Rudolf I. (HRR)

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Figur Rudolfs I. in der Vorhalle des Speyrer Doms. Auf seinem Brustpanzer ist der deutsche Adler zu sehen. Er gehörte zu den ersten Genossen Walhallas.

Rudolf von Habsburg (Lebensrune.png 1. Mai 1218 auf Burg Limburg bei Sasbach am Kaiserstuhl; Todesrune.png 15. Juli 1291 in Speyer) war als Rudolf IV. Graf von Habsburg, Kyburg und Löwenstein sowie Landgraf im Thurgau und als Rudolf I. ab 1271 der erste römisch-deutsche König aus dem Geschlecht der Habsburger, von 1276 bis 1286 zudem Herzog von Kärnten und Krain sowie von 1278 bis 1282 Herzog von Österreich und der Steiermark. Er erlangte nie die Kaiserkrone, war aber der „heimliche Kaiser“ und Beschützer des Reiches. Er legte den Grundstein für die spätere Macht des Hauses Habsburg im Herzogtum und später Erzherzogtum Österreich im ersten deutschen Reich.

Leben

Grabplatte im Dom zu Speyer (wohl aus dem Ende des 13. Jahrhunderts).

Am 1. Oktober 1273 wurde Rudolf von den in Frankfurt versammelten Kurfürsten einmütig gewählt, am 24. Oktober wurde er gemeinsam mit seiner Gemahlin vom Kölner Erzbischof Engelbert II. in Aachen zum König gekrönt.

Wirken

Zu seinem Wirken heißt es:

Als im Sturm einer Weltenwende das staufische Reich zerbrach, war ein großer germanischer Traum, ein Traum voll Härte und Kühnheit, gescheitert. Er war notwendig gewesen, weil nie ein Herrschertum, das Macht und Führung beansprucht, sich tatenlos beugen darf, wenn eine andere Gewalt ihm Macht und Führung bestreitet. Wie zum Vermächtnis hat diese Zeit die alte germanische Weisheit bestätigt, daß ein notwendiger Kampf gewagt und immer von neuem gewagt werden muss, selbst wenn am Ende der Tod steht. Es kamen Jahre, in denen die Zügel des Reichs führerlos schliffen; erst Rudolf von Habsburg macht der kaiserlosen Zeit wieder ein Ende. Aber der hohe Sinn des alten Kaisertums war doch nicht wieder erstanden. Nicht mehr stand fortan hinter dem Schwert der Wille zur ordnenden Herrschaft, zum Richtertum und zur Leitung der Welt; nicht mehr maßen sich künftige Kaiser und Papst um den hohen Anspruch auf die Führung des Erdkreises: der Kaiser der neuen Zeit dachte nur noch an die Größe des eigenen Hauses, an Ländergewinn, an Mehrung der Güter, an den Besitz von irdischer Macht. Ehedem schimmerten um die Krone Gedanken von mythischer Kraft. Nun aber begann die Zeit, da der Thron nicht zuerst ein göttliches Amt, sondern ein Mittel der Hauspolitik war. Darum auch sprangen fortan die drängenden großen Entscheidungen unserer Geschichte aus anderen Quellen hinein in die Zeit.[1]

Krieg mit Ottokar

Das geschichtliche Zwischenspiel Ottokars II. von Böhmen, ermöglicht durch des Reiches Ohnmacht in der kaiserlosen Zeit, macht erneut deutlich, daß das Bestehen und Erstarken der Ostmark nur vom deutschen Mutterboden aus möglich war. Ottokar wird vom deutschen Heerbann, dem Ritterheer des staufischen Schwabens und Frankens unter Rudolf I. 1278 auf dem Marchfeld geschlagen. Damit fallen Böhmen und Österreich, Steiermark, Kärnten und Krain den Habsburgern zu.“[2]

Tod

Zu Beginn des Sommers 1291 verschlechterte sich Rudolfs gesundheitlicher Zustand erheblich. Kurz vor seinem Tod entschloß sich der dreiundsiebzigjährige König, von Germersheim nach Speyer zu ziehen. Der Kaiserdom in Speyer galt als Gedächtnisort der salisch-staufischen Dynastie und war der bedeutendste Begräbnisort des römisch-deutschen Königtums. Rudolf wollte sich in die salisch-staufische Tradition stellen und den Rang der Habsburger als Königsgeschlecht verdeutlichen. Einen Tag nach seiner Ankunft in Speyer starb er am 15. Juli 1291.

Familie

Aus Rudolfs Ehe mit Gertrud von Hohenberg (ab 1273 als Anna von Habsburg römisch-deutsche Königin) gingen mit Mathilde (um 1254/56–1304), Katharina (Todesrune.png 1282), Agnes (1257–1322), Hedwig (Todesrune.png 1286), Clementia (Todesrune.png 1293) und Guta (1271–1297) sechs Töchter und mit Albrecht I. (1255–1308), Hartmann (1263–1281), Rudolf II. (um 1270–1290; heiratete 1289 in Prag Agnes von Böhmen, Tochter König Ottokars II.) und Karl (1276–1276) vier Söhne hervor.

Literatur

  • Heinrich Friedrich Theodor Kohlrausch, Heinrich Schneider: „Bildnisse der deutschen Könige und Kaiser. Von Karl dem Großen bis Franz II. nach Siegeln, Münzen, Grabmälern, Denkmälern und Original-Bildnissen gezeichnet; nebst charakteristischen Lebensbeschreibungen derselben“, Erste Abtheilung in 8 Heften von Karl dem Großen bis Maximilian I., 1844 (PDF-Datei)
  • Friedrich Schoenstedt: Rudolf von Habsburg, in: Willy Andreas / Wilhelm von Scholz (Hg.): Die Großen Deutschen. Neue Deutsche Biographie. Propyläen Verlag, Berlin, 4 Bde. 1935–1937, 1 Ergänzungsbd. 1943; Fünfter Band, S. 24–38

Fußnoten

  1. Karl Richard Ganzer: Das deutsche Führergesicht, 200 Bildnisse deutscher Kämpfer und Wegsucher aus zwei Jahrtausenden, 1937 Lehmanns-Verlag München
  2. Lisbeth Grolitsch: Lebendiges Kulturerbe, in: „Notwende“, S. 120–121



Vorgänger Amt Nachfolger
Alfons von Kastilien Deutsch-römischer König Adolf I.