Sido
Paul Hartmut Würdig ( 30. November 1980 in Ost-Berlin, DDR; Künstlername „Sido“ bzw. „Superintelligentes Drogenopfer“) ist ein mehrfach vorbestrafter halbdeutscher Musiker, Sprechsänger und Produzent.
Werdegang
Würdig wurde am 30. November 1980 im Ostberliner Stadtteil Prenzlauer Berg geboren. Er ist der Sohn einer Sinti (Zigeunerin) und eines Deutschen.
Er wuchs im „Märkischen Viertel“ von Westberlin auf, einem Neubaugebiet in Berlin-Reinickendorf, das als sozialer Brennpunkt gilt. Mit einem Notendurchschnitt von 4,7 beendete er die Hauptschule.
Eine darauf folgende Ausbildung als Erzieher brach er ab. Er ist Vater eines Sohnes, der allerdings bei der Mutter in Berlin lebt. Seit Mai 2005 ist er mit der ehemaligen Sängerin der „Popstars“-Gruppe NU PAGADI, Doreen Steinert, liiert.
Würdigs Laufbahn begann in den 1990er-Jahren, 1997 veröffentlichte er mit seinem Kumpel B-Tight unter dem Namen „Royal TS“ die erste Kassette.[1] Würdig trug bei Medienterminen und Auftritten immer eine silberne Totenkopfmaske, die zwischen der öffentlichen und der privaten Person unterscheiden sollte und schließlich zu seinem Markenzeichen wurde. Bis zum Februar 2005 (Würdig beteiligte sich am „Bundesvision Song Contest“ und nahm bei seinem Auftritt erstmals die Maske ab) kannte niemand in der Öffentlichkeit sein wahres Gesicht. Seitdem trat er größtenteils ohne Maske auf. In einem Interview mit dem stern sagte er 2005 über seinen Ruf: „Sido ist eine krasse Kunstfigur, ein krasser Charakter“.[2] Sein Künstlername stand anfangs für „Scheiße in dein Ohr“, zu Beginn seiner „Mainstream“-Karriere wandte er die Bedeutung der Abkürzung in „Superintelligentes Drogenopfer“ um.[3]
Würdig gehört zu den „Rappern“ des umstrittenen Musikproduktion-Unternehmens „Aggro Berlin“, dessen Künstler durch gewaltverherrlichende, sexistische Texte auffielen. Einige Lieder waren als jugendgefährdend eingestuft worden. Ab 2008 gab sich Würdig etwas zurückhaltender – er hat die einst so wichtig für ihn gewesene Maske abgelegt und wirkte in der Jury der Unterhaltungssendung „Popstars“ mit.[4]
Im April 2009 wurde Würdig von der Berliner Polizei, eine Woche vor seiner Prüfung zum Erlangen der Fahrerlaubnis, beim Fahren eines PKWs erwischt. Am 12. Oktober 2009 wurde ein Verfahren gegen Würdig wegen Beleidigung, Bedrohung und Körperverletzung eröffnet. In der Anklage wurde ihm unter anderem vorgeworfen, eine gehbehinderte Frau mit Steinen beworfen zu haben, was Würdig jedoch bis zuletzt bestritt. Das Verfahren wurde gegen Zahlung von 14.000 Euro eingestellt.
Würdig hatte im Oktober 2012 den Journalisten Dominic Heinzl in der ersten ORF-Direktsendung „Die große Chance“ als „Dominic Hampl“ verspottet und ihn im Zuge von Handgreiflichkeiten mit einem Faustschlag niedergestreckt.[5]
Zitate über Würdig
- „Der Sido, der g’hört ja vernichtet.“ — Michael Jeannée, österreichischer Boulevardjournalist, Kriegsberichterstatter und Kolumnist