Hauschild, Ernst Innozenz

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Ernst Innozenz Hauschild
Ernst Innozenz Hauschilds Grab
Alter Johannisfriedhof Leipzig

Ernst Innozenz Hauschild (Lebensrune.png 1. November 1808 in Dresden; Todesrune.png 6. August 1866 in Leipzig) war ein deutscher Reformpädagoge. Hauschild galt als eigentliche Gründer des Schrebervereins.

Wirken

Hauschild wurde am 1. November 1808 in Dresden geboren. Er war Sohn eines Rechtsanwaltes und studierte in Leipzig und München Philologie, Philosophie und Theologie. Ein Lehrer seiner Schule urteilt über ihn:

„Er war ein vortrefflicher Mensch, ein großer Pädagoge, ein humaner, begeister Direktor, ein fleißiger, kenntnisreicher Schriftsteller. Ein Mensch voll Aufopferung und Liebenswürdigkeit.“

Aus liebereichen Herzen für die Kinder gründete er den ersten Schreberverein. Richtunggebend wurden seine zahlreichen Schriften für eine neue, segenbringende Erziehung, die den übermäßig geistigen Drill der damaligen Zeit auf ein gesundes Maß zurückführte und auch der körperlichen Ertüchtigung zu ihrem Rechte verhalf.

In den Leipziger Schulen führte er als neuen Unterrichtsfach als erster das Mädchenturnen ein. Schon 1835 wurden in seiner höheren Töchterschule regelmäßige Turnstunden abgehalten, die eine Turnlehrerin leitete. In Hauschild „Modernen Gesamtgymnasium“ gab ein Oberjäger Exerzier und Fechtstunden. Dieser Unterricht schloß stets mit einer Prüfung mit Militärmusik in Anwesenheit hohe Offiziere. Hauschild war es auch, der die ersten „Schulgärten“ anlegte und der Naturentfremdung des Großstadtkindes auf dieser Weise zu steuern suchte.

Hauschild Familie gehörte zu den „kinderreichen“. Seine acht Kinder erzog er vortrefflicher Weise. Sie wuchsen als echte „Schreberkinder“ in einen großen Garten in Johannisthal zu Leipzig auf, der aus drei zusammengekaufen Gärten bestand.

Hausschild war im hohen Grade mit schöpferischen Ideen begabt, die ihn nicht zur Ruhe kommen ließen, er war von grenzenloser Liebe zu Jugend erfüllt und rastlos um das Wohl und eine gute Erziehung der Kinder besorgt. In seinem Wesen war er anspruchslos, bescheiden, fleißig und aufopferungsfähig. Seine letzte und vielleicht größte segenreiche Tat war die die Gründung des Schrebervereins.[1]

Als Hauschild im Jahre 1866 die Augen für immer schloß, zeigte die ungeheure Teilnahme an seinem Begräbnisse, daß man sein Werk würdigt.

Mitglieder des Schrebervereins errichteten auf seine Grabstelle auf dem „Alten Johannesfriedhof“ ein schlichtes Denkmal mit der Inschrift:

„Der Schreberverein seinem Gründer Dr. E. J. Hausschild.“

Schriften

  • Über Erziehung und Unterricht der Kinder, 1840
  • Leipziger Blätter über Erziehung und Unterricht, 1855 bis 1857
  • Die leibliche Pflege der Kinder, 1858
  • Fünfzig pädagogische Briefe aus der Schule an das Elternhaus, 1860

Mehrere deutsche, englische und französische Grammatiken sind ebenfalls von Hausschild verfasst worden.

Fußnoten

  1. Georg Merseburger (Hg.): Leipziger Jarbuch 1940, Verlag Otto Byer, Leipzig 1940