Maschinengewehr 42

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Maschinengewehr 42
MG42.jpg
Allgemeine Information
Militärische Bezeichnung: MG 42
Einsatzland: Deutsches Reich
Entwickler/Hersteller: Großfuß, MAGET, Mauser,
Steyr-Daimler-Puch,
Wilhelm Gustloff Werke
Entwicklungsjahr: 1942
Herstellerland: Deutsches Reich
Waffenkategorie: Maschinengewehr
Ausstattung
Gesamtlänge: 1230 mm
Gewicht: (ungeladen) 10,6 kg
Visierlänge: 430 mm
Technische Daten
Kaliber: 7,92 × 57 mm
Mögliche Magazinfüllungen: Munitionstrommel (50 Schuss), 50er Gurt, 120er Zerfallgurt Patronen
Munitionszufuhr: Zweischritt-Zuführung von links
Kadenz: 1200–1500 Schuss/min
Feuerarten: Dauerfeuer
Anzahl Züge: 4/6
Drall: rechts
Visier: offenes Schiebevisier, 200–2000 m 100 m steigend
Ladeprinzip: luftgekühlter Rückstoßlader mit kurz zurücklaufendem Lauf, Rückstoßverstärkung durch Mündungsgasdruck

Das MG 42 (eigentlich: Universal-Maschinengewehr Modell 42) war ein deutsches Maschinengewehr im Zweiten Weltkrieg.

Geschichte

Nachdem klar geworden war, daß das MG 34 zwar eine ausgezeichnete Waffe, aber unter Kriegsbedingungen zu teuer herzustellen und zu aufwendig zu produzieren war, versuchte man eine Vereinfachung der Produktion. Die erste neue Konstruktion, genannt MG 34/41 wurde aber nicht eingeführt, sondern man entschied sich für einen anderen neuen Entwurf, das MG 42. Es war eine der besten, damaligen MG-Konstruktionen.

Das MG 42 wurde unter der Leitung von Dr. Gruner in den Großfußwerken bei Döbeln in Sachsen entwickelt. Dr. Gruner war auf die Massenfertigung spezialisiert und kein Waffenfachmann. Daher unterlag er auch nicht den Zwängen der anderen Waffenkonstrukteure. Er schaute sich einfach die Prinzipien anderer Maschinengewehre an und verband diese zum MG 42. Anstatt einer aufwendigen spanenden Herstellung mit engen Toleranzen entschied er sich für eine durch Um- und Urformtechniken geprägte Produktion und entwarf die Waffe aus Blechprägeteilen, Feingußelementen und Kunststoffen.

Diese wurden durch Nieten und Schweißnähte zusammengehalten. Einzig der Lauf und die Innenteile wurden spanend bearbeitet. Diese grobe Verarbeitung bewährte sich im Einsatz an allen Fronten jedoch hervorragend. Die Anzahl der Werkzeugmaschinen, als auch die Zahl der Arbeitsgänge konnten durch diese Produktionsweise reduziert werden und senkten so auch den Stückpreis. Da man der Oberfläche nicht viel Bedeutung beimaß, reichte ein Oberflächenschutz gegen Korrosion. Mit der extrem hohen und bis dahin, bei Universalmaschinengewehren nicht erreichten Kadenz von 1.500 Schuß in der Minute, wurde es zum Mythos auf beiden Seiten der Front.

Technik

Das MG 42 war 1.230 mm lang und hatte einen 530 mm langen Lauf. Es wog mit Zweibein 11,6 kg, die schwere Dreibeinlafette 42 wog 20,5 kg. Die Waffen hatten einen neuartigen Rollenverschluß, der die Schußfolge von 900 Schuß/Min. des MG 34 auf 1.500 Schuß/Min. steigerte. Die Einsatzschußweite als leichtes MG betrug 800 m, als schweres MG bis zu 3.500 m. Die Munition wurde mit einem 50-Schuß-Gurt oder mit einem 250-Schuß-Gurt im Kasten zugeführt, Magazintrommeln gab es nicht mehr. Verschoßen wurde auch hier die Mauser-Patrone 7,92 x 57 mm. Zur Fliegerabwehr wurden die Waffen auf einen Zwillingssockel Typ 36 gesetzt.

Das MG 42 ist eine offen zu schießende Waffe. Das bedeutet, dass sich vor dem Schuß keine Patrone im Patronenlager befindet und der Verschluß hinten liegt. Die Waffe ist vor dem Betätigen des Abzuges also offen. Durch das leere Patronenlager fällt die Gefahr der Selbstentzündung weg und die Kühlung des Laufes durch Lufteinströmung wird ermöglicht. Eine Neuheit am MG 42 war die einfach zu bedienende Laufwechselvorrichtung. Mit dieser war es einer eingespielten und erfahrenen Mannschaft ohne weiteres möglich, einen Laufwechsel in weniger als 4 Sekunden durchzuführen. Dies war angesichts der hohen Kadenz auch von Nöten. Längere Feuerstöße brachten den Lauf schnell zum Überhitzen.

Einsatz

Alliierte Soldaten fürchteten es, bei den deutschen Landsern genoß es ein sehr hohes Ansehen, denn es machte immerhin 75 bis 80 % der Feuerkraft einer nur mit Karabinern bewaffneten Kampfgruppe aus. Das schwere MG 42 konnte sowohl stationär als auch mobil eingesetzt werden. Stationär wurde es zum Beispiel für die Bunker in der Normandie bei der Invasion eingesetzt, mobil wurde es meist von erfahrenen Panzergrenadieren geführt.

Die hohe Schußfolge prädestinierte die Waffe nicht nur für den Erdkampf, sondern auch für die Luftabwehr.

Das MG 42 überzeugte mit großer Zuverlässigkeit auch bei extremen Witterungsverhältnissen bei einer dennoch guten Schußgenauigkeit.

Es war akustisch durch das Rattern seiner Feuerstöße zu erkennen, da die Geräusche der einzelnen Schüsse ineinander übergingen. Es wurde daher auch „elektrisches MG“ genannt. Bei den Westalliierten, vor allem bei den Briten, war das MG 42 auch als „Spandau“ bekannt.

Die deutschen Soldaten gaben dem MG 42 Spitznamen (Landserjargon) wie „Hitlersäge“, „Singende Säge“ oder auch „Knochensäge“. Öfter ist auch die Bezeichnung „Hitlersense“ zu finden, die sich aufgrund der Ähnlichkeiten zwischen der angewendeten Schußtechnik der MG-Schützen und der schwingenden Bewegung des Erntewerkzeuges bei seiner Benutzung ergibt.

Das MG 42 wurde auch an im Zweiten Weltkrieg mit dem Deutschen Reich verbündete Staaten wie Finnland, Sozialrepublik Italien, Slowakei sowie Ungarn geliefert.

Nachkriegszeit

Das MG 42 ist auch heute noch im Einsatz. Die Bundeswehr rüstete es in den 1960er Jahren auf die NATO-Patrone 7,62 x 51 mm um. Im Jahre 1969 wurde das Maschinengewehr nochmals grundlegend überarbeitet und als Maschinengewehr 3 bei der Bundeswehr eingeführt, es ist gegenwärtig das Standardmaschinengewehr der Bundeswehr.

MG 42 auf Dreibein in Stellung

Im ehemaligen Jugoslawien ist es als Sarac M53 anzutreffen. Das in Österreich verwendete MG 74 basiert ebenfalls auf dem MG 42, nutzt aber auch die 7,62 x 51 mm. Albanien, Algerien, Angola, Äthiopien und Somalia verwenden jedoch noch immer das MG 42 in Originalausführung.

Es tauchte ebenfalls bei der Fremdenlegion auf. Die VS-Amerikanische Armee übernahm den Zuführmechanismus des MG 42 weitgehend für ihr Maschinengewehr M 60. Aber auch die Milizen im Libanonkonflikt wie auch Rebellen in fast allen Bürgerkriegen Schwarzafrikas nutzten die hervorragende Konstruktion des Dr. Gruner.

Technische Daten

SS-Oberschütze Günter Strelow (1926–1944) von der 12. SS-Panzer-Division „Hitler-Jugend“ mit MG 42 und in Erbsentarn während der Schlacht um Caen; der junge Strewlow, der zwei Wochen zuvor 18 Jahre wurde, fiel nur Stunden nach dieser Aufnahme.
  • Kaliber:
  • 7,92 × 57 mm
  • Technik:
  • Rückstoßlader mit luftgekühltem, auswechselbarem Lauf
  • Vo: 820 m/s
  • Länge Waffe: 1230 mm
  • Gewicht: 11,6 kg mit Zweibein
  • Kampfentfernung:
  • Zweibein: bis etwa 800 m
  • Lafette: 3.500 m als sMG
  • Feuerrate: 1500 Schuß/min
  • Magazin Kapazität:
  • 50er Gurt, 250er Gurt
  • Stückzahl produziert: ca 750.000

Literatur

  • Alex Buchner: Deutsche und alliierte Heereswaffen 1939-1945, Podzun-Pallas-Verlag GmbH, 1992, ISBN 3-7909-0469-4

Verweise