Das Lied von der deutsch-polnischen Freundschaft
Das Lied von der deutsch-polnischen Freundschaft ist ein Lied des deutschen Liedermachers Frank Rennicke nach einem Text von Erich Lehmann, das 1993 auf dem Album „Ich bin nicht modern... ich fühle deutsch“ erschien.
Text
- Morgen, Polen, wird’s was geben,
- morgen werdet ihr euch freu’n,
- Geld und Schnaps und Papstes Segen,
- kommt in euer Haus hinein.
- Hitlerowskis kommt herbei,
- bringt noch Brot, Fleisch, Wurst und Ei.
- Wie die Schwabis alle laufen,
- mit der Tasche in der Hand,
- kaufen dieses, kaufen jenes,
- für das arme Polenland.
- Stanek, Marek, geht ins Bett,
- Deutschland macht uns wieder fett.
- Saufen, streiken, nix arbeiten,
- das ist auch ein Lebensstil,
- deutsche Schweine, Hitlerowskis,
- na sie werden schicken viel,
- Piwo, Wodka, hebt das Glas,
- ach was haben wir für’n Spaß.
- „Noch ist Polen nicht verloren“
- singen wir aus voller Brust,
- wir sind dazu auserkoren,
- so zu leben voller Lust.
- Verkommt ringsum auch das Land:
- Wir haben Deutsches in der Hand.
- Spenden kommen viel zu wenig
- zu uns armes Polenland,
- darum, Matka, pack die Koffer,
- fahr’n jetzt ins verhaßte Land,
- wo man uns so gern behält,
- dort gibt’s auch für Nichtstun Geld.
- Kohl und Kinkel, Rau und Süssmuth
- bitten wir, verlaßt uns nicht,
- immer zahlen, immer geben,
- das sei eine Büßerpflicht.
- Deutschland darf nicht untergeh’n,
- sonst kann Polen nicht besteh’n.
- Fruchtbar war einst deutscher Osten,
- was hat Polen daraus gemacht,
- leben nun auf and’re Kosten,
- Fleiß hat’s dort nicht hingebracht!
- Solidarnosc auch nicht geht,
- wenn man nur auf Sraße steht!
- Doch das Spiel wird Grenzen haben,
- einmal endet jeder Spaß,
- wenn wir Deutschen seh’n den Schaden,
- merken diesen Neid und Haß,
- schwere Wahrheit muß wohl sein,
- wenn Deutsche holen Breslau heim!
Literatur
- Frank Rennicke: Liederbuch: alle meine Lieder von Anfang an. Texte mit Gitarrengriffen, Selbstverlag, 1995