Puchinger, Rudolf

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Hauptmann Rudolf Puchinger

Rudolf Puchinger (Lebensrune.png 29. März 1919 in Steyr, Deutschösterreich; Todesrune.png gefallen 13. Juni 1944 an der Orne-Mündung) war ein deutscher Offizier der Wehrmacht, zuletzt Major der Luftwaffe, Kampfflieger und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges.

Werdegang

Walter Storp, Hermann Hogeback und Rudolf Puchinger (v. l.), „Der Adler“, Heft 13, deutsche Ausgabe 22. Juni, französische Ausgabe 29. Juni 1943
Rudolf Puchinger (links) mit seiner Besatzung: Beobachter, Funker und Bordwart/-schutze
  • 1. Oktober 1937 Eintritt in das österreichische Bundesheer als Offizieranwärter
  • 1938 nach dem Beitritt Österreichs Übernahme in das Heer der Wehrmacht
  • Oktober 1939 Übertritt zur Luftwaffe und Beförderung zum Leutnant mit dem Rangdienstalter (RDA) von 1. September 1939
  • 1940 Fliegerausbildung an der Flugzeugführerschule (FFS) C 3
  • 15. Juli 1940 Kommandierung zur Großen Kampffliegerschule (KFS) 4
  • 13. Dezember 1940 Kommandierung zur zur Blindflugschule (BFS) 3
  • 27. Januar 1941 Versetzung in die Ergänzungs-Gruppe 4, die mit Junkers Ju 88 ausgestattet war
  • 19. März 1941 Versetzung in die 8. (Kampf-)Staffel/III. Gruppe/Lehr-Geschwader 1 (LG 1)
    • Zu Beginn des Jahres 1941 lagen der Stab, die II. und die III. Gruppe im italienischen Catania am Mittelmeer. Von dort aus versenkten Junkers Ju 88 der II. Gruppe am 24. Februar vor Tobruk den Royal Navy Zerstörer „Dainty“. Ebenfalls vor Tobruk versenkten Ju 88 der III./LG 1 am 12. Mai 1941 das britische Kanonenboot „Ladybird“. Die I. bis III. Gruppe nahmen ab 20. Mai 1941 am Unternehmen „Merkur“ teil. Dazu waren sie dem VIII. Fliegerkorps der Luftflotte 4 unterstellt. Im Rahmen des Kreta-Unternehmens versenkten sie mehrere Handelsschiffe sowie den Flakkreuzer „Calcutta“ und beschädigten die Schlachtschiffe „Barham“ und „Warspite“. Die III. Gruppe war anschließend in den libyschen Basen Derna und Bengasi stationiert. Im Juni/Juli 1941 griff das Geschwader wiederholt die Häfen von Alexandria und Port Said in Ägypten an, um die britische Schiffahrt zu stören. Auch im Suezkanal wurden Schiffe direkt angegriffen oder Luftminen abgeworfen. Am 11. Juli 1941 beschädigte es vor Tobruk den britischen Zerstörer „Defender“ so schwer, daß er später im Schlepp sank. Im August 1941 lag der Schwerpunkt weiterhin an der nordafrikanischen Küste zur Unterstützung des deutsch-italienischen Afrikafeldzugs, insbesondere beim Nachschubverkehr nach Tobruk, wo wiederholt britische Schiffe beschädigt wurden.
  • 1. November 1941 Beförderung zum Oberleutnant
    • Ab März 1942 wechselte die III./LG 1 zur Luftflotte 4 im Südabschnitt der Ostfront. Dort nahm sie an der Eroberung von Sewastopol teil und unterstützte die Sommeroffensive des Heeres bis August 1942. Danach verlegte sie zurück in die Heimat um ab Oktober 1943 wieder zu den beiden anderen Gruppen in den Mittelmeerraum zurückzukehren. Diese unterstanden zu dieser Zeit dem X. Fliegerkorps der Luftflotte 2.
  • 30. Mai 1942 zum Kapitän der 8. Staffel/LG 1 ernannt
  • Juli 1942 zum Kapitän der 8. Staffel/III. Gruppe/Kampfgeschwader 6 ernannt
    • Die III. Gruppe wurde durch die Umbenennung der III. Gruppe des Lehrgeschwaders 1 gebildet. Bereits am 10. September 1942 wurde die III. Gruppe, die sich zur Umrüstung auf die Junkers Ju 88 A-4 in Heiligenbeil befand, nach Rjelbitzi am Ilmensee verlegt, um von hier aus Unterstützungseinsätze für das Heer zu fliegen. Zuerst verlegte der Gruppenstab und die 7. Staffel. Am 15. September folgte die 8. Staffel. Am 24. September verlegte die Gruppe dann nach Kerstowo. Von hier aus flog die Gruppe Anfang Oktober Einsätze gegen den Kessel von Newa. Bereits am 7. Oktober erfolgte die nächste Verlegung der Gruppe, bei der auch die 9. Staffel wieder zur zur Gruppe stieß. Als neuer Flugplatz wurde nun Tazinskaja, etwa 240 km südwestlich von Stalingrad. Dem VIII. Fliegerkorps unterstellt, griff die Gruppe von hier aus in die Kämpfe um Stalingrad ein. Ab dem 4. November 1942 gab die Gruppe ihre Flugzeuge an Verbände der Luftflotte 4 ab und verlegte anschließend über Focsani und Wiener Neustadt zur Wiederauffrischung und Umrüstung nach Chantilly bzw. Rosiers in Frankreich.
  • 1. Oktober 1942 300. Feindflug
    • Zu Jahresbeginn 1943 war das Kampfgeschwader 6 auf verschiedene Standorte verteilt: Der Stab lag in Morlaix, die I. Gruppe in Beauvais-Tille, die II. Gruppe in Cormeilles, die III. Gruppe zur Wiederauffrischung in Rosiers und die IV. Gruppe in Bretigny. Das Geschwader war im Rahmen der Luftflotte 3 gegen England eingesetzt. Ende Januar 1943 verlegten Teile des Geschwaders nach Skandinavien: Die III. Gruppe verlegte über Münster nach Aalborg, wo sie dem Ob.d.L. unterstellt wurde. Die I. Gruppe verlegte nach Grove in Dänemark, ebenso der Geschwaderstab. Die II. Gruppe verblieb zur Umrüstung auf die Junkers Ju 88 A-14 in Chateaudun. Am 2. März 1943 folgte die Verlegung des Geschwaderstabes und der III. Gruppe nach Eindhoven, die I. Gruppe nach Deelen bei Arnheim. Von hier aus sollte das Geschwader erneut gegen England eingesetzt werden. Nach einem zusammengefaßten Luftangriff auf London verlegte die I. Gruppe am 6. März 1943 weiter nach Beauvais-Tille. Ab Mitte März 1943 unterstand das Geschwader dem IX. Fliegerkorps, auch die II. Gruppe war nun wieder einsatzbereit. Die III. Gruppe verlegte Mitte März nach Creil. Am 1. April 1943 wurde das Geschwader dem „Angriffsführer England“ unterstellt und weiterhin gegen England eingesetzt.
  • 1. Juni 1943 zum Hauptmann befördert
    • Im Mai erhielt die III. Gruppe die ersten Junkers Ju 88 S-1 zugeteilt. Mangels Nachschub gab die Gruppe die Maschinen Ende Juli 1943 an andere Verbände ab und behielt die Junkers Ju 88 A-14. Anfang Juni verlegte die I. Gruppe nach Chievres in Belgien. Am 15. Juni 1943 verlegte die I. Gruppe nach Istres und flog von dort aus Einsätze gegen nordafrikanische Häfen. Der Stab sowie die III. Gruppe verlegten ebenfalls am 15. Juni nach Foggia in Italien, wo sie der Luftflotte 2 unterstellt wurden.
  • 13. August 1943 zum Kommandeur der III. Gruppe/KG 6 ernannt
    • Ende Mai flog das Geschwader Angriffe gegen die in Südengland zusammengezogene alliierte Invasionstruppe. Ab dem 6. Juni 1944 folgte der Einsatz des Geschwaders gegen die Invasion in der Normandie. Ende Juni kamen Einsätze zur Verminung der Hafeneinfahrt von Cherbourg hinzu. Die Angriffe wurden in den folgenden Wochen fortgesetzt und forderten schwere Verluste beim Geschwader.

Fliegertod

Gruppenkommandeur Rudolf Puchinger, inzwischen Major und Veteran von über 350 Feindflügen, stieg mit seiner Besatzung am 13. Juni 1944 (laut VDK; das Lexikon der Wehrmacht gibt den 19. Juni 1944 an) zum letzten Feindflug auf, um den Vormarsch des Feindes gen Osten Einhalt zu gebieten. An der Mündung der Orne im Gemeindegebiet von Richemont in die Mosel sichtete die Besatzung die No. 264 Squadron der Royal Air Force. Die feindliche Staffel, ausgerüstet mit de Havilland Mosquito, stürzte sich auf Puchingers Ju 188 A-2 (Werknummer: 180.480). Der ungleiche Luftkampf war kurz. Die Besatzung galt vorerst als vermißt, wurde dann aber später als gefallen eingestuft. Sein älterer Bruder Josef Puchinger (Lebensrune.png 25. Mai 1916), einst Fußballprofi beim Badener AC, diente ebenfalls bei der Luftwaffe, flog die Bf 109 E in der 9. Staffel/JG 2, die Fw 190 A-8 im Kampfgeschwader (J) 6 und zuletzt die Bf 109 G-14 „Blaue 3“ im Jagdgeschwader 300, wo er am 17. Dezember 1944 als Hauptmann und Kommandeur der IV. (Sturm-)Gruppe gefallen war. Josef wurde posthum zum Major befördert.

Auszeichnungen (Auszug)

Bildergalerie