Stalingrad – Der „verlorene“ Sieg

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Buch

Stalingrad – Der „verlorene“ Sieg.jpg
Titel: Stalingrad – Der „verlorene“ Sieg
Autor: Friedrich Lenz
Verleger: Selbstverlag
Verlagsort: Heidelberg
Erscheinungsjahr: 1956
Verweise
PDF: Internet Archive

Stalingrad – Der „verlorene“ Sieg ist ein 1956 erschienenes Buch von Friedrich Lenz. Er behandelt darin die Schlacht um Stalingrad.

Vorwort

Im Vorwort gibt der Autor u. a. folgende Gründe an, die ihn veranlaßten, das Buch zu verfassen:

„[...] habe ich mir zwei Aufgaben gestellt: Einmal alle Unwahrheiten zu widerlegen, die in den bisherigen Veröffentlichungen aufgestellt wurden. Wenn ich sage alle, so meine ich nicht die Hunderte kleiner Unrichtigkeiten und Tendenzlügen, sondern jene wesentlichen, die geeignet sind, eine völlig falsche Beurteilung des Schlachtverlaufes hervorzurufen. Ich war bestrebt, mich in der Darstellung der einzelnen Bewegungen und Abschnitte der Schlacht auf das zu beschränken, was für den Leser notwendig zu wissen ist, um den Verlauf zu begreifen. Den Mangel, daß ich selbst nicht an der Schlacht teilnahm, versuche ich durch die Einfügung persönlicher Erlebnisberichte auszugleichen, von denen ich die Überzeugung habe, daß sie das Geschehen wirklichkeitsgetreu schildern. Das, was ich selbst kritisch zur Schlachtführung sage, hätte ich auch dann nicht besser sagen können, wenn ich an irgendeiner Stelle mit begrenztem Blickfeld an der Schlacht teilgenommen hätte. Zum anderen in einem besonderen Kapitel alles Material über jene Handlungen der Feinde im Rücken zusammenzutragen, die auf den Ausgang der Schlacht einen erheblichen Einfluß hatten. Dieses Kapitel allein dürfte eine Rechtfertigung für die Herausgabe meines Buches sein.“

Inhaltsverzeichnis

Ziele und Planung / Erfolgreiche Anfänge / Der Angriff auf Stalingrad / Die ersten Kämpfe um die Stadt / Russische Novemberoffensive / Das XXXXVIII. Panzerkorps Heim / Igelbildung oder Ausbruch / Entsatzperiode / Der Feind im Rücken / Luftversorgung / Das Ende in Stalingrad / Gefangenschaft / Das Nationalkomitee Freies Deutschland / Des Teufels Feldmarschall, der den Sieg verlor / Des Teufels „Kugelblitz“ / Des Teufels gehorsamer Feldmarschall / Hölderlins Worte / Karteneinlagen am Schluß des Werkes

Artikel

Im Mai 1960 erschien in der Zeitschrift „Nation Europa“ eine Stellungnahme von Friedrich Lenz zu der Frage „Warum ging Stalingrad verloren?“.[1]

Quelle
Folgender Text ist eine Quellenwiedergabe. Unter Umständen können Rechtschreibfehler korrigiert oder kleinere inhaltliche Fehler kommentiert worden sein. Der Ursprung des Textes ist als Quellennachweis angegeben.
„Seit 1956 unwiderlegt!“ hat Friedrich Lenz in einer Verlagsbroschüre vom Herbst 1964 zu seinem Buch geschrieben.

STALINGRAD war der nach außenhin kraß in Erscheinung tretende Wendepunkt des Ostfeldzuges. Wir haben den Verfasser des Buches „Stalingrad“, Friedrich Lenz gebeten, in einigen kurzen Sätzen die Gründe aufzuzeichnen, auf die er die Niederlage zurückführt. Herr Lenz ist Autodidakt; aber auch der militärische Fachmann wird ihm zugestehen müssen, daß seine eigenwillige Meinung sich auf sehr gründliche Studien stützt und jedenfalls der Prüfung und Überlegung wert ist. Die Stellungnahme des Herrn Lenz zu der Frage: „Warum ging Stalingrad verloren?“ lautet:

1. Weil den Russen durch die Rote Kapelle nicht nur der Inhalt der Weisung Hitlers vom 11. November 1941 verraten worden war, aus der die Absicht einer Offensive im Frühjahr 1942 in Richtung Kaukasus hervorging, sondern auch der Inhalt der Weisung vom 5. April 1942 mit allen operativen Einzelheiten.

2. Weil der Angriffstermin für diese Offensive um fünf Wochen verschoben werden mußte, da die Russen – veranlaßt durch Agentenmeldungen – am 12. Mai 1942 unter Timoschenko in den von ihrer Januar-Offensive verbliebenen Sack von Isjum eine Offensive unternahmen, um unsere Truppenbereitstellungen im Raume von Charkow zu zerschlagen. Es war ihnen bekannt geworden, daß Hitler diesen Sack bei Beginn der Offensive beseitigen wollte. Der durch die Vernichtung der Armee Timoschenkos dann erzielte große deutsche Sieg mußte mit der erwähnten Verschiebung unserer Offensive zu teuer bezahlt werden.

3. Weil am 18. Juni 1942, also zehn Tage vor Beginn der Offensive, der Generalstabsoffizier einer Division, der befehlswidrig die russische Front überflog, abgeschossen wurde, so daß die genauen Unterlagen darüber, wie unser Angriff nach Osten und Südosten geführt werden sollte, in Feindeshand fielen.

4. Weil die IV. Panzerarmee, die schon am 20. August bei Krasnoarmeisk auf 35 km an Stalingrad herangekommen war, ihren Angriff – angeblich wegen Benzinmangels – zunächst einstellte und erst am 29. 8. fortsetzte. Durch die Verzögerung konnte erst am 29. September die für Ende August vorgesehene Verbindung mit der 6. Armee hergestellt werden.

5. Weil die Russen diese Verzögerung dazu nutzten, vor der Stadt ein umfangreiches Stellungssystem auszubauen und sich – von ihrem Führer Stalin angestachelt – darauf vorbereiten konnten, die seinen Namen tragende Stadt um jeden Preis zu halten. Sie haben dann in heldenhafter Weise gekämpft.

6. Weil der Generalstabschef Halder Ende August 1942 einen Teil der 11. Armee der Südfront entzog und an die Nordfront bei Leningrad verlegte und weil Truppen nach dem Westen abgegeben werden mußten.

7. Weil dank folgender Umstände den Russen ihre große Umfassung vom 19. November gelang:

a) Die von den Russen für ihren Angriff vorgenommenen gewaltigen Truppenkonzentrationen im Raum von Woronesch wurden von der deutschen Abwehr in ihrem Umfang nicht richtig gemeldet, dagegen unzutreffenderweise Angriffsvorbereitungen an der Mittelfront behauptet.
b) Die schon seit Wochen von der Obersten Führung der Heeresgruppe B zugewiesene Aufgabe, die Donfront zur Verteidigung auszubauen, wurde von der Heeresgruppe vernachlässigt, obwohl sie, wie die Eintragungen im Kriegstagebuch beweisen, von oben fortgesetzt gedrängt wurde.
c) Ein Wetterumschwung – Schneesturm mit starkem Frost – begünstigte den russischen Angriff und behinderte die deutsche Abwehr.
d) Das für den Fall einer Offensive hinter der rumänischen Armee aufgestellte 48. PzK. unter Generalleutnant Heim konnte seine Aufgabe der Sicherung der Front nicht erfüllen.
e) Die an den Einbruchstellen liegenden rumänischen Truppen versagten.

8. Weil am 22. November 1942 General von Seydlitz, der Kommandierende des 51. AK, ohne Wissen von Paulus die Räumung der festen Stellungen der 94. Inf.-Div. befahl, ohne daß diese überhaupt angegriffen war. Mit der Rücknahme des linken Flügels auf eigene Faust wollte er angeblich den Durchbruch nach Westen ins Rollen bringen. Sein Vorgehen hatte fürchterliche Folgen, weil von Seydlitz auch die Zerstörung allen Geräts sowie der Versorgungs- und Bekleidungslager befohlen hatte.

9. Weil (nach Meinung des Generalfeldmarschall Paulus NE) der von Hitler mit der Rettung der 6. Armee beauftragte Oberbefehlshaber der Heeresgruppe Don, Generalfeldmarschall von Manstein, folgende Fehler beging:

a) Er verzögerte den Entsatzangriff vom 6. bis zum 12. Dezember 1942.
b) Er setzte die ihm für die Entsatzoperation zur Verfügung gestellten Kräfte an anderen Frontteilen ein.
c) Er traf mit Paulus keine klare Vereinbarung über das für das Gelingen der Entsatzaktion beiderseits abzustimmende Vorgehen, insbesondere gab er keinen Ausbruchsbefehl.
d) Er ließ den als 2. Phase vorgesehenen Angriff der Armeegruppe Hollidt aus dem Tschirbrückenkopf zur Unterstützung der Entsatzgruppe Hoth überhaupt nicht durchführen.
e) Er gab am 23. Dezember 1942 den Befehl, den Entsatzangriff einzustellen, obwohl die Spitze der diesen Angriff tragenden 6. Pz.-Div. nur noch 48 km vom Kessel entfernt war und die Absicht und Zuversicht hatte, am Weihnachtsabend der 6. Armee die befreiende Hand zu reichen.
Die Verlegung der 6. Pz.-Div. nach einer etwa 120 km entfernten Krisenstelle war nicht notwendig, weil die dort eingetretene Krise schon abgewendet war, als die 6. Pz.-Div. dort eintraf.

10. Weil —

Der Verfasser, durch lange Gefängnishaft schwer getroffen, hat hier statt Angabe des nach seiner Meinung am schwersten wiegenden Grundes einen Gedankenstrich gesetzt; deshalb muß der Herausgeber einspringen:

„Weil in allzu vielen Schlüsselpunkten Leute saßen, denen der Gedanke an einen deutschen Sieg – der das von ihnen gehaßte System gestärkt hätte – weit unerträglicher war als

a) ein Triumph der Roten Armee,
b) die daraus folgende Preisgabe von Hunderttausenden wehrloser deutscher Frauen und Kinder an ihre Rache,
c) die von den beiden größten Feindmächten zu Kriegszielen gemachte Zerschlagung des Reiches und die Ausschaltung Europas aus der Weltpolitik.“
Quelle: Nation Europa, 5/60, S. 43–44


Buchrezensionen

Johann von Leers

Seitdem wir wissen, daß der sogenannte „Widerstand“ gegen Hitler längst vor dem Ausbruch des Krieges, ja in seinem Kern schon vor der Machtergreifung Hitlers 1933 durch den Juden Fritz Max Cahén organisiert war (wie dieser in seinem Buch „Men against Hitler“ selber breit darlegt), kommt immer mehr heraus, welche unheimliche Rolle der Reichsverrat bei der Herbeiführung der Niederlage und der Teilung Deutschlands gespielt hat.
Jetzt hat der verdienstvolle nationale Schriftsteller Friedrich Lenz in seinem neuesten Buch „Stalingrad – Der ‚verlorene‘ Sieg“ (Heidelberg, Selbstverlag) die Geschichte des Unterganges unserer 6. Armee in Stalingrad sachlich untersucht. Er hat dabei zuerst einmal die verschiedenen bisher erschienenen Darstellungen untersucht, die alle auf die Melodie abgestimmt erscheinen „Im Kessel (von Stalingrad) saß ein in hündischem Gehorsam ergebener Armeeführer, und im Führerhauptquartier willfährige Männer, die nicht den Mut fanden, dem Verbrecher Hitler in den Arm zu fallen, als er um eines Phantoms willen die Rettung einer ganzen Armee wissentlich verhindert“. Und Friedrich Lenz setzt hinzu: „Das andere auffallende Merkmal ist die Tatsache, daß in keiner einzigen Veröffentlichung das Problem des Verrats auch nur mit einem einzigen Worte im Zusammenhang mit der Schlacht um Stalingrad erwähnt wurde.“
Man muß selber lesen, mit welcher Sachlichkeit Friedrich Lenz den dummen Mythos „Hitler ist an allem schuld“ untersucht, zerpflückt und schließlich den wirklichen Hergang mit seinen richtigen und falschen Entschlüssen, seinen Einzelproblemen und seiner tiefen Tragik herausarbeitet. Ob man ihm dabei in seiner scharfen Kritik an dem hochverdienten Generalfeldmarschall von Manstein etwa folgen will, steht auf einem anderen Blatt.
Viel erregender aber ist noch, was er über die Rolle des Verrates bei dieser kriegsentscheidenden Niederlage Deutschlands gefunden hat.
Er bringt ans Licht, daß die Sowjets durch deutsche Vaterlandsverräter schon Monate vor dem geplanten deutschen Vorstoß auf Stalingrad von diesem Kenntnis hatten „und selbstverständlich hiergegen die nötigen Vorbereitungen trafen“.
Er umreißt auch die Verräter näher. Er stellt fest, daß der als „Held des Widerstandes“ in den Himmel gehobene langjährige Chef der Heeresleitung General Kurt von Hammerstein-Equord (der 1939 Hitler in sein Quartier locken und dort festnehmen lassen wollte) seinen beiden Töchtern den Juden Werner Hirsch, den Herausgeber der kommunistischen „Roten Fahne“ als Lehrer gegeben habe. „Dieser – Werner Hirsch – arbeitete für den russischen Geheimdienst, und die beiden Töchter photografierten jahrelang die militärischen Dokumente, die sie im Schreibtisch ihres Vaters fanden, belauschten alle Gespräche und Besprechungen und berichteten sie ihrem Lehrer.“ Hammerstein hatte nun ein besonders enges freundschaftliches Verhältnis zu Generaloberst Beck der aus seiner erstarrten Kirchlichkeit ein Feind nicht nur Hitlers, sondern des ganzen völkischen Gedankens war.
Man hat sich immer gewundert, woher der Gegner während des Krieges diese Menge an deutschen Geheimnissen erfuhr. Friedrich Lenz ist dieser Frage nachgegangen. Er schreibt: „Lucy (eine der sowjetischen Spionage-Organisationen in Deutschland) versorgte Moskau täglich mit dem neuesten Lagebild der deutschen Truppen an der Ostfront. Diese Informationen konnten nur vom Oberkommando des Heeres selbst stammen. In anderen Dienststellen in Deutschland waren diese Nachrichten täglich gar nicht erhältlich“. Aber wer war da der Verräter? Der verdienstvolle Verfasser gräbt da die Aussage des Luzerner Paters Karrer aus, der in der Schweiz in einem Prozeß, nach der Quelle dieser Informationen gefragt, offen sagte: „Ich weiß, daß die Nachrichten aus dem christlichen Lager kommen und von Persönlichkeiten übermittelt worden sind, die mit dem Ökumenischen Rat in Genf zusammenarbeiten, der wiederum mit Admiral Canaris (dem Chef des deutschen Geheimdienstes) Verbindung gehabt hat.“ —
Daß Canaris ein Vaterlandsverräter und britischer Agent gewesen ist, wissen wir heute aus dem Buch des Engländers Ian Colvin „Chief of Intelligence“, mit dem Ökumenischen Rat stand jener wegen seines Vaterlandsverrates hingerichtete Pfarrer Dietrich Bonhoeffer in Verbindung, der während des Krieges im Kreise von nichtdeutschen Geistlichen zu Gott um die Niederlage Deutschlands gebetet hat... Lenz belegt ferner, daß schon die erste Planung eines deutschen Vorstoßes auf Stalingrad, die „Führerweisung“ vom 11. November 1941 bereits am 14. November durch Telegramm der von „christlichen Kreisen“ belieferten Roten Kapelle nach Moskau durchgegeben wurde. Kein Wunder, daß die Russen sich vorbereiten konnten – und daß die deutsche Armee, die auf Stalingrad vorstieß, den Gegner nicht überraschen konnte... Der Agent Pünter stellte fest, daß „er von einer seiner katholischen Linien, deren Endstelle sich in einem katholischen Kloster in der Nähe von Freiburg befand, im September 1942 ein umfangreiches Dokument mit Daten über die bevorstehende deutsche Offensive bei Stalingrad erhalten habe...“
Alles war verraten, der deutsche Vormarschplan den Bolschewisten in die Hand gespielt, Hunderttausende tapferer, treuer deutscher Soldaten dem Tode und der russischen Gefangenschaft ausgeliefert – durch „christliche Kreise“, die sich nach der Niederlage ihrer „Widerstandstätigkeit“ laut rühmten – und dafür sich sofort als Lohn die konfessionelle Schule, also das Recht, die Jugend unseres Volkes geistig für sich zu drillen, eingehandelt haben.
Das Buch von Lenz ist eines der erregendsten unserer Tage...

Wehrkunde

  • Buchbesprechung in: „Wehrkunde – Organ der Gesellschaft für Wehrkunde e. V.“ (1957, Ausgabe 4):[3][4]
Eine späte und bittere Frucht des Gegensatzes zwischen Partei und Wehrmacht, zwischen Hitler und dem Generalstab. Der Verfasser glaubt an Hitler. Also ist sein Buch das Werk eines Mannes, der seinen Glauben verteidigt; diese Tatsache sollte man achten.
Lenz glaubt an das militärische Genie Hitlers und ist überzeugt, daß der Generalstab und die hohen militärischen Führer in ihrer schematischen Denkweise die überlegene Führungskunst Hitlers nicht verstanden haben. In der geistigen Beschränktheit dieser „Schematiker“ – wie er sie nennt – sieht Lenz die Ursachen des Mißerfolges.
Er selber hat an den Operationen um Stalingrad nicht teilgenommen, sondern stützt sich in Bezug auf die Schilderung der Ereignisse wesentlich auf Doerr („Der Feldzug nach Stalingrad“), den er im übrigen aber scharf angreift wegen seiner Kritik an Hitler. Der bei weitem größte Teil des Buches besteht aus Textwiedergaben der Schriften von Manstein, Doerr, Schröter, Töpke, Krawtschenko, Heusinger, Mantello, Dibold, Humbert u. a.
Auf etwa 50 Seiten eigenem Text versucht der Autor nachzuweisen, daß das Nichterreichen der weitgesteckten Ziele des Sommerfeldzuges 1942, vor allem aber die Katastrophe von Stalingrad auf die fehlerhafte Führung des Generalstabes zurückzuführen sei. Vor allen anderen gibt Lenz Manstein die Schuld an dem Verlust der 6. Armee – insbesondere an dem Scheitern der Befreiungsoffensive. Indem er diejenigen Quellen unterdrückt, die die tatsächlichen Ereignisse schildern, macht er sich die von Mantello propagierte Auffassung zu eigen, daß der Armeegruppe Hoth der schon greifbare Erfolg durch das Herausziehen der 6. Panzerdivision aus der Hand geschlagen wurde.
Jeder, der die Ereignisse miterlebt hat, weiß, daß angesichts der Gefahr, die der gesamten Heeresgruppe Don um den 20. 12. drohte, der Entschluß Mansteins unvermeidbar war. Daß die 6. Pz.-Div., als sie aus der Armeegruppe Hoth herausgezogen wurde, ganz im Gegensatz zu Mantellos Schilderung, nicht etwa freie Bahn vor sich hatte, sondern sich nur unter den größten Schwierigkeiten in dem kleinen Brückenkopf bei Wassiljewka halten konnte, wird von allen Mitkämpfern bestätigt.
Ist es schon nicht leicht, sich mit einem Autor auseinanderzusetzen, dessen Vorkenntnisse und Erfahrungen nicht ausreichen, um schwierige militärische Fragen zu beurteilen, so ist mit Lenz von vor­ne­he­r­ein jedes Gespräch unmöglich, solange er versucht nachzuweisen, daß die von ihm aufgefundenen Fehler der hohen Kommandobehörden Akte der Sabotage waren, die auf Veranlassung der hitlerfeindlichen Verschwörergruppe des Generalstabes begangen wurden. Diese Behauptung wird zwar nirgends so klar ausgesprochen, daß der Tatbestand der Verleumdung gegeben wäre (ob die Behauptung, die Töchter des Generals von Hammerstein hätten jahrelang Akten ihres Vaters fotografiert, Gespräche aufgeschrieben und sie nach Moskau weitergegeben, als Verleumdung anzusehen ist, wäre zu prüfen), aber er zieht sich wie ein roter Faden durch das Buch.
Insgesamt gesehen kommt die Lenz’sche Schrift auf weiten Strecken nicht über das Niveau einer militärwissenschaftlich gefärbten Schmähschrift gegen die militärischen Gegner Hitlers hinaus.

Nation Europa

  • „Bücher-Suchlicht“ in: „Nation Europa“ (1961):
Sachlich richtige, auf gründlicher Quellenauswertung beruhende Darstellung der Schicksalsschlacht. Lenz ist, wie wir wissen, kompromißlos bis zur Opferung seiner Existenzgrundlage für das von ihm als wahr und recht erkannte eingetreten. Seine Lageanalyse und seine Folgerungen verdienen ernste Aufmerksamkeit.

Erich Kern

Die offizielle Geschichtsschreibung, gestützt auf die kosmetischen Memoiren mancher Generale, stempelte Adolf Hitler zum alleinigen Schuldigen des Dramas Stalingrad, um so mehr, als er mannhaft erklärte: „Für Stalingrad trage ich allein die Verantwortung.“
Der erste, der der Wahrheit von Stalingrad auf die Spur kam, und auch den Mut hatte, diese auszusprechen, war Friedrich Lenz, der bereits 1956 in seiner Dokumentation „Stalingrad – Der ‚verlorene‘ Sieg“, nachwies, daß Hitlers Befehle, hinter den italienischen und rumänischen Divisionen deutsche Panzerverbände in Bereitstellung zu halten, durch maßlose Leichtfertigkeit und Schlamperei nicht befolgt wurden und erst durch diese Nichterfüllung der Hitlerschen Befehle der sowjetische Einbruch ermöglicht wurde.
Der Schreiber dieser Zeilen ist den Angaben von Friedrich Lenz sehr sorgsam nachgegangen, hat sie vollauf bestätigt bekommen und niedergeschrieben.[6]
Der repräsentative sowjetische Militärschriftsteller Konstantin Simonow bestätigte von der Feindseite her in der sowjetischen Nachrichtenagentur „Nowosti“ diese Auffassung: [...]

Kritik – Die Stimme des Volkes

Es ist eine Lüge, daß Adolf Hitler mit der Eroberung Stalingrads den deutschen Truppen ein unerreichbares Ziel gesetzt hätte, infolge seiner Fehlentscheidungen eine Einschließung ermöglichte und den Ausbruch der 6. Armee verbot, für den Untergang der Armee die Verantwortung trägt und diesen Untergang nur deswegen nicht verhinderte, weil er aus Prestigegründen Stalingrad nicht wieder aufgeben wollte, und schließlich die Leiden der deutschen Soldaten vergrößerte, weil er sie nicht früher kapitulieren ließ.
Es ist die Wahrheit, daß alles dieses ein Lügengewebe ist, gewoben von ehemaligen Generälen, „Zeitgeschichtlern“, „Vergangenheitsbewältigern“ und ähnlichen Subjekten. Demgegenüber bricht sich jetzt langsam die Wahrheit Bahn. Der erste – noch nicht beachtet – war Friedrich Lenz mit seinem Buch: „Stalingrad – Der ‚verlorene‘ Sieg“ (1956). Er wies schon nach, daß Heusinger Gespräche erfand, Zeitzler log, von Manstein in „Verlorene Siege“ die Unwahrheit sagte. Dann zeigte der Bundeswehr-Oberstleutnant Hans-Heinrich Wilhelm, daß Gehlen Hitler vollständig falsch über die sowjetischen Absichten unterrichtet hatte. David Irving berücksichtigte in „Hitler und seine Feldherren“ das Buch von Lenz zwar nicht, weist aber nach, daß die veröffentlichte Fassung des Kriegstagebuches des OKW in puncto Stalingrad nach dem Krieg gefälscht worden ist (z. B. S. 445), und Manfred Kehrig widerlegte mit seinem Stalingrad-Buch weitere Legenden. Daraus ergibt sich unter Umkehr aller bisheriger Thesen, daß nicht die deutsche Generalität, sondern Adolf Hitler vor den in Stalingrad lauernden Gefahren gewarnt hat. Doch wie kam es erst zu der Gefahr? [...]

Literatur

Fußnoten

  1. Ebenfalls zitiert in: Was hätten wir Väter wissen müssen? – Teil 2 (Reihe „Auf der Suche nach der Wahrheit“, Bd. 3, 1970, S. 129–131) von Heinz Roth
  2. Die Buchrezension ist unterzeichnet mit „H. E.“, was für das Pseudonym Hans Euler steht.
  3. Die Gesellschaft für Wehrkunde wurde 1951 durch die Central Intelligence Agency gegründet und bis Anfang 1953 unter dem Decknamen QKSNITCH mit 240.000 DM finanziert. Die weitere Finanzierung ab 1953 sollte durch die Industrie und das Amt Blank erfolgen.
  4. Eine ähnlich ablehnende Buchbesprechung erschien in der „Allgemeinen Schweizerischen Militärzeitschrift“ (1957, Heft 8, S. 621).
  5. Erich Kern: Generalfeldmarschall Schörner – Ein deutsches Soldatenschicksal, Verlag K. W. Schütz, Preußisch Oldendorf 1976, S. 136 ff.
  6. Erich Kern: Adolf Hitler und der Krieg – Der Feldherr, Verlag K. W. Schütz, Preußisch Oldendorf 1973, S. 346 ff.
  7. Kritik – Die Stimme des Volkes. Kritik-Folge Nr. 61. Lüge und Wahrheit. Teil II. Stalingrad-Lüge, Kritik-Verlag, Lausanne 1984, S. 98 ff.
  8. Die Stalingrad-Lüge, Der BRD-Schwindel – Wie die „BRD“ ihr „Personal“ verschaukelt!, 7. Februar 2018 (archiviert)