Siegfried (Wagner)

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Reichsdeutsche Briefmarke von 1933 mit einem Motiv aus der „Walküre“ nach Alois Kolb. Die Szene zeigt Siegfried, wie er den zum Lindwurm gewordenen Fafner mit dem Schwert Nothung fällt.

Siegfried ist der dritte der vier Teile der Wagner-Oper „Der Ring des Nibelungen“ bzw. stellt nach Richard Wagners eigener Zählweise den zweiten Teil der Trilogie dar, da das vorangestellte „Das Rheingold“ für ihn nur ein Vorspielt darstellte. Das Werk setzt, wenn auch mit langem inhaltlichen Zeitunterschied die Handlung der „Walküre“ fort und behandelt den jungen Siegfried, wie er Nothung schmiedet, Fafner fällt und Brünnhilde gewinnt. „Siegfried“ besteht aus drei Aufzügen, die Handlung findet mit „Götterdämmerung“ ihren Abschluß.

Personen

Vorlagen Wagners

Das Nibelungenlied behandelt das Leben des jungen Siegfrieds nicht, dort wurde er zu einem Königssohn aus Xanten gemacht. Die Gewinnung des Hortes und der Drachenkampf werden dort nur kurz nacherzählt bzw. erwähnt und stehen auch in keinem Zusammenhang. Wagners Grundlage für seinen „Siegfried“ war der „Hürnen Seyfrit“, eine alternative deutschsprachige Ausformung des Nibelungenstoffes. Dort wächst Siegfried bei dem Schmied Mime auf, der ihn hintergehen will, und tötet den Drachen Fafnir, welcher den Nibelungenhort hütet.

Ebenso bediente sich Wagner hier stärker als bei den anderen „Ring“-Teilen des deutschen Märchenschatzes, so erinnert die Thematik, daß nur derjenige, der das Fürchten nie lernte, Nothung wieder zusammenschmieden kann, an das Grimm'sche „Märchen von einem, der auszog, das Fürchten zu lernen“. Der Drache sowie die Zwerge fügen sich hierbei ebenso wie der Waldvogel, welcher zu Siegfried spricht, in den Bereich des Märchens ein. Mimes Ausspruch „Nun ward ich so alt wie Höhl' und Wald und hab' nicht so 'was gesehn“ ist zudem deutlich an den Satz „Nun bin ich so alt wie der Westerwald, und hab' nicht gesehen, daß jemand in Schalen kocht“ aus „Die Wichtelmänner“, ebenso aus der Feder der Gebrüder Grimm, angelehnt.

Der Wissensstreit zwischen Mime und dem als Wanderer verkleideten Wotan hat seine Vorlage in der Edda.

Ausgaben

  • Siegfried, vollständiger Klavierauszug (1908) (PDF-Datei)
  • Richard Wagner: Der Ring des Nibelungen. Ein Bühnenfestspiel für drei Tage und einen Vorabend. Zweiter Tag: Siegfried (Reclams Universal-Bibliothek, Bd. 5643), hrsg. v. Egon Voss, Reclam, Stuttgart 1998.

Literatur