Unternehmen „Forelle“

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Die „Festung Budapest“ in den letzten Tagen des Widerstandes und Freiheitskampfes um Ofen-Pest

Unternehmen „Forelle“ war der Tarnname für den deutschen Guerillakampf gegen die Nachschublinien der Roten Armee im Südosten Europas durch Meereskämpfer der SS-Jagdverbände (SS-Jagdverband „Südost“/Jagdeinsatz Donau) während des Zweiten Weltkrieges.

Der Einsatz

Kampfschwimmer der Teileinheit SS-Jagdkommando „Donau“ führten beim Unternehmen „Forelle“ im späten Sommer und Herbst 1944 auf der Donau einen Guerilla-Flußkrieg. Mit vier erbeuteten Motorjachten mit 2-cm-Maschinenkanonen und MGs verzeichneten die SS-Meereskämpfer 30.000 BRT (Bruttoregistertonnen) versenkter Tonnage (Schiffe und Frachtkähne) der Roten Armee. Stratege und Planungschef war Major der Reserve Friedrich Hummel.

Zur bekanntesten und erfolgreichsten Tat während des Unternehmen gehört die Versorgungsfahrt der MS Walther in die Festung Budapest. Am 31. Dezember 1944 entschied sich das Jagdkommando, welches weitgehend autark operierte, im Dunkel der Nacht einen Durchbruch mit dringend benötigten Versorgungsgütern zu wagen. Einwohner und Soldaten der tapferen Festung hungerten und die Munition war beinahe aufgebraucht. Obzwar das Motorschiff in der Silvesternacht kurz vor Budapest auf eine Sandbank auflief und aufgegeben werden mußte, konnte mit Hilfe aus Budapest auslaufender Sturmboote fast die gesamte Fracht in die Festung verbracht werden.

Da die Sturmboote schon überladen waren, versuchten die überlebenden SS-Meereskämpfer, die belagerte ungarische Hauptstadt während der tobenden Schlacht um Budapest schwimmend zu erreichen. Nur wenige kamen lebend an.

Festung Budapest

Am 25. Dezember war Budapest völlig eingeschlossen. Im entstandenen Kessel und umzingelt von knapp 200.000 Bolschewisten der Roten Armee befanden sich neben 800.000 verbliebenen Einwohnern 70.000 Soldaten, und zwar 33.000 deutsche – unter ihnen die beiden SS-Kavallerie-Divisionen Florian Geyer und Maria Theresia – sowie 37.000 ungarische Soldaten der 3. ungarischen Armee unter dem Befehl des SS-Obergruppenführers und General der Polizei Karl Pfeffer-Wildenbruch und General Iván Hindy. Budapest galt es zu halten, denn wenn die Stadt untergehen sollte, war Wien als nächstes verloren.

Der Kampf um Budapest kostete alleine 100.000 couragierten deutschen und ungarischen Soldaten das Leben, darunter knapp 50.000 Tote unter den Eingeschlossenen. Der letzte Entsatz der 6. SS-Panzerarmee schlug fehl, allerdings gelang es der Wehrmacht und der Waffen-SS (darunter die 5. SS-Panzer-Division „Wiking“), 20 Divisionen und fast 1.000 Flugzeuge der Roten Armee 51 Tage lang festzusetzen und einzubinden, da die sowjetische Führung die Einnahme Budapests als Voraussetzung für den weiteren Vormarsch ansah. So war es Zeit, deutsche Ersatzeinheiten aus dem Westen heranzuführen, was dazu führte, daß der Russe nicht so weit in den Westen vordringen konnte, wie er dies gerne wollte. Von über 160.000 Toten beider Seiten im Budapester Stadtgebiet konnten nur etwa 5.000 Soldaten und Zivilisten namentlich festgestellt werden. Tausende Leichen trug die Donau fort und Zehntausende liegen noch heute in den Parks, im Stadtwald und in den Budaer Bergen verscharrt.

Skorzenys Froschmänner, die es lebend in die Stadt geschafft hatten, unterstützten die Spezialisten der Brandenburger dabei, das Unternehmen „Unke-Nikolaus“ vorzubereiten und kämpften bei der Verteidigung der Festungsstadt bis zu deren Untergang am 13. Februar 1945 mit. Sie gelten allesamt als gefallen.

Unternehmen „Unke-Nikolaus“

Am 30. Dezember 1944 kam es für die zum Frontaufklärungskommando 206 (Heeresgruppe Süd) versetzen Brandenburger zum Einsatz beim Unternehmen „Unke-Nikolaus“ im Rahmen der Verteidigung der eingeschlossenen und zur Festung erklärten ungarischen Hauptstadt Budapest. Die Front-Aufklärungs-Kommandos (FAK) waren die Nachfolger der Abwehrgruppen und unterstanden dem Lehr-Regiment „Kurfürst“. Fallschirmjäger der Brandenburger sowie der regulären Fallschirmtruppen wurden zur Abwehr der Roten Flut vor den Toren Budapests und zur Unterstützung der einheimischen Sonderkräfte („Residenten“), die in der Stadt getarnt verblieben waren, eingesetzt.

Nach der Planung der Brandenburger und durch Genehmigung der Kurfürsten sollten die vom Frontaufklärungskommando angeworbenen einheimischen männlichen und weiblichen Sonderkräfte in der Stadt getarnt verbleiben (Projektteil „Unke“), um Spionage- und Sabotagemaßnahmen gegen die sowjetischen Invasoren durchzuführen. Außerdem sollten sie die Bewegungen der Besatzer inner- und außerhalb der Stadt registrieren und weitermelden sowie sichere Anlaufquartiere für deutsche Agenten und Kommandos bieten. Die Residenten durften sich untereinander nicht kennen und sollten unabhängig agieren.

Zersetzung, Unruhe, Behinderung des Nachschubs und vor allem Sabotage waren die Ziele des Unternehmens. Hierzu wurden im Stadtgebiet an 19 getarnten Stellen insgesamt 37 Pakete mit Sprengmaterial versteckt (Projektteil „Nikolaus“) sowie an fünf weiteren Orten Kisten mit Brandbeschleunigern deponiert. Mit diesen Mitteln sollten durch die Residenten und wiederum ihre angeworbene Aktionskreise Sabotageakte auf Anlagen der Verkehrsinfrastruktur und bestimmte öffentliche Gebäude durchgeführt werden.

Die deutschen Verbindungsleute (V-Leute) der Residenten wurden zu gegebener Zeit durch die Front geschleust oder mittels Fallschirmabsprung in der Nähe abgesetzt. Das Unternehmen wurde noch über das Kriegsende hinaus aufrechterhalten.

Siehe auch

Literatur

  • Michael Jung: Sabotage unter Wasser – Die deutschen Kampfschwimmer im II. WK, E. S. Verlag Mittler, ISBN 3-8132-0818-4