Luckner, Felix Graf von

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Felix Nikolaus Alexander Georg Graf von Luckner (Lebensrune.png 9. Juni 1881 in Dresden; Todesrune.png 13. April 1966 in Malmö) war ein deutscher Burschenschafter, Offizier der Kaiserlichen Marine, Korvettenkapitän der Reichsmarine, Kapitän der Seefahrt und Schriftsteller.

Leben

Felix Graf von Luckner und Leutnant Carl Kircheiß auf der Insel Motuihe, 1918
Luckner, Felix Graf von.jpg

Geboren in Dresden zog es ihn früh zur See. 1903 erwarb der junge Offizier der Handelsmarine an der Navigationsschule Lübeck das Steuermannspatent, 1907 das Kapitänspatent an der Seefahrtschule Papenburg.

Erster Weltkrieg

Im Ersten Weltkrieg nahm er auf dem Schlachtschiff „Kronprinz“ an der Skagerrakschlacht teil. Anschließend war er Kommandant auf dem Hilfskreuzer SMS „Seeadler“. Nach dem Schiffbruch am 2. August 1917 im Südpazifik segelte er mit Kapitän Carl Kircheiß und vier weiteren Männern rund 2.300 Seemeilen in einem offenen Beiboot von sechs Metern Länge durch den Pazifik bis er auf Motohui, Neuseeland in ein englisches KZ deportiert wurde. Gemeinsam mit Kircheiß konnte er durch eine abenteuerliche Flucht mit Motorboot des Kommandanten des Gefangenenlagers kurzzeitig fliehen, wurde jedoch erneut inhaftiert, danach Kaperung des Küstenseglers „Moa“ und erneute Gefangennahme. Er kam erst 1919 frei, nachdem er aus neuseeländischer Gefangenschaft nach Halle/S. entlassen wurde. Noch im selben Jahr hielt er seinen ersten Vortrag in der „Saalschloßbrauerei“ in Halle.

„Im Dezember 1916 wurde er Kommandant des Hilfskreuzers Seeadler. In dem von ihm geführten Kaperkrieg gelang es Luckner mit der Seeadler 3 Frachter und 13 Segler mit insgesamt 30.099 BRT aufzubringen. Sein ritterlicher Umgang mit den Gegnern und die Tatsache, dass während der gesamten Kaperfahrten kein Tropfen Blut vergossen wurde, verschaffte ihm Respekt und Anerkennung bei Freund und Feind. Am 2. August 1917 wurde, nach Angaben Luckners, die Seeadler durch eine hohe Flutwelle, die bei einem Seebeben entstand, auf das die Insel umgebende Korallenriff gesetzt und zertrümmert. Das Schiff ohne Wache und so nah an einem Korallenriff zu ankern war zumindest sehr fahrlässig. Luckner ließ sich durch den Verlust des Schiffes nicht entmutigen. Ein aus der Heimat mitgenommenes Motorboot von 6 Metern Länge wurde mit Takelage und einem Maschinengewehr versehen. Am 23. August ging das Schiffchen unter dem Namen ‚Kronprinzessin Cecilie‘ (benannt nach Kronprinzessin Cecilie) unter dem Kommando des Grafen und mit einer Besatzung von 5 Mann in Richtung Fidschiinseln in See. Man plante irgendein Schiff zu kapern und mit ihm den Rest der Leute vom Mopelia abzuholen. Vier Wochen lang dauerte die Reise auf See. Als sich Graf Luckner und seine Leute auf der Bakaya-Insel an Bord eines ankeraufgehenden amerikanischen Motorschoners in der Absicht eingeschifft hatte, das Fahrzeug in freien Gewässern zu kapern, wurden sie durch einen militärisch besetzten Regierungsdampfer daran gehindert und gefangen gesetzt; zunächst auf der Insel Suva, später in Auckland. Noch einmal gelang es Luckner auszubrechen. Am 13. Dezember 1917 floh er mit seinen Gefährten in dem Motorboot des Kommandanten des Gefangenenlagers und kaperten einen kleinen Segelschoner, der jedoch abermals von einem britischen Regierungsdampfer aufgebracht wurde. Bis zum Friedensschluss hat Australien dann die Besatzung der Seeadler im Zuchthaus von Auckland interniert. Im Juli 1919 kehrte Luckner endlich aus der Kriegsgefangenschaft nach Deutschland zurück. Der Graf beginnt Vorträge über seine Abenteuer zu halten, die er mit schriftstellerischen Freiheiten auszumalen weiß. Im November 1920 beschließt er in Leipzig mit Freunden, ‚... vor Freunden und ehemaligen Feinden Vorträge zu halten...und die Brücke schlagen zwischen Menschen, die guten Willens sind, Friede und Freundschaft zu halten über Meere, Grenzen und menschliche Unvollkommenheiten ...‘ Dieser Gedanke war die eigentliche Geburtsstunde seiner ersten Amerikafahrt. Im März 1921 wurde er Kommandant des neuen Segelschulschiffes der Reichsmarine „Niobe“. Da ihm seine Vorträge wichtiger waren, als Kadetten auszubilden, nahm er 1922 seinen Abschied und schied als Korvettenkapitän aus der Reichsmarine aus. Er reiste öfters zu einem Freund nach Schweden, war Gast am schwedischem Königshof und heirate Weihnachten 1925 seine schwedische Freundin Ingeborg Engström.“[1]

Zwischenkriegszeit

Danach verfaßte er den Roman „Seeteufel - Abenteuer aus meinem Leben“ unter Mitwirkung von Carl Kircheiß mit freien Geschichten basierend auf tatsächlich erlebtem. Seit Januar 1921 wieder bei der Reichsmarine war er von März bis September 1921 als Kapitänleutnant Kommandant des Ausbildungsschiff „Niobe“. Im Januar 1921 berief die Reichsmarine Luckner wieder zum Dienst ein. Die Reichsmarineleitung legte ihm nahe, den Dienst zu quittieren. Er schied zum 1. Juni 1922 aus der Reichsmarine mit der Beförderung zum Korvettenkapitän aus und wurde hauptberuflich Vortragsreisender.

Am 21. Mai 1921 wurde Luckner in die Freimaurerloge Zur goldenen Kugel (Große Landesloge) in Hamburg aufgenommen. Mit dem Viermaster „Vaterland“ segelte er 1926 nach Amerika als Botschafter Deutschlands für eine Musterschau deutscher Waren im Ausland und soll zum Ehrenbürger von San Francisco ernannt worden sein.

„Ich besuche die Jugend dieser Welt als Sendbote Hitlers.“ – Graf von Luckner im „Völkischen Beobachter“

Das Schiff für die zweite Weltreise, die „Mopelia“, war 1935 unter ungeklärten Umständen abgebrannt. 1936 kann er ein neues kaufen, die „Seeteufel“. Von 1937-1939 war er mit dem Schiff „Seeteufel“ erneut als Botschafter Deutschlands auf große Fahrt bzw. Weltreise. Aus Australien, wo er 1938 wenig freundlich empfangen wurde, schrieb er:

„Wenn ich Juden habe gelernt zu hassen, so war das hier. Es ist die Seuche, welche alles Edles zerstört. Das Mißtrauen gegen uns in der Welt ist um der Judentätigkeit. Wir sind viel zu milde, gegen diese Giftbande. […] Mancher in Deutschland mag noch Mitleid haben für die Juden, aber diese sollten heraus kommen in die Welt, dann werden sie weinen und werden der Bewegung auf den Knien danken für die Bekämpfung dieser Pest.“

Vorwurf der Blutschande

Nachdem er nach Deutschland zurückgekehrt war, kam es zu Vorwürfen von Inzucht mit seiner 22jährigen Tochter (nach anderen Quellen Adoptivtochter, da er nicht der leibliche Vater sei) Inga Marie (ggf. Inga-Maria) Roberta Gräfin von Luckner (20. März 1913) aus erster Ehe (∞ 3. Februar 1910 Petra Schulz; die Ehe wurde am 24. November 1914 geschieden). Im Juli 1939 sollten die Vorwürfe, statt Einleitung eines förmlichen Strafverfahrens, durch ein Sonderehrengericht geklärt werden (von Hitler am 10. Juni 1939 angeordnet; eingesetzt werden sollte dies vom Chef der Reichskanzlei Hans Heinrich Lammers und dem Reichsführer der SS Heinrich Himmler), da es sich eventuell nicht um seine leibliche Tochter gehandelt hatte, Graf von Luckner gab nämlich an auf Grund eines Unglücksfalls und einer Geschlechtskrankheit seit 1905 zeugungsunfähig zu sein. Aus diesem Grund wäre er davon überzeugt gewesen, daß er mit der Tochter seiner ehemaligen Partnerin nicht blutsverwandt sei. Trotz widerwärtiger Einzelheiten, die beim Sonderehrengerichtsverfahren zu Tage traten (wie die Gerichtsprotokolle von 1939 aufzeigen), blieb eine Verurteilung aus. Das Ehrengericht forderte im Januar 1940 allerdings, Graf von Luckner dürfe „für alle Zukunft“ unter „gar keinen Umständen und bei keinerlei Anlässen öffentlich hervortreten“, nachdem in den beiden Anklagepunkten „Blutschande“ und „Unzucht mit Minderjährigen“ (es soll sich dabei um die achtjährige Tochter seines Rechtsanwaltes in Hannover, Unzucht in zwei Fällen, aber auch um dessen elfjährige Tochter gehandelt haben) der Schuldbeweis erbracht wurde.

Am 24. September 1924 heiratete Felix Nikolaus Alexander Georg Graf von Luckner in Malmö seine zweite Gattin Ingeborg Engeström

Zweiter Weltkrieg

Graf Luckner verschwand daraufhin aus der Öffentlichkeit, lebte als Privatmann im Haus seiner Mutter, Alte Promenade 13, in Halle, bis er beim Zusammenbruch Deutschlands 1945 wieder auftauchte. Seine Wahlheimatstadt Halle an der Saale wurde im Zweiten Weltkrieg durch den Bombenterror weitgehend zerstört. Dennoch war die Stadt noch die am wenigsten zerstörte deutsche Großstadt gewesen und 40 Jahre DDR-Sozialismus haben anschließend bei weitem mehr Ruinen geschaffen. Als die VS-amerikanischen „Befreier“ im April 1945 damit drohten, die Stadt dem Erdboden gleichzumachen und die Ermordung der verbliebenen Einwohner und Flüchtlinge ankündigten, ergriff Luckner die Gelegenheit und wirkte darauf hin, daß die Ruinen von Halle kampflos übergeben wurden. Luckner fuhr jedoch nicht aus eigenem Antrieb, sondern auf Bitte des Oberbürgermeisters Johannes Weidemann zu den VS-Amerikanern, da Luckner als Ehrenbürger von San Francisco bei den VS-Amerikanern eher Gehör finden würde. Tatsächlich war es jedoch der zum Kampfkommandant berufene Generalleutnant Anton Rathke, der den von Zivilisten bevölkerten nördlichen Stadtteil aufgab, und sich auf die Verteidigung des Südens der Stadt konzentrierte.

Für seine verräterische Handlung gegen ausdrücklichen Führerbefehl wurde Luckner nach dem Krieg zum „Ehrenoberst“ der 104. US-Division „Timberwolves“ ernannt, die die Stadt somit weitgehend kampflos überrennen konnten. Zusammen mit den VS-amerikanischen Besatzern rückte er dann ab, als die sowjet-bolschewistische Rote Armee in die Stadt einfiel. Nach kurzem Aufenthalt in Westdeutschland ging er dann zu seiner Ehefrau nach Schweden.

Nachkriegszeit

Felix Graf von Luckner und Gräfin Ingeborg in der Nachkriegszeit

Nach dem Krieg gerierte er sich als angeblicher „Widerstandskämpfer“, der beim Führer in Ungnade gefallen sei, da er sich diesem gegenüber geweigert haben soll, seiner Ehrenbürgerschaft von San Francisco (wie sich herausgestellt haben soll, war er nie Ehrenbürger[2]) zu entsagen. 1953 erhielt er deshalb das „Große Verdienstkreuz“ der BRD.

Tod

Graf von Luckner starb im April 1966 in Malmö, wo er mit seiner schwedischen Frau Ingeborg Engeström gelebt hatte. Er wurde auf dem Ohlsdorfer Friedhof in Hamburg beigesetzt. Jugendliche Mitglieder seines Hamburger Segelclubs, die Alsterpiraten, stellten die Ehrenwache. Eine Abordnung der Marine der Bundeswehr nahm ebenfalls an der Beisetzung teil.

Burschenschaft

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Luckner gehörte der Burschenschaft Normannia zu Heidelberg, der Burschenschaft Rugia Hannover[3] und der Burschenschaft Cheruscia Königsberg[4], der späteren Bonner Burschenschaft Germania, an. Er war auch Mitglied der Burschenschaft Alsatia Braunschweig und Ehrenmitglied der Burschenschaft Rhenania Halle und der Landsmannschaft Hasso-Guestfalia Marburg.[4]

Triviales

Graf von Luckner besaß nachweißlich ungeheure menschliche Kräfte, er war bekannt dafür, bei seinen Auftritten ein Telefonbuch mit bloßen Händen zu zerreißen und Münzen mit den Fingern zu zerdrücken. Seine Memoiren erreichten in den VSA Auflagen von mehreren Millionen. Die Nordamerikaner verliehen dem schon vom Deutschen Reich hoch dekorierten Deutschen über 100 Ehrentitel.

Aufgrund seines abenteuerlichen Lebens war Luckner Ehrenmitglied des Nerother Wandervogels.

Auszeichnungen und Ehrungen (Auszug)

Schriften (Auswahl)

  • Seeteufel erobert Amerika, Koehler & Amelang, Leipzig 1928
  • Ein Freibeuterleben, Verlag Wodni & Lindecke Dresden; Auflage: Erstausgabe (1938), 1945 von den alliierten Besatzern verboten, heute im Antiquariat wieder erhältlich.
  • Aus siebzig Lebensjahren. Koehler, Biberach/Riss 1955
  • Seeteufel - Abenteuer aus meinem Leben, Koehlers VG, Herford 2002, ISBN 3-7822-0803-X. (PDF-Datei) Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!
  • Seeteufels Weltfahrt – Autobiographie, Ullstein, München 2003, ISBN 3-548-25768-2.

Verweise

Fußnoten

  1. Graf von Luckner
  2. Alexander Sperk / Daniel Bohse: Legende, Opportunist, Selbstdarsteller. Felix Graf Luckner und seine Zeit in Halle (Saale) 1919-1945, Halle (Saale) 2016, S. 15–18
  3. Willy Nolte (Hrsg.): Burschenschafter-Stammrolle. Verzeichnis der Mitglieder der Deutschen Burschenschaft nach dem Stande vom Sommer-Semester 1934. Berlin 1934. S. 304.
  4. 4,0 4,1 Helmut Kraussmüller und Ernst Anger: Die Geschichte des Allgemeinen Deutschen Burschenbundes (ADB) 1883–1933 und das Schicksal der ehemaligen ADB-Burschenschaften. Gießen 1989 (Historia Academica, Heft 28), S. 103.