Erika (Frank Rennicke)
Erika ist ein Lied des deutschen Liedermachers Frank Rennicke, das 1993 auf dem Album „Ich bin nicht modern... ich fühle deutsch“ erschien.
Text
- Sie wohnte gleich nebenan
- und ich sah sie dann und wann,
- und ich freute mich, wenn ich sie sah.
- Schon als Kinder spielten wir im Sand,
- zur Schule gingen wir Hand in Hand,
- mein bester Kamerad sie wohl war.
- Kehrreim:
- Kleine Erika – warst mir so nah,
- sah in Dir stets den Freund mit Herz.
- Auf Dich war Verlaß,
- Deine Lieblingsworte war’n: Ach, was?!
- Hattest immer Zeit, warst froh gelaunt –
- hast mich oft erstaunt.
- Die Jahre gingen ins Land,
- die Zeit einander verband,
- ob Schwimmen, Radfahren, Drachensteigen –
- wir waren zusamm’.
- Haben manchen Streich ausgeheckt,
- Müllers und Krauses geneckt
- und wir nannten uns Geschwister – irgendwann.
- Kehrreim
- So mit 15 war es plötzlich da,
- daß ich sie mit and’ren Augen sah,
- daß sie für mich mehr war
- als nur guter Kamerad.
- Ihr ging es genauso wie mir
- und ich spürte, daß ich etwas verlier’,
- wofür nun etwas Neues in mein Leben trat.
- Kehrreim
- So nahm vieles seinen Lauf,
- Probleme traten für uns auf,
- doch hatte jeder von uns
- einen Menschen, einen Freund.
- Man hat über uns gelacht,
- man hat uns manches nachgesagt –
- doch was galt uns Geschwätz
- von Eltern und fremder Leut’?!
- Kehrreim
- Manchmal haben wir uns gestritten,
- doch hatte jeder darunter gelitten,
- und tat einer zur Versöhnung den ersten Schritt
- so kam der and’re ihm entgegen.
- Wir haben uns alles gesagt,
- nur manchmal habe ich mich gefragt,
- gibt es noch etwas Größ’res im Leben?
- Kehrreim
- Es war wohl am 12. Januar
- als das Unfaßbare geschah,
- das mir das Wertvollste nahm
- wie nie wieder mehr.
- Mit dem Fahrrad einkaufen sie war,
- als sie den Lastzug übersah,
- es ging sehr schnell
- und sie litt wohl nicht sehr.
- Kehrreim
- Ich geh’ noch heut zu unser’m Lieblingsort,
- zum Stadtteich, und es erscheint mir dort,
- daß ich sie dann und wann ganz leis’ zu mir sprechen hör’.
- Im Nebel glaub’ ich sie manchmal zu seh’n,
- mit mir ein Stück des Weges geh’n,
- und sie schenkt mir noch heute ihr Gehör.
- Kehrreim
Literatur
- Frank Rennicke: Liederbuch: alle meine Lieder von Anfang an. Texte mit Gitarrengriffen, Selbstverlag, 1995