Schöne neue Welt

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Schöne neue Welt (Originaltitel Brave New World, dt. Tapfere neue Welt) ist ein Roman von Aldous Huxley aus dem Jahre 1932. Die erste deutsche Ausgabe erschien unter dem Titel „Welt - wohin?“. Im Unterschied zu George Orwells Anti-Utopie „1984“, die die politische Repression (und den Anteil des Bürgers an seiner eigenen Versklavung) thematisiert, setzt Huxley den Schwerpunkt seiner früher erschienen Romandichtung auf die Frage der Perfektion technischer Kontrolle. Wie muß eine totalitäre Gesellschaft technisch organisiert sein, um jede vorstellbare Opposition für immer unmöglich zu machen, fragt Huxley.

Aus dem Vorwort der Ausgabe von 1981:

Die »schöne neue Welt«, die Huxley in diesem Roman beschreibt, ist die Welt einer konsequent verwirklichten Wohlstandsgesellschaft »im Jahre 632 nach Ford«, einer Wohlstandsgesellschaft, in der alle Menschen am Luxus teilhaben, in der Unruhe, Elend und Krankheit überwunden, in der aber auch Freiheit, Religion, Kunst und Humanität auf der Strecke geblieben sind. Eine totale Herrschaft garantiert ein genormtes Glück. In dieser vollkommen »formierten« Gesellschaft erscheint jede Art von Individualismus als »asozial«, wird als »Wilder« betrachtet, wer - wie einer der rebellischen Außenseiter dieses Romans - für sich fordert: »Ich brauche keine Bequemlichkeit. Ich will Gott, ich will Poesie, ich will wirkliche Gefahren und Freiheit und Tugend. Ich will Sünde!« Huxley schrieb dieses Buch Anfang der dreißiger Jahre. In seinem Essayband ›Dreißig Jahre danach‹ (›Brave New World Revisited‹) konnte er seine Anti - Utopien an der inzwischen veränderten Welt messen. Er kommt darin zu dem Schluß: sozialer und technischer Fortschritt und verfeinerte Methoden der psychologischen Manipulation lassen erwarten, daß diese grausige Voraussage sich in einem Bruchteil der veranschlagten Zeitspanne verwirklichen werde.

In dieser schönen neuen Welt scheint jeder glücklich. Alle Lebensabläufe sind so kontrolliert, daß Leid, Sorgen und Gefahren den Menschen abgenommen werden. Die Ehe und Familie sind abgeschafft, ja sogar verpönt. Und sollte es doch einmal ein Problem geben, so gibt es Soma - die Droge, die die Menschen von der Wirklichkeit beurlaubt.

Gewaltregime, so Huxley, sind nicht nur inhuman – was heutzutage keinen wirklich störe – sondern auch nachweislich ineffizient. „In einem Zeitalter der fortgeschrittenen Technologie ist Ineffizienz die Sünde wider den Heiligen Geist“. Ein wirklich effizienter totalitärer Staat sei einer, „wo die allmächtige Exekutive der politischen Bosse und ihre Armee von Managern über eine Bevölkerung von Sklaven herrschen, an denen kein Zwang ausgeübt werden muss, weil sie ihre Knechtschaft lieben.“ Diese Liebe zu erzeugen, sei zunächst Aufgabe der Propagandaministerien, der Chefredaktionen und der Schullehrer.[1]

Literatur

  • Stephan Meyer: Die anti-utopische Tradition. Eine ideen- und problemgeschichtliche Darstellung. Verlag Lang, Frankfurt am Main, Berlin, Brüssel [...] 2001, ISBN 3-631-37492-5 [Diese Hochschulschrift (Hildesheim 1998) ist lexikalisch aufgebaut und überrascht mit ihrer genauen Beschreibung von Motivtraditionen]; Kapitel: VI.8, S. 401-412

Verweise

Fußnoten

  1. Aldous Huxleys Vorwort zu „Schöne neue Welt“ (Eigentümlich Frei, 26. Oktober 2009)