Dreizehn Kolonien

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Besiedelte Gebiete und Siedlungsgrenze vor 1700 und bis 1763

Dreizehn Kolonien (auch: 13 Kolonien) ist die Bezeichnung für die britischen Kolonien in Nordamerika, die sich 1776 während des Unabhängigkeitskrieges in der Unabhängigkeitserklärung der Vereinigten Staaten von ihrem Mutterland, dem Königreich Großbritannien, lossagten und deren Unabhängigkeit im Frieden von Paris 1783 anerkannt wurde.

Östliches Nordamerika im Jahre 1770 mit der Proklamationslinie nach der Königlichen Proklamation von 1763 (gelb) und nach dem Vertrag von Fort Stanwix 1768 (orange).

Erläuterung

Erst mit dem Inkrafttreten der am 17. September 1787 verabschiedeten und im Laufe des Jahres 1788 ratifizierten „Verfassung der Vereinigten Staaten“ wurden die zuvor souveränen Einzelstaaten Teil einer föderalen Bundesrepublik (federal republic in North America). 1791 trat Vermont als 14. Mitgliedsstaat bei. 1789 wurde unter der neuen Verfassung der Vorsitzende des Verfassungskonvents General George Washington einstimmig zum ersten Präsident der Vereinigten Staaten gewählt.

Kolonien

Neuengland

Diese Kolonien lebten vor allem vom Fischfang und dem Handel mit Holz. Aufgrund des steinigen und unfruchtbaren Bodens war eine Landwirtschaft nur im begrenzten Maße möglich, sodaß agrarwirtschaftliche Produkte von den mittleren und südlichen Kolonien importiert werden mußten. Die kalten Winter in dieser Region erschwerten zusätzlich das Leben in diesen Kolonien. New Hampshire wurde 1638 von Captain John Mason und John Wheelwight gegründet und nach dem englischen Landkreis Hampshire benannt, in welchen John Mason aufwuchs. Massachusetts wurde 1630 von John Winthrop und anderen Puritanern gegründet. Der Name findet seinen Ursprung in der Sprache eines Indianerstammes und bedeutet „Am großen Berg“. Rhode Island wurde 1636 durch Roger Williams gegründet. Williams lebte ursprünglich in Massachusetts und wurde gezwungen die Kolonie aufgrund von Streitigkeiten zu verlassen. Er setzte sich für religiöse und politische Freiheit ein, sodaß sich die Kolonie auch für Quäker und Juden öffnen konnte. Connecticut wurde 1636 vom Abenteurer Thomas Hooker und anderen Kolonisten gegründet. Benannt ist diese Kolonie durch einen Ausdruck, welcher seinen Ursprung in einem Indianerstamm findet. Connecticut heißt übersetzt so viel wie „Fluß, dessen Wasser vom Winde angetrieben wird“.[1]

Mittlere Kolonien

Zu den mittleren Kolonien zählten Pennsylvania, Delaware, New York und New Jersey. Die Besiedelung der mittleren Kolonien wurde nicht durch eine einzige religiöse Gruppe vorangetrieben, sondern von Quäkern, Katholiken, Lutheranern und Juden. Die Böden waren sehr fruchtbar, sodaß diese Kolonien den Spitznamen „Die Brotkorb-Kolonien“ erhielten. Ein wichtiger Rohstoff war das Eisenerz, welches den Kolonien zum wirtschaftlichen Aufschwung verhalf. Die warmen Sommer und milden Winter der mittleren Kolonien verhalfen dem Bevölkerungswachstum. Pennsylvania wurde 1681 von William Penn gegründet, der auch Namensgeber der Kolonie war. Penn strebte eine Kolonie der brüderlichen Liebe an, welche ihren Ausdruck in der Stadtgründung Philadelphia fand. Philadelphia setzt sich aus den beiden griechischen Wörtern „philos“ (Liebe) und „adelphos“ (Bruder) zusammen. Delaware wurde 1638 von Peter Minuit und der Sweden Company gegründet. Der Name der Kolonie geht auf Sir Thomas West (Lord de la Warr) zurück. New York wurde 1626 von Duke of York, dem Bruder von King Charles II von England, auf Manhattan gegündet. Dieser war auch Namensgeber der Kolonie. New Jersey wurde 1664 von Lord Berkeley und Sir George gegründet. Benannt wurde die Kolonie nach der Insel Jersey, welche sich im Ärmelkanal befindet.[1]

  • Provinz New York, das spätere Neu York und Vermont
  • Provinz New Jersey, das spätere New Jersey
  • Provinz Pennsylvania, das spätere Pennsylvania
  • Kolonie Delaware (vor 1776, die Unteren Countys am Delaware als Nebenland von Pennsylvania), das spätere Delaware

Südliche Kolonien

Zu den südlichen Kolonien gehörten Marienland, Virginien, Nordkarolinien, Südkarolinien und Georgia. Besiedelt wurden die Kolonien vor allem von den Anglikanern und Baptisten. Wichtige Erzeugnisse waren u.a. Bauholz, Baumwolle, Reis und Tabak. Die meisten Sklaven lebten in den südlichen Kolonien, wo sie auf Plantagen arbeiteten. Maryland wurde 1633 von George Calvert und Lord Baltimore gegründet und galt aufgrund der Religionsfreiheit als Freiraum der Religionen. Zwar war die Kolonie ursprünglich eine katholische Gründung, doch ermöglichte das 1649 verabschiedete Gesetz zur religiösen Freiheit das Zusammenleben unterschiedlicher Gruppen. Der Name der Kolonie geht auf den englischen König Charles I zurück, der seiner Frau Queen Henrietta Maria eine besondere Ehre erweisen wollte. Virginien wurde 1607 vom Seefahrer und Abenteurer John Smith in Jamestown gegründet. Der Name der Kolonie geht auf den Beinamen von Queen Elizabeth I, der jungfräulichen Königin (the Virgin Queen) zurück. Nordkarolinien und Südkarolinien gingen im Jahr 1729 aus der im Jahr 1633 gegründeten Kolonie Carolinas hervor. Georgia wurde 1732 von James Oglethorpe gegründet und nach dem englischen König George II benannt.[1]

Geschichte

„Während die südlichen und neuenglischen Kolonien in religiöser, politischer, kultureller und wirtschaftlicher Hinsicht zum überwiegenden Teil englisch geprägt waren, entwickelte sich seit den 1640er-Jahren in den sogenannten Mittelatlantik-Kolonien eine größere Vielfalt euro-amerikanischen Kulturlebens. So hatten Niederländer an den Flüssen Hudson und Delaware Handelsstützpunkte errichtet, um mit den dort ansässigen Ureinwohnern einen lukrativen Pelzhandel zu betreiben. Auf diese Weise entstand die Kolonie ‚Neu-Niederlande‘ mit ihrem Seehafen Neu-Amsterdam auf der Insel Manhattan, die die Niederländer den Ureinwohnern für 50 Gulden abgekauft hatten. Skandinavier prägten durch die Einführung der Blockhütte das typische architektonische Bild der Pionierzeit in dieser Region. Während des zweiten britisch-niederländischen Seekrieges (1664-1667) wurde das Gebiet dann von den Engländern erobert und dem Herzog von York, Bruder des englischen Königs Charles II., als Lehen übergeben: Aus Neu-Niederlande wurde New York und aus Neu-Amsterdam New York City. Eine gänzlich andere Form der Koloniegründung stellte Pennsylvania dar, das die englische Krone 1681 dem Quäker William Penn als Lehen überließ. Seine im 17. Jahrhundert in England gegründete Religionsgemeinschaft besaß eine ausgesprochen philanthropische Ausrichtung und hat sich im weiteren Verlauf der amerikanischen Geschichte in vielen Bereichen der Gesellschaft sozial engagiert. Penn, der die Koloniegründung als ‚heiliges Experiment‘ betrachtete, gründete im Jahr darauf am Zusammenfluss von Delaware und Schuylkill River die Hauptstadt Philadelphia. Ihr schachbrettartig angelegtes Straßenmuster wurde zum Vorbild für die meisten US-amerikanischen Städte. Anders als die Puritaner glaubten Penn und seine Glaubensbrüder an ‚das Gute im Menschen‘ und hegten eine optimistische Zukunftserwartung – eine Sichtweise, die geistesgeschichtlich für die Vereinigten Staaten letztlich ebenso prägend wurde wie der puritanische Skeptizismus. Zur ersten Einwanderergeneration gehörten auch 13 deutsche Mennoniten-Familien aus Krefeld, die 1683 mit dem Schiff ‚Concord‘ unter der Leitung des Theologen Franz Daniel Pastorius in Pennsylvania eintrafen. Seitdem gab es eine kontinuierliche deutsche Einwanderung in diese Region. Am Vorabend der Amerikanischen Revolution betrug der deutsche Bevölkerungsanteil Pennsylvanias immerhin ein Drittel, in allen 13 Kolonien durchschnittlich rund zehn Prozent. Um 1700 wurde die gesamte Kolonialbevölkerung auf 250 000 Menschen geschätzt. Mit rapider Wachstumstendenz verdoppelte sie sich nahezu alle 20 Jahre und belief sich 1760 auf 1,6 Millionen. Im Jahr der Unabhängigkeitserklärung (1776) war sie schließlich auf 2,5 Millionen (darunter 20 Prozent Sklaven) angewachsen.“[2]

Siehe auch

Verweise

Fußnoten