Hetzenauer, Matthäus

Aus Metapedia
Wechseln zu: Navigation, Suche
Hetzenauer mit dem Scharfschützen-Mehrladekarabiner Mauser K98k mit einem 6fachen Zeiss-ZF42-Zielfernrohr), er verwendete auch das Gewehr 43 mit 4facher Vergrößerung. Nach vielen Quellen war Hetzenauer zuletzt Gefreiter (ggf. der Reserve), vereinzelte Militärhistoriker, so z. B. der renommierte und inzwischen in Frankreich wohnhafte Brite Martin Pegler,[1] M.A., B.A. (Hons)., gehen jedoch davon aus, daß er schon nach Abschluß der Scharfschützenschule im Juli 1944 zum Gefreiten[2] und dann im April 1945 zum Obergefreiten befördert wurde.

Matthäus Hetzenauer (Lebensrune.png 23. Dezember 1924 in Brixen im Thale, Tirol; Todesrune.png 3. Oktober 2004 ebenda)[3] war ein deutscher Scharfschütze und Ritterkreuzträger im Mannschaftsstand im Zweiten Weltkrieg. Mit 345 bestätigten Abschüssen[4][5][6] (die Zählung begann erst am 1. September 1944 nach Einführung des Scharfschützenabzeichens) gilt er offiziell als der erfolgreichste Scharfschütze der Wehrmacht.

Leben

Abstammung und Jugend

Am 23. Dezember 1924 als Sohn einer Tiroler Bauernfamilie (seine Eltern waren der Bauer Simon Hetzenauer und die Magdalena, geb. Pöll) in Brixen im Thale (damals als Brixen im Tal geführt) geboren (in der Geburtsurkunde stand noch Mathäus statt Matthäus) und am Heiligabend kaum 24 Stunden alt schon römisch-katholisch getauft, arbeitete er nach Beendigung der Volksschule zunächst auf dem elterlichen Sonnleitbauernhof. Seine Geschwister waren u. a. Magdalena und Simon (Luftwaffe), ob Johann Hetzenauer, der am 28. Januar 1944 als Oberfeldwebel in der 1. Staffel/Nahaufklärungsgruppe 4 das deutsche Kreuz in Gold verliehen bekam, sein älterer Bruder war, konnte nicht ermittelt werden, erscheint aber möglich, denn er hatte laut seiner Biographie zwei Brüder und eine Schwester.

Vater Simon galt als leidenschaftlicher Jäger und guter Schütze, der seine Söhne früh auf die Jagd mitnahm.

Zweiter Weltkrieg

Im September 1942 zum Gebirgs-Ersatz-Bataillon 140 nach Kufstein eingezogen, wurde er bereits nach der Grundausbildung wieder entlassen. Doch schon im Januar 1943 erhielt er einen erneuten Einberufungsbefehl und die Ausbildung als mittlerer Granatwerfer-Schütze der Gebirgsjäger.

Auf dem Hochgebirgs-Truppenübungsplatz „Seetaler Alpe“ in der Steiermark, wo sich die besten Scharfschützen der deutschen Gebirgstruppe von allen Kriegsschauplätzen zur Aus- und Weiterbildung trafen, durchlief Hetzenauer vom 27. März 1944 bis zum 1. Juli 1944 mit nur 19 Jahren seine Ausbildung zum Scharfschützen.

Als solcher wurde er anschließend in die 7. Kompanie des Gebirgsjäger-Regimentes 144 der 3. Gebirgs-Division versetzt, die nach der Aufgabe des hart umkämpften Brückenkopfes von Nikopol westlich des Dnjepr in schwerste Kämpfe verwickelt wurde. Hier an der Ostfront erlebte Hetzenauer die verlustreichen Rückzugskämpfe zwischen Ingulez und dem Bug sowie in Rumänien, Ostungarn und in der Slowakei. In den Verteidigungsabschnitten seiner Kompanie trotz Nässe und Kälte oft stundenlang mit dem Gewehr im Anschlag liegend, ging er 345. bzw. 346 Mal als Sieger im Kampf gegen feindliche Scharfschützen und Maschinengewehrbesatzungen hervor. Als erfolgreichstem Scharfschützen der Wehrmacht wurde ihm auf Vorschlag des Generalleutnants und Divisionskommandeurs Paul Klatt noch am 17. April 1945 das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen. General der Gebirgstruppe Karl von Le Suire und General der Panzertruppe Walther Nehring hatten den Auszeichnungsvorschlag befürwortet. Klatts Begründung der Tapferkeitstat:

„Hetzenauers Erfolge als Scharfschütze haben in der Summe zwei kampfkräftige feindliche Kompanien außer Gefecht gesetzt, er handelte ohne Rücksicht auf eigenes oder feindliches Artilleriefeuer oder feindliche Angriffe.“

Nachkriegszeit

Nach fast fünfjähriger sowjetischer Kriegsgefangenschaft kehrte Matthäus Hetzenauer am 10. Januar 1950 wieder in das Tiroler Brixental zurück, wo er als Sonnleitbauer lebte.

Tod

Matthäus Hetzenauer verstarb am 3. Oktober 2004 in seiner Nordtiroler Heimat Brixen im Thale, mit ihm im Gemeinschaftsgrab ruht seine Gemahlin Maria (1925–2006).[7]

Bildergalerie

Auszeichnungen (Auszug)

Strittige, da unbelegte Orden

  • Nahkampfspange des Heeres in Silber (ggf. auch in Gold)
    • wenn in Gold, dann zwischen dem 16. März und dem 17. April 1945, jedoch kriegsbedingt dokumentarisch nicht zu belegen
    • Deutsches Kreuz in Gold (nach Bildbeleg) bei Erhalt der Nahkampfspange in Gold (nach Führererlaß vom 30. August 1944), insofern er sie tatsächlich erhalten haben soll

Literatur

  • Karl Ruef: Odyssee einer Gebirgsdivision. Die 3. Geb.Div. im Einsatz, Leopold Stocker, Graz & Stuttgart 1976, ISBN 978-3702002435
  • Roland Kaltenegger: Matthäus Hetzenauer – Vom erfolgreichsten Scharfschützen der Wehrmacht zum Ritterkreuzträger, Flechsig-Verlag, ISBN 9783803500601 (Bestellmöglichkeit)

Verweise

Fußnoten

  1. Martin Pegler Consultancy
  2. In „Ein Scharfschütze“ in der Kufstein-Ausgabe des Tiroler Volksblatts vom 23. Februar 1945 wird Hetzenauer schon als Gefreiter geführt, so daß die Angaben in den Werken von Roland Kaltenegger und Karl Ruef zumindest angezweifelt werden dürfen.
  3. Gefreiter Hetzenauer, MatthäusDas-Ritterkreuz.de
  4. Peter Brookesmith, S. 43 in Sniper-Training, Techniques and Weapons, London 2000, ISBN 3-613-02247-8.
  5. Peter R. Senich, S. 113 in: The German Sniper – 1914-1945. Boulder, London and Melbourne 1982, ISBN 0-87364-223-6.
  6. Adrian Gilbert, S. 88 in: Sniper – The World of Combat Sniping, London 1994, ISBN 0-283-06165-0.
  7. Endgrablage: Abteilung 3, Reihe
  8. Franz Thomas und Günter Wegmann (Hrsg.): Die Ritterkreuzträger der Deutschen Wehrmacht 1939-1945 – Teil IV: Die Gebirgstruppe. Band 2: L-Z, Biblio Verlag 1994, ISBN 3-7648-2430-1; S. 305ff.