Müncheberg, Joachim

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Flieger-As Joachim Müncheberg

Joachim „Jochen“ Müncheberg (Lebensrune.png 18. Dezember 1918 in Friedrichshof, Pommern; Todesrune.png gefallen 23. März 1943 bei El Aounia) war ein deutscher Offizier der Wehrmacht und Flieger-As der Luftwaffe, zuletzt Major und Schwerterträger des Zweiten Weltkrieges. Der Jagdflieger erzielte 135. Luftsiege bei 500 Feindflügen.

Leben

Focke Wulf Fw 190 A-2, Hauptmann Joachim Müncheberg, Stab II./JG 26, Abbeville-Ducat, Frankreich, 1. Mai 1942

Jugend

Eichenlaubträger Joachim Müncheberg.jpg

Das Leben Joachim Münchebergs begann am 31. Dezember des Jahres 1918 in Friedrichshof/Pommern. Schon in seiner Jugend fand er große Begeisterung am Sport und machte sich als Leichtathlet einen Namen.

Luftwaffe

Am 4. Dezember 1936 trat Jochen, wie man ihn nannte, in die Luftwaffe ein und begann seine Laufbahn als Fahnenjunker an der Luftkriegsschule Dresden, wo er seine fliegerische Ausbildung ein Jahr darauf abschloß. Im September erfolgte seine Versetzung nach Köln, wo er als Oberfähnrich in der I. Gruppe des Jagdgeschwaders 234 Dienst tat. Am 8. November 1938 erfolgte schließlich seine Beförderung zum Leutnant. Ein knappes Jahr später, im September 1939, trat er seinen Dienst als Gruppenadjutant bei der III. Gruppe/JG 26 „Schlageter“ an.

Zweiter Weltkrieg

Über der Westfront

Hauptmann Joachim Müncheberg.jpg
Müncheberg, Joachim (mit Jagdhorn).jpg

Dort erzielte er auch seinen ersten Abschuß am 7. November 1939 in Gestalt einer englischen „Blenheim“. Am Himmel über Holland erzielte er noch acht weitere Luftsiege. Am 14. September 1940, nach dem Unternehmen „Adlerangriff“, erhielt Müncheberg, inzwischen Oberleutnant und Führer der 7. Staffel/JG 26, anläßlich seines 20. Abschusses das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes.

Kampfraum Mittelmeer

Am 9. Februar 1941 verlegte die Staffel in den Mittelmeerraum: Zunächst fand sich die Staffel in Gela/Sizilien wieder, dann ging es zwischen dem 6. und 8. April nach Tarent, von wo aus sie Einsätze über dem Balken flogen. Wieder zurück auf Sizilien, flog Müncheberg gemeinsam mit italienischen und deutschen Flugzeugführern (z. B. mit seinem Freund Erbo Graf von Kageneck von der III. Gruppe/JG 27) Jagdeinsätze gegen die Inselfestung Malta. Nachdem er am 1. Mai 1941 drei britische „Hurricanes“ abgeschossen hatte und so 41 Abschußbalken am Leitwerk trug, wurde ihm am 7. Mai das Eichenlaub verliehen.

Bald darauf verlegte die Staffel nach Catania, danach nach Malaoi, auf den Peloponnes. Im Mai folgte dann schließlich die Verlegung nach Saloniki, am 1. Juni auf den afrikanischen Kontinent, genauer nach Ain el Gazala/Libyen. Dabei war die Staffel auf logistische Unterstützung durch die I. Gruppe/JG 27 unter Hauptmann Neumann angewiesen, um gegen den englischen Vormarsch wirken zu können. Am 29. Juli 1942 hatte Müncheberg 48 Abschüsse erzielt, dann traf der Befehl zur Rückverlegung nach Nordfrankreich ein. Auf die 7./JG 26 entfielen, während sie im Mittelmeerraum operierte, 52 Abschüsse, davon gingen 25 auf Münchebergs Konto.

Am 19. September 1941 wurde Müncheberg zum Hauptmann befördert und gleichzeitig zum Gruppenkommandeur der II./JG 26 ernannt. Ende 1941 hatte er seine Abschußzahl auf 62 erhöht, am 2. Juni 1942 konnte er den 80. Luftsieg melden. Zu dieser Zeit verliehen ihm die Italiener ihre Goldene Tapferkeitsmedaille für herausragende Leistungen über Nordafrika.

Ausflug an die Ostfront

Am 21. Juli brach Müncheberg seine Zelte beim Jagdgeschwader 26 „Schlageter“ (JG 26) ab und wechselte an die Ostfront, um dort eine Einweisung als Geschwaderkommodore zu erhalten. Als der Kommodore des Jagdgeschwader 51 „Mölders“ (JG 51) durch Verwundung ausfiel, übernahm Müncheberg vertretungsweise dessen Posten. Am 5. September meldete Joachim Müncheberg seinen 100. Luftsieg und erhielt daraufhin am 9. September die Schwerter zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes. In den acht Wochen, die Müncheberg an der Ostfront war, fielen ihm 33 Gegner zum Opfer.

Mit dem JG 77 in die Wüste

Am 1. Oktober wurde Müncheberg mit der Führung des JG 77 beauftragt, welches gerade vom Südabschnitt der Ostfront nach Nordafrika verlegte. Im Dezember erfolgte seine Ernennung zum Major, und am 13. März 1943 erzielte er seinen 133. Abschuß.

Fliegertod

Am 23. März 1943 führte er seinen Verband zum Kampf gegen Jäger der USAAF. Die Deutschen waren den VS-Amerikanern jedoch zahlenmäßig deutlich unterlegen, und der Kommodore sah sich schnell von feindlichen Jagdflugzeugen umzingelt. Als er sich schon beinahe von seinen Gegnern gelöst hatte, montierten an seiner Bf 109 die Tragflächen ab, und der Major stürzte auf seinem 500. Feindflug zu Tode.

Ruhestätte

Er fand zunächst bei El Aounia ein Soldatengrab, dann wurde er ein letztes Mal verlegt und fand schließlich auf dem Soldatenfriedhof Tunis, wo mehr als 500 weitere Luftwaffensoldaten beerdigt lagen, seine letzte Ruhestätte.

Würdigung

Joachim Müncheberg hatte auf 500 Feindflügen 135 Gegner im Luftkampf besiegt, und wäre er nicht so relativ früh gefallen, so hätte er auch von der Abschußzahl einer der besten Jagdflieger der Deutschen Luftwaffe werden können. Neben seinen fliegerischen Erfolgen ist noch hervorzuheben, daß Müncheberg ein disziplinierter, korrekter Soldat war, der aber stets Verständnis für Fehler und Schwächen anderer zeigte. Dies und die Tatsache, daß er niemals etwas von seinen Soldaten verlangte, das er nicht selbst hätte vormachen können, machten ihn zu einem hervorragenden Offizier und Truppenführer, dem seine Untergebenen ohne zu zögern folgten.

Auszeichnungen (Auszug)

Literatur

Verweise

Fußnoten

  1. 1,0 1,1 Veit Scherzer: Die Ritterkreuzträger 1939–1945, Scherzers Militaer-Verlag, Ranis/Jena 2007, S. 559, ISBN 978-3-938845-17-2
  2. Die Berichte des Oberkommandos der Wehrmacht. Band 1, Seite 269, Parkland-Verlag, Köln 2004; ISBN 3-89340-063-X
  3. 3,0 3,1 Die Berichte des Oberkommandos der Wehrmacht. Band 2, Seite 108 und Seite 312, Parkland-Verlag, Köln 2004; ISBN 3-89340-063-X
  4. Die Berichte des Oberkommandos der Wehrmacht. Band 3, Seite 134, Parkland-Verlag, Köln 2004; ISBN 3-89340-063-X
  5. Die Berichte des Oberkommandos der Wehrmacht. Band 4, Seite 85, Parkland-Verlag, Köln 2004; ISBN 3-89340-063-X