Hübner, Robert

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Der deutsche Schachgroßmeister Robert Hübner

Robert Hübner (Dr. Robert Hübner) (* 6. Dezember 1948 in Köln) ist ein deutscher Schachgroßmeister und war zeitweise im Kreis der Herausforderer um den Weltmeistertitel. Hübner gilt offiziell seit dem jüdischen Schachweltmeister Emanuel Lasker als bester deutscher Schachspieler. Hübner verfasste mehrere Schachbücher, darunter Materialien zu Fischers Partien, indem er sich kritisch mit Spielen des ehemaligen Weltmeisters auseinandersetzte. Hübner gilt aus Ausnahmetalent, war jedoch nicht psychologisch geschult und brach unter seiner rein wissenschaftlichen Betrachtungsweise des Spiels zusammen.

Werdegang

Hübner wurde in Köln geboren und bewies früh seine besondere Begabung. Bereits mit 13 Jahren wurde er Deutscher Jugendmeister. Die Jugendweltmeisterschaft beendete er 1965 auf dem geteilten 5-7 Platz. 1971 erzielte er gegen Bobby Fischer ein Unentschieden (Remis), wurde Großmeister und befand sich in der Endausscheidung um die Herausforderung zum Weltmeisterschaftskampf. Kein Geringerer als Bobby Fischer selbst sagte Hübner damals den Weltmeistertitel voraus. Hübner kam, trotz aller Begabung, aufgrund mangelnder psychischer Fähigkeiten nicht für den Weltmeistertitel in Frage.

Kandidat für den Weltmeistertitel

1971 traf er in Sevilla auf Tigran Petrosjan und brach nach der 7. Partie den Wettkampf ab.[1]
Nachdem er 1973 und 1976 jeweils durch wiederum psychische Schwächen das Kandidatenturnier verpasst hatte qualifizierte sich Hübner 1979 erneut. Anschließend schlug er Adorjan, Portisch und stand im Endspiel mit Victor Kortschnoi um die Herausforderung gegen den Weltmeister Anatoli Karpow. Dem Druck des Zweikampfes nicht gewachsen gab Hübner nach 10 Partien auf, obwohl er nach 7 Spielen noch mit 2:1 geführt hatte. Nach erneuter Qualifikation spielte er 1983 gegen den ehemaligen Weltmeister Wassili Smyslow und hielt ein Unentschieden. Danach entschied das Los für Smyslow. Sein erneuter Anlauf auf den Weltmeistertitel endete 1991 gegen den Holländer Jan Timman, dem er mit zwei Punkten Rückstand unterlag.

Weitere Aktivitäten

Dank seiner überragenden analytischen Fähigkeiten war Hübner 1993 Sekundant des Briten Nigel Short im Kampf gegen Garri Kasparow. Im Rahmen des aufkommenden Computerschachs spielte Hübner gegen das Programm Fritz in Dortmund und beendete alle Spiele mit einem ehrenvollen Unentschieden.

Sonstiges

Hübner gilt als tiefer Analyst und ist Verfasser mehrerer Schachbücher. Aufgrund seiner überaus sachlichen Art gilt er als schwierig. Hübner promovierte in Papyrologie, spricht mehrere Sprache und ist ein Multitalent.

Verweise

Fußnoten

  1. Hübner gilt als extrem lärmempfindlich und verlangte die Verlegung in einen anderen Saal, da der Spielsaal nicht gegen Geräuscheinflüsse geschützt war. Petrosjan stellte sein Hörgerät ab und verweigerte die Verlegung.