Baginski, Henryk
Henryk Baginski (geb. 19. Januar 1888 in Klwów, Masowien; gest. 13. Dezember 1973 in Warschau) war ein polnischer Oberst.
Wirken
Als Offizier des polnischen Generalstabes, dem er bis 1939 angehörte, äußerte sich Baginski in seinem Buch „Poland“ (1927) folgendermaßen:
- „Es wird niemals Frieden in Europa geben, bis Preußen ausradiert ist und die deutsche Hauptstadt von Berlin nach Frankfurt am Main verlegt wurde, da Berlin auf slawischem Land steht. Nur mit einer Revision der slawischen Niederlage kann Deutschland sicher niedergehalten werden.“[1]
Derlei Vorstellungen waren in Polen bereits lange vor dem Zweiten Weltkrieg weithin verbreitet und genossen sowohl in der polnischen Öffentlichkeit als auch im Generalstab Popularität. Baginskis Buch erlebte dort daher mehrere Neuauflagen. In einer später auf englisch erschienenen Ausgabe von „Polens Freiheit zur See“[2] nannte er dann noch die Elbe einen „großen slawischen Fluß“ und gab eine Karte bei, auf der Polens „historische Grenzen“ kurz vor Braunschweig endeten[3]. Zudem sei auch „der Großteil des heutigen Deutschlands, bis hin zum Rhein, vor zweieinhalb tausend Jahren slawisch besiedelt“ gewesen. Damit knüpfte Baginski an die Theorien des in Polen verehrten Historikers Wojciech Ketrzynski (1838–1918) an, welcher behauptet hatte, ganz Germanien sei zur Zeit Julius Caesars slawisch besiedelt gewesen.