Hengl, Georg Ritter von

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Georg Ritter von Hengl

Georg Hengl, ab 1918 Ritter von Hengl (Lebensrune.png 21. Oktober 1897 in Lailing bei Wallersdorf (Niederbayern); Todesrune.png 19. März 1952 in Sonthofen)[1] war ein deutscher Offizier (u. a. der Fliegertruppe) im Ersten Weltkrieg, Polizeioffizier, Kommandeur und SS-Obersturmbannführer der SS-Standarte „Deutschland“ im Dritten Reich sowie Gebirgsjäger, General der Gebirgstruppe der Wehrmacht und Ritterkreuzträger im Zweiten Weltkrieg.

Eine Hannover CL.IIIa der Fliegerabteilung (Artillerie) 295 b, Flugzeugführer war Vizefeldwebel Johann Baur, Beobachter und Bordschütze war Leutnant Georg Hengl. Frankreich im Sommer/Herbst 1918

Werdegang

SS-Obersturmbannführer Georg Ritter von Hengl mit Offiziersdegen, 1934. Unter dem Eisernen Kreuz, I. Klasse befindet sich das Flieger-Erinnerungsabzeichen.
Hauptmann Karl Springenschmid (rechts) als Kriegsberichterstatter mit seinem Freund Generalleutnant Ritter von Hengl im Sommer 1942 an der Eismeerfront. Generalleutnant Ritter von Hengl, Kommandeur der 2. Gebirgs-Division, erklärt die Kämpfe um die erste Bunkerlinie vor dem Fluß Titowka im Norden der Kola-Halbinsel im sowjetischen Verwaltungsgebiet Murmansk.

Erster Weltkrieg

Am 21. Oktober 1897 bei Plattling in Niederbayern geboren, zog Georg Hengl als Kriegsfreiwilliger mit der Bayerischen Armee in den Ersten Weltkrieg. Für seine Erfolge als Flugzeugbeobachter (Georg Hengl war Beobachter von Hans Baur) an der Westfront wurde ihm der bayerische Militär-Max-Joseph-Orden verliehen.

„Auf dem Rückmarsch [nach einer Bruchlandung] begegneten uns Hunderte von [französischen] Gefangenen, die ihre Verwundeten aufgelesen hatten und sie in Zeltbahnen mit sich führten. Wir mußten noch etwa zwanzig Kilometer marschieren, bis wir ein Telefon fanden, von dem aus wir unsere Staffel anrufen konnten. Sie ließ uns gleich mit einem Wagen abholen. Wir sahen ziemlich mitgenommen aus, da wir die ganze Uniform und das Gesicht noch voller Blut hatten. Das Mitleid unserer Kameraden war um so größer, als an diesem Tage bereits zwei Besatzungen den Heldentod gefunden hatten. Nur einige Tage blieb ich im Revier, dann ging es von neuem los. Wir kamen täglich zwei- bis dreimal zum Einsatz. Die Flüge dauerten meist dreieinhalb bis vier Stunden. Im wesentlichen führten wir dabei Erkundigungen von Infanteriestellungen durch, machten Geschützstellungen aus, die dann von unserer Artillerie, aus dem Flugzeug begleitet, bekämpft wurden. Mein Beobachter, Leutnant von Hengl, leistete dabei ganz Außergewöhnliches. Er bekam dadurch von unserem Abteilungsführer zu den Einsatzbefehlen, die ohnehin reichlich bemessen waren, wiederholt noch einen Auftrag hinzu, den ein anderer Kamerad nicht durchführen konnte. Viele Male entledigte er sich dieser Aufträge erfolgreich, so daß wir beim Abteilungsführer als besonders ausgewählte Besatzung galten.“Hans Bauer[2]

Zwischenkriegszeit

Als Freikorpskämpfer (bei der bayerischen Einwohnerwehr bzw. beim Freikorps „von Epp“) beteiligte sich Ritter von Hengl bei der Münchner Befreiung Münchens von dem Terror der Räteherrschaft, trat dann in die Bayerische Landespolizei ein, wurde Kommandeur der SS-Standarte „Deutschland“ und schließlich Bataillonskommandeur in der 1. Gebirgsdivision der Wehrmacht, mit der er in den Polenfeldzug zog.[3]

Zweiter Weltkrieg

Als Regimentskommandeur und Nachfolger von Ernst Schlemmer beteiligte er sich mit der 2. Gebirgs-Division am Norwegenfeldzug. Von 2. März 1942 bis 23. Oktober 1943 war er selbst Kommandeur der Division.

Ab dem 15. Mai 1944 bis zum 25. Januar 1945 übernahm Georg Ritter von Hengl von Ferdinand Schörner das Kommando über den NS-Führungsstab des Heeres beim Oberkommando des Heeres. Mit dem Aufmarsch am Eismeer begann für Ritter von Hengl das Unternehmen „Barbarossa“ im hohen Norden.

Das Kriegsende erlebte er als Befehlshaber der Alpenfront Nordwest. Am 7. Mai 1945 lieferte die Kampfgruppe „Hengl“ den anrückenden Streitkräften der Vereinigten Staaten am Wilden Kaiser innerhalb der Alpenfestung die letzten Gefechte; Hengl geriet in VS-amerikanische Kriegsgefangenschaft.

Nachkriegszeit

Nach seiner Entlassung 1947 sorgte sich Hengl um die „zeitlosen soldatischen Tugenden“ und um den „Ehrenschild der Wehrmacht“. So schrieb er 1951 in einem Geleitwort: „Narvik und Dietl waren im ganzen Volk ein Begriff. […] Dieses Buch möge im deutschen Volk und vor allem in der Jugend die Erinnerung an Generaloberst Dietl wach halten! Er zählte zu den Besten.“[4]

Tod

1952 ereilte General der Gebirgstruppe a. D. Georg Ritter von Hengl auf einer Skitour in den Allgäuer Alpen im Alter von 54 Jahren der Bergtod.

Ruhestätte

Beigesetzt wurde er auf dem Friedhof in Sonthofen, wo er in einem Gemeinschaftsgrab mit seiner treuen Frau Maria (Todesrune.png 27. Juli 1981) ruht.

Beförderungen

Das „Eismeer-Triumvirat“ von links: Generalleutnant von Hengl (Kommandeur der 2. Gebirgs-Division), Generaloberst Eduard Dietl (Kommandeur der 20. Gebirgs-Armee) und General der Gebirgstruppe Ferdinand Schörner (Kommandeur des XIX. Gebirgs-Armeekorps) an der Murmansk-Front, 1943
  • Unteroffizier der Reserve (24. April 1915)
  • Vizefeldwebel der Reserve (12. Juli 1915)
  • Leutnant der Reserve (27. März 1918)
  • Leutnant (rückwirkend zum 16. Februar 1918)
  • Polizei-Leutnant (1. März 1921)
  • Polizei-Oberleutnant (19. Dezember 1923)
  • Polizei-Hauptmann (1. Juni 1931)

Drittes Reich

Zweiter Weltkrieg

Auszeichnungen (Auszug)

Grabstätte

Erster Weltkrieg

Weimarer Republik

Drittes Reich

Literatur

  • Roland Kaltenegger: General der Gebirgstruppe Georg Ritter von Hengl – Vom Militär-Max-Joseph-Ritter im Ersten Weltkrieg zum Ritterkreuzträger im Zweiten Weltkrieg, Flechsig, 2012, ISBN 978-3803500311

Verweise

Fußnoten

  1. General der Gebirgstruppe Hengl Ritter v., GeorgDas-Ritterkreuz.de
  2. in: Mit Mächtigen zwischen Himmel und Erde. 9. Auflage. K.W. Schütz-Verlag, Coburg 1993, ISBN 3-87725-050-5.
  3. Vom 10. Mai bis 10. August 1939 erhielt Oberstleutnant von Hengl Sonderurlaub und machte, ggf. im Auftrag der Abwehr, eine (Aufklärungs-?) Rundreise in Afrika.
  4. Karl Herrmann und Gerda-Luise Dietl: General Dietl, München 1951
  5. 5,0 5,1 5,2 Veit Scherzer: Die Ritterkreuzträger 1939–1945. Scherzers Militaer-Verlag, Ranis, Jena 2007, ISBN 978-3-938845-17-2, S.380.