Kaerger, Karl

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Karl Kaerger (Lebensrune.png 2. Oktober 1858 in Breslau; Todesrune.png 1903) war ein deutscher Jurist und Landwirt, der sich vor allem mit der Kolonialfrage beschäftigte.

Leben

Nach dem Besuch des Gymnasiums und dem Abitur studierte er vergleichende Sprachwissenschaft in Leipzig und Rechtswissenschaft in Breslau, Heidelberg, Berlin und Straßburg, wo er auch zum „Doctor juris“ promovierte. Im Winter 1885/86 betrieb er dann naturwissenschaftliche und landwirtschaftliche Studien an der Universität Breslau. Vom Frühjahr 1886 an war er zwei Jahre auf einer eigenen Farm in der südbrasilianischen Kolonie Bona Franzisca am Itapocüfluß tätig und machte im Sommer 1888 wirtschaftliche Forschungsreisen durch die Provinzen Santa Katharina, Paraná undSao Paulo, besonders in bezug auf den Kaffeeanbau.

Im Winter 1888/89 kehrte er nach Deutschland zurück und studierte an der landwirtschaftlichen Hochschule zu Berlin weiter, nahm dann die Stelle des Direktors der deutsch-ostafrikanischen Seehandlung an und verlegte seinen Wohnsitz nach Tanga, von wo aus er Usambara bereiste. 1891 nach Deutschland zurückgekehrt, wurde er durch gemeinsamen Erlaß des Landwirtschafts- und Kultusministeriums zum Privatdozenten für Staatswissenschaft und Landwirtschaft an der kgl. landwirtschaftlichen Hochschule zu Berlin ernannt. Im Sommer 1892 unternahm er eine Forschungsreise nach Kleinasien, im Sommer 1893 und Winter 1893/94 eine ebensolche nach Südafrika. Die Tätigkeit in Deutsch-Ostafrika war zunächst eine praktische. Er legte dort die Grundlagen für den Handels-, Gewerbe-und Plantagenbetrieb der von ihm vertretenen Gesellschaft. Seiner Forschungstätigkeit verdanken wir die Entdeckung großartiger Kalksteinhöhlen – Kaiser Wilhelmshöhlen genannt – am Mkulumusi in der Nähe von Tanga, welche große Mengen eines wertvollen Guano enthalten, sowie Aufklärungen über die Kolonisationsfähigkeit der von ihm unter dem Namen „Tangaland“ zusammengefaßten Landschaften im Hinterland von Tanga. Die Bereisung Usambaras und die Erkenntnis, daß sich diese Landschaft ganz vorzüglich zum Kaffeeanbau eignet, befähigten ihn auch zur Gründung der Usambara-Kaffeebaugesellschaft. Auf seiner unternommenen Reise nach Südafrika hatte er sich auch einige Tage in Südwestafrika aufgehalten und dabei die große geognostische Verschiedenheiten des nördlich von Swakopmund liegenden deutschen und des südlich gelegenen englischen Gebietes festgestellt, die für die Bebauungsfähigkeit und für die Ausführbarkeit von Eisenbahnbauten von fundamentaler Wichtigkeit waren. Er empfahl einen energischen Schutz des Handels zwischen Mutterland und Kolonie, Förderung der Plantagentätigkeit von Gesellschaften und Privatleuten und der landwirtschaftlichen Tätigkeit der Eingeborenen und Förderung einer geregelten Einwanderung durch das Reich und hielt dazu an der landwirtschaftlichen Hochschule in Berlin Vorlesungen.

Werke (Auswahl)

  • Die Arbeiterpacht, ein Mittel zur Lösung der ländlichen Arbeiterfrage (1893) (PDF-Datei)
  • Brasilianische Wirtschaftsbilder: Erlebnisse und Forschungen (1892) (PDF-Datei)
  • Landwirtschaft und Kolonisation im spanischen Amerika (1901) (PDF-Datei)
  • Die Theorien über die juristische Natur des Urheberrechts: eine kritische Studie (PDF-Datei)
  • Zwangsrechte. Ein Beitrag zur Systematisierung der Rechte (1882) (PDF-Datei)
  • Tangaland und die Kolonisation Deutsch-Ostafrikas. Thatsachen und Vorschläge. 1892
  • Kleinasien, ein deutsches Colonisationsfeld. 1892
  • Aus drei Erdtheilen. Gesammelte Aufsätze. 1893
  • Die künstliche Bewässerung in den wärmeren Erd­strichen und ihre Anwendbarkeit in Deutsch-Ostafrika. Ein Beitrag zur Colonisationslehre. 1898

Literatur