Männer anstiftete, die Villen wohlhabender Kaufleute anzuzünden. Die Brigade befand sich in der Nähe und war schnell vor Ort, der Besitzer wurde genötigt, eine beachtliche Summe zu zahlen, erst dann wurden die Soldaten der Löschbrigade aktiv.

Anfang der 1870er Jahre verließ Zaharoff die Türkei und reiste nach Großbritannien. Dort heiratete er 1872 Emily Burrows, Tochter eines Bauunternehmers. Kurz danach wurde er in Belgien wegen der Unterschlagung von 7.000 Pfund in Waren und Sicherheiten verhaftet, ausgeliefert und in Großbritannien angeklagt. Da er versprach, das Geld zurückzuzahlen, wurde er auf Bewährung entlassen. Danach ging er auf Geschäftsreise nach Zypern mit einem gefälschten Namen. In dieser Zeit soll er erstmalig ein Angebot bekommen haben, Waffen in das Balkangebiet zu schmuggeln. Als Zypern 1878 unter britische Verwaltung kam, reiste er zurück nach Großbritannien, ebenfalls unter einem falschen Namen. 1883 fand man ihn in Irland, wo er als Schiffsmakler und Graf auftrat. Da er dort Todesdrohungen bekam, weil er jungen einheimischen Mädchen nachstellte, gaben die irischen Behörden ihm 24 Stunden, das Land zu verlassen. Er nahm den nächsten Dampfer in die VSA. Hier machte er Karriere bei der Eisenbahn.

1884 war er in Utah, und später sorgte er für einen gesellschaftlichen Skandal einer Dame in Missouri betreffend, als er dort Superintendent einer Bahngesellschaft für Schlafwagen war. 1885 trat er in Neuyork als Prince Zacharias Basileus Zacharoff (er behauptete ein Neffe des Prinzen Alexander Gorchakov) auf und heiratete die wohlhabende Erbin Jeannie Billings, wobei er sich 150.000 US-Dollar aneignete. Er konnte sie und andere mit einer Akte voller gefälschter Empfehlungsschreiben von europäischen Würdenträgern beeindrucken. Er erzählte, der russische Zar habe ihn verbannt, ebenfalls gab er an, demnächst nach Europa zu reisen, um einen preußischen Prinzen, der seine Mutter beleidigt haben soll, zum Duell herauszufordern. Als ein Geschäftsmann aus Bristol ihn in Neuyork antraf, klagte er den schon vorher verheirateten Zaharoff als Bigamisten an, Zaharoff mußte erneut fliehen.

Diesmal ging es nach Griechenland und erneut in das Osmanische Reich. Nun begann das große Geschäft mit der Nordenfelt-Mitrailleuse (Maschinengewehr) und drei dampfbetriebenen U-Booten des Waffenkonstrukteurs Ernst Thorsten Nordenfelt. Die Nordenfelt I wurde von der griechischen Regierung erworben und 1886 an sie ausgeliefert. Sie wurde im Marinestützpunkt Salamis stationiert, wo sie jedoch nicht mehr eingesetzt wurde. Im Jahre 1901 wurde sie verschrottet. Die nächsten Boote, Nordenfelt II (Abdul Hamid) und Nordenfelt III (Abdul Mecid) liefen 1886 beziehungsweise 1887 vom Stapel. Beide Boote wurden von der osmanischen Marine erworben.

Nordenfelts Unternehmen schloß sich 1888 unter Druck von Rothschild und Vickers mit der „Maxim Gun Company“, der Firma des Erfinders des nachladenden Maschinengewehrs Hiram Maxim, zur Maxim-Nordenfeldt Guns and Ammunition Company Limited mit Sitz in London zusammen, die später in Vickers aufging. Bedeutendster Händler war Basil Zaharoff.

Erster Weltkrieg

Bei Ausbruch des Ersten Weltkrieges lieferte der „Kaufmann des Todes“ wieder an alle Fronten. Es waren, zumindest teilweise, Zaharoff-Minen, die englische Kriegsschiffe in die Luft jagten, und türkische Zaharoff-Kanonen, mit denen deutsche Artilleristen an den Dardanellen englische Infanterie-Bataillone bekämpften – mit englischer Munition. Zaharoff verdiente auch gut am Kaiserlichen Heer, auch deshalb war ein langer Krieg für ihn von Vorteil. Später sagte er zu dem Krieg, der auch durch seine Munitionsverkäufe 10 Millionen Leben kostete:

„Deutschland war 1914 viel leichter verwundbar, als es selbst oder der Westen sich vorstellte. Ich hätte den Alliierten drei Punkte zeigen können, an denen sie das feindliche Rüstungspotential total hätten vernichten können. Aber das hätte ein Geschäft ruiniert, das in mehr als einem Jahrhundert aufgebaut wurde [...]“

Zaharoff sorgte dafür, daß ein im Oktober 1914 von den Franzosen aufgebrachter Frachter, der 2.500 Tonnen Nickel für die Firma Krupp an Bord hatte, seine Fahrt ungehindert fortsetzen konnte. Und als 1916 der französische General Malleterre plante, die Hochöfen und Stahlwerke von Briey nördlich von Metz zu bombardieren, intervenierte Zaharoff, vor allem bei dem damaligen Briten-Premier Lloyd George, dessen Willfährigkeit er sich durch Ausspähung des – nicht unanfechtbaren – Privatlebens des Premiers erzwungen hatte.

Im letzten Kriegsjahr 1918 hielt sich Zaharoff im Auftrag des „Directorate of Military Intelligence Section 6 (MI6)“ des britischen Secret Service Bureaus unter William Melville unerkannt in Deutschland auf, er gab sich als bulgarischer Militärarzt aus. Den wahren Arzt hatten Zaharoff-Agenten in der Schweiz entführt. Hinweise auf die Resultate dieses Deutschlandaufenthaltes fand Biograph McCormick in den „Documents Politiques de la Guerre“, in den Kriegsaufzeichnungen des französischen Premierministers Georges Clemenceau. Das Späh-Ergebnis aber bewertete Clemenceau als „die wichtigste Spionage-Information des ganzen Krieges“: Deutsche Agenten, die er noch aus der Zeit vor dem Kriege kannte, hatten den Durchreisenden wissen lassen, daß spätestens für den Herbst 1918 mit einem revolutionären Umsturz in Deutschland zu rechnen sei. Bis zu Zaharoffs Deutschlandreise hatten die Alliierten ihren Sieg für frühestens Ende 1919 erhofft.

Als sicher gilt inzwischen, da die britische Regierung die klassifizierten Akten zu Zaharoff 2012 freigegeben haben, daß Zaharoff 1916/17 aktiv daran beteiligt war, Griechenland in den katastrophalen Krieg gegen die Osmanen hineinzuschleppen, aber auch an den Verhandlungen mit der Türkei, für „£10 Million“ in Gold den Waffenbund mit dem Deutschen Kaiserreich aufzulösen. Dies führte, nicht zufällig, zur Balfour-Deklaration. In der Balfour-Deklaration vom 2. November 1917 erklärte sich Großbritannien einverstanden mit dem 1897 festgelegten Ziel des Zionismus, in Palästina eine „nationale Heimstätte“ des jüdischen Volkes zu errichten. Zum damaligen Zeitpunkt befand sich Palästina noch im Machtbereich der Osmanen, so daß die Etablierung „Israels“ nur eine weitere Taktik des Ersten Weltkrieges darstellte. Als Zaharoff nach Großbritannien zurückkehrte, wurde er, inzwischen französischer Staatsbürger, an der Grenze aufgehalten, nackt ausgezogen und einer Untersuchung unterzogen. Er verlangte schriftlich vom König eine Wiedergutmachung. George V. verabscheute Zaharoff inzwischen, wurde aber von Lloyd George überredet, den 68jährigen Zaharoff mit dem ritterlichen Großkreuz des Order of the British Empire auszustatten, so daß dieser sich als „Sir“ betiteln konnte.

Insgesamt soll Zaharoff im Ersten Weltkrieg 1,2 Milliarden US-Dollar verdient haben. Es wird behauptet, den verlustreichen Waffengang Griechenlands gegen die Türkei um Izmir habe er selbst finanziert.

Nachkriegszeit

Nach dem Ersten Weltkrieg wandte sich der Kriegsgewinnler einer neuen Branche zu: dem Handel mit Erdöl. Um den Weg zu den Ölfeldern des Mittleren Ostens freizubekommen, schürte er, unterstützt von dem Briten-Premier Lloyd George, abermals zu einem Krieg zwischen Griechen und Türken. Zwei Jahre dauerte das anatolische Massaker (1920 bis 1921). Der „Kaufmann des Todes“ verlor dabei vier Millionen Pfund Sterling, die Griechen zahlten mit 100.000 Toten. Es war der einzige Krieg, bei dem Sir Basil Zaharoff verlor, und seine Karriere neigte sich dem Ende zu.

Bis zu seinem Tode intrigierte er hinter den Kulissen, vor allem gegen die Völkerbund-Ideen von VS-Präsident Woodrow Wilson. Noch in späteren Briefen, so etwa an Gustav Krupp von Bohlen und Halbach, bekundete er seine Besorgnis über den in Europa sich ausbreitenden Pazifismus.

Ehe und Familie

Zaharoff soll kurze Zeit mit Chaja Elka Karnlinska verheiratet gewesen sein, mit der er 1870 den Sohn Chaim (später: Chaim Barnett Zacharaow) bekommen haben soll. 1872 und 1885 heiratete er erneut, andere Ehen sind nicht ausgeschlossen. Im Alter von mehr als siebzig Jahren ehelichte er 1924 die spanische Herzogin von Villafranca – sie starb 18 Monate später.

Tod

Am 29. November 1936 starb der Atheist Basil Zaharoff in einem Hotel nahe der Spielbank Monte Carlo, zu dessen Eignern er bis 1926 gehörte. Wie er angeordnet hatte, verbrannten seine Angestellten alle Akten, Unterlagen und sein Tagebuch. Es soll sich dabei um „Tonnen von Papier“ gehandelt haben. Ebenfalls haben sie dann sein Schloß (Château) anordnungsgemäß angezündet. Sein letzter Testament entsprach einem Vermögen von £193,103, damals weniger als eine Million US-Dollar. Wo die Milliarde geblieben ist, darüber wird noch heute gerätselt.

Zitate

  • „Ein Dank an die furchtbare Macht der Internationalen Bankiers, wir haben die Christen in Kriege ohne Zahl gestürzt. Kriege haben einen speziellen Wert für die Juden, da die Christen einander umbringen und damit Platz für die Juden machen. Kriege sind die Ernte der Juden, die Jüdischen Banken verdienen sich fett an den Kriegen der Christen. Über 100 Millionen Christen wurden durch Kriege vom Planeten genommen, und das Ende ist noch nicht in Sicht.“ — Rabbi Reichorn 1869 während der Beerdigung des Grand Rabbi Sieon Benludah
  • „Die Deutschen wußten von seiner Späh-Tätigkeit. Als Zaharoff – kurz vor dem Eintritt Amerikas in den Krieg – von einer Amerika-Mission auf einem Passagierschiff nach Europa zurückkehrte, tauchte plötzlich ein deutsches U-Boot auf, ein Offizier enterte den Dampfer und verlangte die Auslieferung von Herrn Zaharoff, Kabine 24″. — Donald McCormick über den Versuch, Zaharoff festzusetzen. Es war jedoch letztendlich sein Sekretär und Doppelgänger, Zaharoff hatte sich versteckt.

Ehrungen (Auswahl)

Film

  • 1969 drehte Wolfgang Schleif den ZDF-Fernsehfilm „Sir Basil Zaharoff – Makler des Todes“ (Drehbuch: Michael Mansfeld; Darsteller: Antje Weisgerber, Richard Münch).

Literatur

  • Donald McCormick: Peddler of Death: the life and times of Sir Basil Zaharoff („Hausierer des Todes – Leben und Zeiten des Sir Basil Zaharoff“), Holt, Rinehart and Winston (1965)
  • Robert Neumann: Sir Basil Zaharoff – Der König der Waffen, ISBN 978-3941245075

Verweise

Fußnoten

  1. Maria Lourdes: Kaufmann des Todes
  2. Der Spiegel 47/1965: Zaharoff – Furcht vor dem Sieg