Kühlein, Elias

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Leutnant Elias Kühlein

Elias Paul Kühlein (Lebensrune.png 7. Dezember 1918 in Bayreuth; Todesrune.png ?) war ein deutscher Offizier der Wehrmacht, zuletzt Leutnant (Kriegsoffizier) und Jagdflieger der Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg. Das Flieger-As errang bei rund 600 Feindflügen 36 Luftsiege.

Werdegang

Bf 109 G-6 „Weiße 7“, Balkan, Frühjahr 1944

Zweiter Weltkrieg

Flugplatz Radomir, Juni 1944

Elias Kühlein wurde nach seiner Ausbildung zum Jagdflieger der 4. Staffel/Jagdgeschwader 51 zugeteilt. Er flog im Ostfeldzug um dann im November 1942 mit der II. Gruppe unter Hartmann Grasser zur Unterstützung des Afrika Korps nach Nordafrika verlegt zu werden.

„Zu Beginn des Jahres 1942 lag die II. Gruppe des Jagdgeschwaders 51 in Brjansk. Sie unterstand dem Stab des Jagdgeschwaders 51 und war mit der Messerschmitt Bf 109 F-2 ausgerüstet. Von Brjansk aus war die Gruppe im Abschnitt der 4. Armee und der 2. Panzerarmee südlich und südwestlich von Moskau im Einsatz. Anfang Februar lag der Einsatzraum der Gruppe über dem Raum Juchnow. Ende Februar ließ die Einsatztätigkeit im Bereich der Gruppe schließlich nach. Ab April flog die Gruppe Einsätze über dem Raum Juchnow. Mitte April kam die Einsatztätigkeit dann infolge der Schlammperiode zeitweise zum erliegen. Am 17. Juli verlegte die Gruppe nach Orel-Nord. Am 2. August verlegte die Gruppe dann nach Dugino, um die III. Gruppe des Geschwaders im Raum Rshew zu entlasten. Allerdings kehrte die Gruppe abends immer wieder nach Orel-Nord zurück. Diese Einsätze dauerten bis zum 12. August. Anschließend war die Gruppe wieder über dem Raum Bjelew im Einsatz. Am 4. Oktober wurde die Gruppe aus dem Einsatz gezogen. Sie gab die verbliebenen Messerschmitt Bf 109 F-2 an die anderen Gruppen des Geschwaders ab und verlegte ab dem 7. Oktober zur Neuausrüstung nach Jesau. Während des Jahres 1942 konnte die Gruppe im Osten 587 Luftsiege erringen. Die eigenen Verluste betrugen fünf Gefallene, einen in Gefangenschaft geratenen Flugzeugführer sowie zehn Verwundete und 23 Flugzeuge. Nach dem Herauslösen der II. Gruppe aus dem Einsatz im Osten wurde diese ab dem 7. Oktober 1942 in Jesau auf die Focke-Wulf Fw 190 A umgerüstet.
Am 4. November erging der Befehl, die Gruppe wieder auf die Messerschmitt Bf 109 G-1 und G-2 trop umzurüsten, um anschließend in den Mittelmeerraum zu verlegen. Gleichzeitig schied die 6. Staffel aus dem Gruppenverband aus, schulte weiter auf die Focke-Wulf Fw 190 A um und wurde zur Stabsstaffel des Geschwaders. Am 5. November übernahmen daraufhin der Gruppenstab sowie die verbleibenden 4. und 5. Staffel in Leipzig-Mockau und Wiener-Neustadt die neuen Maschinen. Am 8. November begann dann die Verlegung der Gruppe nach Süden. Über Jesi, Bari und Catania erreichte die Gruppe am 12. November Comiso. Hier wurde sie dem Stab des Jagdgeschwaders 53 unterstellt. Am 14. November verlegte die Gruppe dann nach Sidi Ahmes bei Bizerta in Tunesien. Bis zum Eintreffen der eigenen Bodenteile wurde die Gruppe durch die II./Jagdgeschwader 53 mit versorgt. Aufgabe der Gruppe waren Begleitschutzeinsätze für die deutschen Luft- und Seetransporte und Jagdeinsätze über dem tunesischen Brückenkopf. Bereits am 18. November verließ die Gruppe Tunesien wieder und verlegte nach Trapani auf Sizilien und am 21. November nach Comiso, um von hier aus verstärkt gegen Malta eingesetzt zu werden. Am 25. November wurde die Gruppe dann erneut nach Tunesien verlegt und kam in Sidi Ahmed unter. Am 26. November wurde der Gruppe die 3./Jagdgeschwader 1 eingegliedert und zur neuen 6. Staffel umbenannt. Am 29. November folgte die Verlegung nach Tunis El-Aouina. Hier wurde der Gruppe die 11./Jagdgeschwader 26 einsatzmäßig unterstellt. Am 2. Dezember folgte die Verlegung auf den Feldflugplatz E-1 westlich von Tunis. Am 17. Dezember kehrte die Gruppe nach Tunis El-Aouina zurück, um Begleitschutz für die von Sizilien aus einfliegenden Transportflugzeuge zu übernehmen. In Tunis El-Aouina verblieb die Gruppe schließlich bis Jahresende. Während ihres Einsatzes im Mittelmeerraum konnte die Gruppe 53 Luftsiege erringen. Die eigenen Verluste betrugen zwei Gefallene, vier Verwundete und zehn Flugzeuge.“[1]
Küleins Führerkanzel (Werknummer: 163.269

Nordafrika

Im Tunesienfeldzug hatte Unteroffizier/Feldwebel Kühlein schwere Luftkämpfe mit der Royal Air Force und der USAAF auszufechten, am 17. November 1942 (Bf 109 G-2 trop „Weiße 1“ gegen mehrere Bristol Beaufort), am 2. Januar 1943 (gegen zahlreiche B-17 und Begleitjäger P-38) und am 4. Februar 1943 (erneut gegen mehrere B-17) mußte er beschädigt und ohne Fahrgestell notlanden, wobei er sich beim drittenmal überschlug, aber stets unverwundet blieb. Am 20. April 1943 wurde er im Luftkampf abgeschossen, konnte aber im Raum El-Mavaria mit dem Fallschirm aussteigen und hatte Glück, daß deutsche Truppen ihn noch vor den feindlichen Stoßtrupps bergen konnten.

Am 28. Dezember 1942 befand sich der Gruppenkommandeur Hartmann Grasser im Luftkampf mit mehreren P-38. Er war alleine, seine Maschine war beschädigt, und er hatte kaum eine Chance. Dann aber gelang es Elias Kühlein heranzufliegen, er stieß von oben halsbrecherisch mit seiner Bf 109 in den feindlichen Jägerpulk der USAAF hinein, so daß dieser zuerst ausweichen mußte. Nun nutze er seinen taktischen Vorteil, schoß eine P-38 „Lightning“ ab, beschädigte eine zweite schwer (nach anderen Quellen abgeschossen), daraufhin suchte die VS-amerikanische Staffel die Weite und Grasser (der den Feldzug mit 13 Luftsiege abschließen sollte) war gerettet. So hatten beide das Glück trotz zahlenmäßiger Unterlegenheit zu ihrem Flugfeld zurückzukehren. Über Tunesien errang Kühlein insgesamt fünf (nach anderen Quellen sechs) Luftsiege.

Kühlein mit rumänischen oder bulgarischen Zivilisten vor seiner Maschine, 1944

Ostfront

Die II. Gruppe/JG 51 war Ende Mai bis Mitte Juni 1944 in Radomir im südlichen Rumänien (nach anderen Quellen Radomir in Bulgarien südlich von Varba oder südwestlich von Sofia), um die Erdölraffinerieanlagen um Ploești (Ploiești) zu beschützen. Die 15. VS-amerikanische Luftflotte war Anfang Mai 1944 mit 21 schwere Bomber-Gruppen und sechs Jäger-Gruppen im Einsatz. Ab Juli 1944 folgten vermehrt Angriffe auf Ölziele wie Raffinerien, Hydrierwerke und Depots. Vom Geschwader abgesetzt, operierte die Gruppe im Südostraum und durchlebte dabei den Rückzug der deutschen Truppen im Jahr 1944, der sie bis Jahresende bis nach Imely brachte.

Im Sommer oder Herbst 1944 wurde Oberfeldwebel Kühlein, der auch kurz in der 7. Staffel/JG 51 gedient hat (am 15. August 1944 wurde die II. Gruppe umgegliedert, wobei die 4. Staffel in 7. Staffel umbenannt wurde), zum Leutnant (Kr.O.) befördert und übernahm am 16. November 1944 die Führung der 5. Staffel/JG 51. Am 24. Dezember 1944 wurde er dann Führer der 6. Staffel/JG 51. Die II. Gruppe des Jagdgeschwaders 51 lag zu Beginn des Jahres 1945 in Imely in Ungarn. Im Januar verlegte die Gruppe nach Zeszprem und im Februar nach Raab. Im März folgte die Verlegung nach Fels am Wagram. Im März 1945 wurde mit der Aufstellung einer 8. Staffel begonnen. Die Aufstellung wurde jedoch bis zur Auflösung der Gruppe am 12. April 1945 nicht mehr abgeschlossen.

Reichsluftverteidigung

Am 12. April 1945 wurde Leutnant Kühlein, wie auch andere der Jagdgeschwadergruppe, im Rahmen der Reichsluftverteidigung im Endkampf um Deutschland zum Jagdgeschwader 7 nach Saatz versetzt. Ob er dabei die Bf 109 G-14 flog oder noch an der Messerschmitt Me 262 eingewiesen wurde, ist unbekannt.

Erkennungszeichen

Adlerauge, sei wachsam!

Kühleins Bf 109 war ob der persönlichen Kennung auch beim Feind bekannt. Zur Geschwaderkennung auf der linken Seite der Nase (Adlerkopf) und die Kennung der II. Gruppe auf der rechten Seite der Nase (Wappenschild mit Degen, der die vier Kokarden des Feindes – Franzosen, Engländer, Sowjets und VS-Amerikaner – durchstoßt) ließ Kühlein die bei den Fliegern unbeliebten Beulen (zwei aerodynamisch Verkleidungen vor der Führerkanzel) der neuen Maschinengewehre 131 mit zwei blaue Augen (Holzauge, bzw. in diesem Fall Adlerauge, sei wachsam) bemalen. Holzauge ist eine weitere Bezeichnung für den Rottenflieger, der mit der geforderten Wachsamkeit für das Leben des Rottenführers verantwortlich ist (durch Beobachtung des Luftraumes den Schutz des Verbandsführers gewährleisten), während dieser sich auf sein gewähltes Ziel konzentriert und somit verwundbar ist.

Bekannte Abschüsse (Auswahl)

  • 3. Juli 1942 Iljuschin Il-2 (erster Luftsieg)
  • 6. Juli 1942 Iljuschin Il-2 „Schturmowik“
  • 9. Juli 1942 Jakowlew Jak-1
  • 5. August 1942 Petljakow Pe-2
  • 16. August 1942 Jakowlew Jak-1
  • 23. August 1942 Jakowlew Jak-1 und Fesselballon
  • 27. August 1942 Jakowlew Jak-1
  • 14. September 1942 Petljakow Pe-2
  • 23. September 1942 Petljakow Pe-2
  • 27. September 1942 Petljakow Pe-2
  • 28. Dezember 1942 eine, ggf. zwei P-38 „Lightning“
  • 16. Januar 1943 Supermarine Spitfire
  • 6. Februar 1943 P-38 „Lightning“
  • 21. März 1943 Supermarine Spitfire
  • 2. November 1943 B-17 bei Bad Vöslau (Wiener Neustadt)
  • 16. April 1944 B-24 über Jugoslawien
  • 6. Juni 1944 Consolidated B-24
  • 5. Dezember 1944 Lawotschkin La-5
  • 11. Dezember 1944 Bf 109 der rumänischen Luftwaffe (am 25. August 1944 hatte das Königreich Deutschland den Krieg erklärt)
  • 21. Dezember 1944 Jakowlew Jak-1

Nachkriegszeit

Schon Ende 1945 aus der westalliierten Kriegsgefangenschaft entlassen, kehrte Kühlein nach Bayreuth, wo er im April 1946 beim „Verein für Bewegungsspiele e. V. Bayreuth“ (VfB) die Handballabteilung mit einer Herrenmannschaft gründete. Auch hatte Kühlein Familie, zu seinen Kindern gehörten ggf. Rosemarie Kurz, geb. Kühlein (Lebensrune.png 20. Juni 1943; Todesrune.png 7. Januar 2013) und Gisela Elisabeth Wolf, geb. Kühlein (Lebensrune.png 31. Dezember 1950; Todesrune.png 3. Mai 2012).

Tod

Das genaue Todesdatum von Leutnant a. D. Elias Kühlein ist unbekannt, noch zum Anfang des 21. Jahrhundert hatten militärhistorisch Interessierte zu ihm brieflichen sowie telefonischen, in einzelnen Fällen auch persönlichen Kontakt.

Auszeichnungen (Auszug)

Fußnoten