Becker, Carl

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Generalleutnant Carl Becker.jpg

Carl Hans Wilhelm Ludwig Becker (zur Unterscheidung vom General der Artillerie Karl Becker heute mit C; Lebensrune.png 16. Januar 1895 in Varel; Todesrune.png 24. März 1966 in Heidelberg) war ein deutscher Offizier des Deutschen Heeres, der Vorläufigen Reichswehr, der Polizei und Wehrmacht, zuletzt Generalleutnant und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges.

Werdegang

Becker gehörte wie viele seiner Generation zu dem Kriegsfreiwilligen vom August 1914, wurde Fahnenjunker und im Mai 1915 als Leutnant Zugführer beim Infanterie-Regiment 91 in Oldenburg. Becker wurde das Ritterkreuz des Königlich Preußischen Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern, die Eisernen Kreuze II und I sowie das Verwundetenabzeichen in Gold verliehen. Oktober 1919 trat er zur Sicherungspolizei Mecklenburg über und war bis 1923 als Oberleutnant dann Hauptmann Hundertschaftsführer in Rostock. Nach einigen Monaten im Kommandostab Rostock war Becker 1930/32 Bereitschaftsführer in Wismar und Schwerin. Nach der Beförderung zum Polizeimajor im Oktober 1932 war er bei der Ordnungspolizei Wismar, Oktober 1933 bis Mai 1934 Kommandeur der Mecklenburgisch—Stralsunder Staatspolizei in Neustrelitz und Juni bis Oktober 1934 bei der Landespolizei Schwerin. Am 15. Oktober 1934 wurde Becker Hauptmann im Infanterie-Regiment Osnabrück der Reichswehr. 1937 wurde er Bataillonskommandeur, Dezember 1940 Kommandeur des Infanterie-Regiments 18. Am 18. Oktober 1941 wurde Becker mit dem Deutschen Kreuz in Gold, am 29. Oktober 1942 mit dem Ritterkreuz ausgezeichnet. Ihm gelang es, am 17. August 1942 den durchgebrochenen Gegner im Nordteil von Rshew zu werfen und die Wolgabrücken zu sichern. Am 18. Januar 1943 übernahm Becker die Führung, am 1. April 1943 als Generalmajor auch das Kommando 253. Infanterie-Division. Oktober 1943 folgte seine Beförderung zum Generalleutnant und am 14. April 1945 das Eichenlaub zum Ritterkreuz. Er schlug am 10. März 1945 einen Angriff bei Schwarzwasser zurück. Aus der Kriegsgefangenschaft wurde Becker erst 1955 entlassen.[1]

Lexikon der Wehrmacht

„Carl Becker trat am 9. August 1914 als Fahnenjunker in die Kaiserliche Armee ein. Er kam dabei zum Jäger-Ersatz-Bataillon 10 ein. Im September erfolgte seine Versetzung zum Reserve-Jäger-Bataillon 10, anschließend wurde er Gruppen- und Zugführer im Jäger-Bataillon 10. Am 4. Dezember 1914 wurde er zum Oberjäger befördert. Nachdem er zwischen dem 7. März und dem 23. April 1915 zum Offiziers-Lehrkursus kommandiert worden war, wurde er am 8. Mai 1915 zum Leutnant ohne Patent befördert und zum Zugführer beim Oldenburgisches Infanterie-Regiment Nr. 91 ernannt. Am 25. Juni 1915 wurde er verwundet und ins Lazarett eingeliefert, anschließend übernahm er wieder seinen Zug. Am 25. Februar 1916 wurde er zum Kompanieführer-Lehrgang bei der 19. Infanterie-Division abkommandiert, nachdem er wieder seinen Zug übernahm, bis er am 16. Juni 1916 erneut verwundet wurde. Anschließend kam er zum I. Ersatz-Bataillon beim Oldenburgisches Infanterie-Regiment Nr. 91 und wurde am 7. Oktober 1916 Kompanieführer beim Oldenburgisches Infanterie-Regiment Nr. 91. Am 10. Oktober 1917 wurde er erneut verwundet und nach seinem Lazarett-Aufenthalt wieder zum Ersatz-Bataillon versetzt, bis er am 20. November 1917 wieder Kompanieführer im IR 91 wurde. Am 2. Dezember 1917 erhielt er sein Leutnants-Patent ausgehändigt, bevor er am 17. April 1918 schwer verwundet wurde. Ihm wurde im Ersten Weltkrieg das Verwundetenabzeichen in Gold verliehen. Außerdem erhielt er im 1. Weltkrieg neben dem Ritterkreuz des Königlich Preußischen Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern und beiden Eisernen Kreuzen noch weitere Auszeichnungen. Bei seiner Rückkehr zum Oldenburgisches Infanterie-Regiment Nr. 91 wurde er am 10. Juni 1919 zum Leiter der Versorgungs-Abteilung. Bei der Auflösung des Regiments wurde er im August 1919 stellv. Adjutant der Abwicklungsstelle des Regiments, bis er am 11. Oktober 1919 zur Sicherungspolizei in Mecklenburg-Schwerin kommandiert wurde und am 27. März 1920 aus dem Heer ausschied. Am 15. Oktober 1934 wurde er als Hauptmann beim Stab des I. Bataillon vom Infanterie-Regiment Osnabrück wieder ins Heer übernommen. Am 15. Oktober 1935 wurde er bei der Enttarnung der Verbände zum Kompaniechef beim Infanterie-Regiment 37 ernannt. Am 1. November 1935 wurde er zum Major befördert. Am 1. Februar 1937 wurde er dann zum Kommandeur des III. Bataillons vom Infanterie-Regiment 37 in Osnabrück ernannt. Am 1. August 1938 wurde er zum Oberstleutnant befördert. Bei Ausbruch des 2. Weltkrieges bezog er dann mit seinem Bataillon Stellungen im Westen. Zum Beginn des Westfeldzuges am 10. Mai 1940 erfolgte seine Versetzung in die Führer-Reserve der 6. Infanterie-Division, bis er am 23. Juni 1940 als Offizier z.b.V. dem Stab der 6. Infanterie-Division zugeteilt wurde. Am 20. September kam er wieder in die Führerreserve. Inzwischen trug er beide Spangen zu seinen Eisernen Kreuzen. Am 10. Dezember 1940 wurde er dann zum Kommandeur vom Infanterie-Regiment 18 ernannt. Dieses führte er dann zum Sommerbeginn 1941 im Ostfeldzug beim Angriff auf Mittelrussland. Am 1. August 1941 wurde er zum Oberst befördert. Am 29. September 1941 erfolgte seine Nennung im Ehrenblatt des Heeres. Am 4. Oktober 1941 wurde ihm die Anerkennungsurkunde des Oberbefehlshabers des Heeres verliehen. Am 18. Oktober 1941 wurde er mit dem Deutsches Kreuz in Gold ausgezeichnet. In seiner Position als Kommandeur vom Infanterie-Regiment 18 erhielt er am 29. Oktober 1942 das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen, nachdem es ihm gelungen war, am 17. August 1942 einen durchgebrochenen Feind bei Rshew mit zusammengerafften Einheiten aus Versprengten und dem I. Bataillon vom Infanterie-Regiment 430 zurückzuwerfen und so die Inbesitznahme der Wolgabrücken durch die Rote Armee zu vereiteln. Am 1. Januar 1943 gab er sein Kommando ab und wurde dann in die Führerreserve versetzt und anschließend mit der stellvertretenden Führung der 2. Luftwaffen-Feld-Division beauftragt. Am 18. Januar 1943 wurde ihm die Führung der 253. Infanterie-Division übertragen, er konnte diesen Posten aber erst am 9. Februar 1943 antreten. Am 1. April 1943 wurde er zum Generalmajor befördert und damit auch zum Kommandeur der 253. Infanterie-Division ernannt. Im Oktober 1943 folgte seine Beförderung zum Generalleutnant. Am 24. Oktober 1943 wurde er namentlich im Wehrmachtsbericht genannt: "An den Abwehrerfolgen im mittleren Frontabschnitt haben das XXXIX. Panzerkorps unter Führung des Generals der Artillerie Martinek und die rheinisch-westfälische 253. Infanteriedivision unter Führung des Generalleutnant Becker besonderen Anteil." Am 10. Oktober 1944 wurde er namentlich in den Ergänzungen zum Wehrmachtsbericht genannt: ‚Die rheinisch-westfälische 253. Infanteriedivision unter Führung des Ritterkreuzträgers Generalleutnant Becker hat sich in der Schlacht um die Ostbeskiden hervorragend geschlagen.‘ Am 14. April 1945 erhielt er das Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen. Becker hatte am 10. März 1945 einen russischen Angriff auf die 253. Infanterie-Division beiderseits Schwarzwasser in vorderster Linie zurückgeschlagen. Carl Becker geriet bei Kriegsende in russische Gefangenschaft. Aus dieser wurde er erst am 12. Oktober 1955 entlassen.“[2]

Beförderungen

Auszeichnungen (Auszug)

Fußnoten

  1. Aus den Reihen der deutschen Polizei hervorgegangene Ritterkreuzträger. In: Die Deutsche Polizei. Heft 5. 1943. Seite 87.
  2. Becker, CarlLexikon der Wehrmacht
  3. 3,0 3,1 3,2 3,3 3,4 Franz Thomas: Die Eichenlaubträger 1939–1945, Band 1: A–K, Biblio-Verlag, Osnabrück 1997, S. 30, ISBN 3-7648-2299-6
  4. Fellgiebel 2000, S. 107.
  5. Fellgiebel 2000, S. 84.