Schumann, Coco
Heinz Jakob „Coco“ Schumann ( 14. Mai 1924 in Berlin; 28. Januar 2018, Berlin) war ein Jazzmusiker und Gitarrist. Zur Kriegszeit hatte er in den Lagern Theresienstadt und Auschwitz in den dortigen Bigbands mitgespielt.
Werdegang
Coco Schumann ist (mütterlicherseits jüdisch[1], der Vater war Deutscher) 1924 in Berlin zur Welt gekommen. Als Angehöriger der sogenannten Swing-Jugend trat er in den 1930er Jahren bei Konzerten in Deutschland auf. Bis 1943 spielte er in Berliner Gaststätten und Clubs Jazz und Swing. Dann mußte er ins Ghettolager Theresienstadt, wo er am Schlagzeug und an der Gitarre den 16-köpfigen jüdischen „Ghetto-Swingern“ angehörte. Die Gruppe wirkte auch in dem vom jüdischen Regisseur Kurt Gerron inszenierten Film über Theresienstadt „Der Führer schenkt den Juden eine Stadt“ mit.[1] Im Lager Auschwitz gehörte Schumann ebenfalls der Lagerband an. Bei Kriegsende war er im Konzentrationslager Dachau eingesperrt. Nach 1945 ging er zunächst nach Australien, wo er in einer Marmeladenfabrik arbeitete und in Nachtclubs aufspielte.[1] Seit 1954 war er wieder (mit Helmut Zacharias) in Deutschland als Unterhaltungsmusiker tätig.
1998 erschien das Buch „Der Ghetto-Swinger. Eine Jazz-Legende erzählt“.
Auszeichnungen
- 1989: Bundesverdienstkreuz am Bande
- 2008: Verdienstorden des Landes Berlin