Schmidt, Ehrhard

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Vizeadmiral Erhard Schmidt.jpg

Ehrhard Schmidt (zuweilen auch Erhard, Erhardt oder gar Ehrhardt; Lebensrune.png 18. Mai 1863 in Offenbach am Main; Todesrune.png 18. Juli 1946 in Aschau am Inn) war ein deutscher Offizier der Kaiserlichen Marine, zuletzt Admiral à la Suite und Ritter des Ordens „Pour le Mérite“ im Ersten Weltkrieg.

Werdegang

Admiral Ehrhard Schmidt.jpg
Handschrift von Schmidt, wobei er sich deutlich, im Gegensatz zum Zeitungsartikel, „Ehrhard“ schreibt.

Schmidt trat am 22. April 1879 im Alter von 16 Jahren als Kadett in die Kaiserliche Marine ein. Er durchlief verschiedene Land- und Bordverwendungen. Von 1880 bis 1882 nahm er als Fähnrich zur See an der Weltumseglung des Dreimasters SMS „Hertha“ teil. Nach seiner Rückkehr wurde er zum Leutnant zur See befördert. In der Folge dient er u. a. als Geschwader-Artillerieoffizier.

Er wurde 1905 zum Kapitän zur See befördert und war bis 1907 Kommandant des Großen Kreuzers SMS „Prinz Adalbert“. Von 1908 bis 1910 war er Kommandant des Linienschiffs SMS „Hessen“, um anschließend nach einer kurzen Zwischenverwendung als Festungskommandant von Wilhelmshaven zum Konteradmiral befördert und Zweiter Admiral des II. Geschwaders der Hochseeflotte ernannt zu werden. Als Kommandeur der V. Division hatte er das Kommando über die modernsten Großlinienschiffe ihrer Zeit, darunter SMS „Prinzregent Luitpold“, SMS „Kaiser“ und SMS „Friedrich der Große“.

Zu Beginn des Ersten Weltkriegs war Schmidt Kommandeur des IV. Geschwaders der Hochseeflotte. Während der Skagerrakschlacht, der größten Seeschlacht der Weltgeschichte, kommandierte Schmidt das I. Geschwader der Hochseeflotte und durchbrach während des Nachtgefechts die britischen Linien. Hierbei wurden sechs britische Zerstörer und ein Kreuzer versenkt. Im Jahre 1917 leitete er den maritimen Sonderverband von 321 Schiffen zur Besetzung der baltischen Ostsee-Inseln Dagö, Moon und Ösel (Unternehmen „Albion“).

Durch ein Flaggensignal ging Schmidt in die Seekriegsgeschichte ein, als er auf dem Flaggschiff SMS „Moltke“ das Signal „Sofort der Flotte Raum geben!“ setzen ließ.[1] Ein Verband von über hundert Minensuchbooten war bis zu diesem Zeitpunkt damit beschäftigt, für die Kampfschiffe eine sichere Durchfahrt zu schaffen. Um das Überraschungsmoment nicht zu verlieren, zog Schmidt mit elf Kampfschiffen ohne Verluste durch die Minenfelder. Für seine Leistungen wurde er mit dem Orden Pour le Mérite ausgezeichnet.

Am 25. April 1918 wurde Schmidt zur Disposition sowie am 11. August 1918 als Admiral à la suite des Seeoffizierskorps gestellt.

Zwischenkriegszeit

1921 heiratete er in der Offenbacher Friedenskirche Lily Eichhorn, mit der er fünf Jahre später in die Nähe von München zog. Neben seiner Ernennung zum Ehrenvorsitzenden des Marinevereins München 1932 wurde er 1936 zum Ehrenführer des Gaus Bayern des Deutschen Marinebundes ernannt.

Er gehörte am 30. Mai 1936 gemeinsam u. a. mit Konteradmiral Ludwig von Schröder, Vizeadmiral Wilhelm Souchon, Vizeadmiral Walter Engelhardt, Vizeadmiral Paul Behnke, Vizeadmiral Adolf von Trotha, Vizeadmiral Ludwig von Reuter und Korvettenkapitän Felix Graf von Luckner zu den Ehrengästen bei der feierlichen Einweihung des Marine-Ehrenmals Laboe. Dazu wurde eine große Flottenparade mit Ehrensalut gefahren, Adolf Hitler nahm diese auf dem Aviso „Grille“ ab. Am Ende der Paradeformation lief das Schulschiff „Gorch Fock“ mit den Matrosen in den Rahen als Ehrenbezeugung.

Ehrung

Seine Heimatstadt Offenbach am Main ehrte ihn durch die Benennung einer Parkanlage in „Admiral-Schmidt-Park“. Nach der „Befreiung“ 1945 mußte der Park in „d'Orville-Park“ umbenannt werden.

Auszeichnungen (Auszug)

Fußnoten

  1. vgl.:Andreas Mügge: Die Besetzung der baltischen Inseln 1917 als flankierende Unterstützung der deutschen Heeresverbände - Unternehmen Albion, S.12 (eingeschränkte Voransicht auf Google-Bücher)
  2. 2,0 2,1 2,2 2,3 2,4 2,5 2,6 2,7 2,8 Rangliste der Kaiserlich Deutschen Marine für das Jahr 1918. Hrsg.: Marinekabinett. E.S. Mittler & Sohn. Berlin 1918. S. 6.
  3. Hanns Möller: Geschichte der Ritter des Ordens pour le mérite im Weltkrieg, Band II: M-Z, Verlag Bernard & Graefe, Berlin 1935, S.275