Querfront

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Der Begriff Querfront bezeichnet Versuche nationaler und sozialistischer/kommunistischer Gruppierungen, einen gemeinsamen Nenner zur Bekämpfung des Kapitalismus zu finden und diesen gegen ein aus ihrer Sicht besseres Wirtschaftssystem auszutauschen, das den Interessen des Volkes eher entspricht. Erste Ansatzpunkte dieser Strategie gab es bereits zu Zeiten der Weimarer Republik.

Wirtschaftspolitische Vorstellungen

Häufig wird fälschlicherweise von einem unvereinbaren Gegensatz von „Links“ und „Rechts“ auf wirtschaftspolitischem Gebiet gesprochen. Dies ist jedoch ein Scheinwiderspruch. „Links“ und „Rechts“ sind – obwohl auf anderen Feldern diametral positioniert – gesellschaftliche Bestrebungen, die sich in wirtschaftspolitischen Fragen nicht grundsätzlich gegenüberstanden und stehen müssen. Die gesellschaftlichen Vorstellungen des Sozialismus und des Nationalsozialismus in bezug auf eine vorgeblich „gesellschaftlich gerechte“ Verteilung der Produktionsmittel und die Machbarkeit der primär zentralen Lenkung einer Volkswirtschaft liegen (vor allem in der Frühphase des Nationalsozialismus) weit weniger auseinander als es heutzutage öffentlich eingestanden wird.

Die gemeinschaftlich orientierten wirtschaftspolitischen Vorstellungen des Sozialismus und der Frühphase des Nationalsozialismus stehen dabei gemeinsam in scharfem Kontrast zu den individualistisch begründeten Vorstellungen der „Freien Marktwirtschaft“ und des Liberalismus bzw. Neoliberalismus. Das in der Bundesrepublik Deutschland entwickelte Modell der Sozialen Marktwirtschaft versucht die aus seiner Sicht positivsten Elemente beider Ansätze in eine für das Volk vorteilhafte, pragmatische und ideologiefreie Politik umzusetzen.

Überwindung überkommener Kategorisierungen

Das Querfrontkonzept sprengt gängige ideologische Kategorisierungen, da Kommunismus und Sozialismus weithin als internationale Bewegungen rezipiert werden, während nationale Sozialismen meist eher als auf ein Land beschränkte und somit nicht globale Zielsetzungen wahrgenommen werden.

Bereits der frühe nationale Sozialismus der Nationalsozialisten wurde im „linken“ Flügel der Partei ursprünglich durchaus ernsthaft vertreten.

Querfront nach 1945

Ein Beispiel von Querfrontlern nach dem Zweiten Weltkrieg war der Kampfbund Deutscher Sozialisten, der im Jahr 2008 wegen der dürftigen politischen Erfolgsbilanz und des Scheiterns des Querfrontkozepts aufgelöst wurde.

Zu den Querfrontlern der Gegenwart gehört Peter Töpfer. Sein Verständnis von Querfront erklärte er in einer Strafanzeige vom 3. September 2001 an die Staatsanwaltschaft beim Amtsgericht Rotenburg a. d. Fulda wie folgt:

„Unter ‚Querfront‘ ist zu verstehen, daß deren Anhänger und Angehörige es ablehnen, sich den üblichen, in den Medien gezeichneten und allgemein in der Gesellschaft etablierten und gegenübergestellten politischen Lagern zuzuordnen (‚links/rechts‘, ‚nationalistisch/antinational‘ usw.). Diese politischen Zuordnungen empfinden Querfrontler als falsch und unrealistisch; sie wollen und können sich in das orthodoxe politologische Schema nicht einordnen; es entspricht nicht ihrem Empfinden, ihren Erfahrungen und Einschätzungen; sie lehnen diese Zuordnungen ab und unterwerfen sich ihnen nicht.
Desgleichen kommt es für sie nicht in Frage, die Frontlinie zu überschreiten, um in das jeweils andere Lager überzulaufen; Querfrontler stellen sich außerhalb der Links-Rechts-Frontenbildung auf, stellen sich quer zu dieser, überschreiten die Frontlinie, wie es ihnen gerade lustig ist und beachten sie nicht weiter. Sie reden mit jedem, wenn ihnen danach zumute ist. [...]
Querfrontler haben ihr Lager verlassen (ohne allerdings den Kontakt zu kappen und eine neue Abschottung zu wählen), weil sie sich dort zusammen mit staatsfetischistischen, obrigkeitlichen, fanatischen, moralistischen und faschistoiden Kräften nicht wohl fühlen und sich diesen Kräften nicht zuordnen wollen. Sie sind in Konflikte bezüglich einer Loyalität geraten, die sie als sachlich unbegründet und hohl empfinden und nicht länger aufrechterhalten können und wollen. Querfrontler sind nicht länger gewillt, autoritäres, vormundschaftliches und kriecherisches Gehabe über, unter oder neben sich zu dulden, und sie wollen sich mit Kriechern und Kommandeuren nicht gemein machen.
Darüber hinaus ist der Querfront daran gelegen, daß durch diese neue Streitkultur ein friedlicher Umgang von Menschen verschiedener Überzeugung ermöglicht wird, daß die Menschen sich gegenseitig zuhören, daß die Menschen sich kennenlernen und voneinander lernen können. Querfrontler wollen vor allem eines: den Bürgerkrieg verhindern. Sie sind der Meinung, daß Konflikte, die scheinbar unlösbar sind, sich durchaus lösen lassen, wenn nur Gelegenheiten für Begegnungen von angeblich oder wirklich verfeindeten Menschen geschaffen werden. Querfrontler glauben daran, daß Gespräche und das gegenseitige Kennenlernen sehr wohl Gewalt verhindern können. Durch offenherzige Gespräche soll es doch möglich sein, daß man gemeinsam nach Wegen aus bestimmten Problemen und Konflikten findet und daß der Krieg auf diese Weise zu verhindern ist.“

Siehe auch

Literatur

Verweise