Ruhl, Heinrich (1915)

Aus Metapedia
Wechseln zu: Navigation, Suche
Heinrich Ruhl.jpg

Heinrich Ruhl[1] (Lebensrune.png 31. August 1915 in Frankfurt am Main; Todesrune.png 1. Dezember 2015) war ein deutscher Offizier der Wehrmacht, zuletzt Major bzw. Oberstleutnant[2] des Heeres und Eichenlaubträger des Zweiten Weltkrieges.

Werdegang

Ritterkreuzträger Heinrich Ruhl, hier als Oberstleutnant, allerdings ohne Eichenlaub. Gut möglich, daß die Beförderung zum Oberstleutnant noch vor der tatsächlichen Verleihung des Eichenlaubes stattfand, die er für eine Tapferkeitstat als Major und Bataillonskommandeur verdiente.

Heinrich Ruhl trat nach dem Abitur am 1. November 1935 als Reserve-Offizieranwärter in das Reiter-Regiment 10 ein, wo er am 1. Januar 1938 zum Leutnant der Reserve befördert wurde. Am 26. Oktober 1938 wurde er aus dem aktiven Heeresdienst entlassen.

Zweiter Weltkrieg

Major a. D. Heinrich Ruhl.png

Bei Kriegsbeginn wurde er wieder eingezogen und zur Aufklärungs-Abteilung 187 versetzt. Nach dem Westfeldzug 1940 verblieb die Abteilung als Besatzungstruppe in Frankreich. Anfang April 1941 kam die Abteilung nach Ostpreußen. Am 1. Mai 1941 wurde Heinrich Ruhl zum Oberleutnant der Reserve befördert und am 1. September 1941 als Oberleutnant in das aktive Offizierskorps übernommen.

Ruhl nahm ab Juni 1941 am Rußlandfeldzug teil. Im Juni 1942 war er Kompaniechef, am 1. Juni 1943 wurde er zum Rittmeister befördert. Mitte Oktober 1943 wurde er Kommandeur des pommersch-mecklenburgischen Füsilier-Bataillons 122 und am 1. Juni 1944 zum Major befördert. Am 2. Juli 1944 wurde er mit dem Deutschen Kreuz in Gold ausgezeichnet. Für die Verhinderung eines feindlichen Durchbruchs Anfang August 1944 westlich Pleskaus wurde ihm am 21. September 1944 das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen. Ab Oktober 1944 kämpfte er in Kurland und wurde erneut schwer verwundet.

Endkampf

Im Februar 1945 zeichnete er sich beim Endkampf um Deutschlands Osten mit seinem Bataillon bei der vierten Kurlandschlacht besonders aus und wurde am 16. März 1945 als Kommandeur des Füsilier-Bataillons 122 mit dem Eichenlaub ausgezeichnet.

Nachkriegszeit

Nach dem Krieg war er als Buchautor sehr erfolgreich. Ruhl war u. a. als Bibliothekar in Leipzig und Hannover tätig. Er veröffentlichte Literaturkritiken und Buchbesprechungen in Zeitschriften des Buch- und Bibliothekswesen, außerdem Aufsätze in verschiedenen Anglerzeitschriften.

Anglerautor

Er war Verfasser von sieben Bändchen für Angler in der Reihe „Blinker Schmunzel Bibliothek“ des Jahr-Verlags, wobei insbesondere seine Schriften Heitere Anglertypenkunde: Von Meisterfischern und Nixerwischern (2002) und Unsere „heile“ Anglerwelt: Macken und Mucken der Petrijünger und ihrer Fische (Frieling & Huffmann, 2013) sehr beliebt waren.

Tod

Major a. D. Heinrich Ruhl verstarb am 1. Dezember 2015 kurz nach seinem 100. Geburtstag.

Beförderungen

Auszeichnungen (Auszug)

Fußnoten

  1. Heinrich Ruhl war in der Wehrmacht kein einzigartiger Name, alleine 1944 fielen sechs Soldaten mit dem Namen Heinrich Ruhl, darunter Heinrich Ruhl (Lebensrune.png 10. März 1924) von der Panzer-Jäger-Abteilung 263, der am 16. September 1944 an der Ostfront als Leutnant schwer verwundet wurde und am 20. September 1944 an den Folgen der Verwundung im Feld-Lazarett 158 verstarb und posthum noch zum Oberleutnant befördert wurde (Rangdienstalter vom 1. September 1944). Heinrich Ruhl wurde seinerzeit auf dem sogenannten Ehrenfriedhof Riga-Ost (Lettland), dem heutigen Waldfriedhof, bestattet. Die dortigen Soldatengräber wurden nach Kriegsende mit Ziviltoten überbettet. Die Namen dieser Kriegstoten sind auf dem deutschen Soldatenfriedhof in Riga-Beberbeki auf Natursteinstelen verzeichnet. Zur Erinnerung an die ursprünglichen Grablagen hat der Verein „Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge“ auf dem heute als Zivilfriedhof dienenden Waldfriedhof einen Gedenkplatz errichtet.
  2. Auf einem seiner letzten Fotos noch vor der Eichenlaubverleihung wird Ruhl als Oberstleutnant des Heeres mit silberner Nahkampfspange gezeigt, so daß vermutet werden kann, daß der Bataillonskommandeur, der gemeinhin mit letztem Dienstgrad Major angegeben wird, ggf. mit der Führung eines Regimentes (oder einer Kampfgruppe) beauftragt und hierfür zum Oberstleutnant befördert wurde. Dokumentarisch läßt sich dies nicht einwandfrei belegen, auf der internen Anschriftenliste der OdR wurde er jedenfalls als „Major a. D.“ geführt.
  3. Neu aufgestellt am 1. Mai 1943 mit drei Schwadronen aus der 4./Schnelle Abteilung 122. Im Oktober 1943 wurde die Abteilung in Füsilier-Bataillon 122 umbenannt und auf vier Kompanien erweitert. Am 21. Mai 1944 wurde das Bataillon in Divisions-Füsilier-Bataillon 122 umbenannt.