Beck, Volker
Volker Beck (geb. 12. Dezember 1960 in Stuttgart) ist ein schwuler Politiker der BRD-Blockpartei BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN. Er war von 1994 bis 2017 Mitglied des Bundestags.
Inhaltsverzeichnis
Werdegang
Herkunft
Volker Becks Vater war ein mittelständischer, aus dem Sudetenland stammender Unternehmer, seine Mutter stammt aus Sachsen. Er wuchs in Sindelfingen auf.[1]
Ausbildung
Nach dem Abitur (1980) und Zivildienst studierte er an der Universität Stuttgart Kunstgeschichte, Geschichte und Germanistik (ohne Abschluß).[1]
Wirken
Anfang der 1980er Jahre betätigte sich Beck in der sogenannten Friedensbewegung, 1985 trat er den Grünen bei, für deren Bundestagsfraktion er von 1987 bis 1990 als „Schwulenreferent“ tätig war. Seine Homosexualität konnte er in diesen Kreisen bereits ungehindert zur Schau stellen und agitierte schon früh für die demgegenüber zunehmende gesellschaftliche Abstumpfung sowie für die gesetzlich verordnete Gleichstellung von schwulen und lesbischen Paaren mit den eigentlichen, Familien begründenden (heterosexuellen) Paaren. Vom „Bundesverband Homosexualität“ wechselte er 1990 zum „Lesben- und Schwulenverband in Deutschland“ (LSVD), dessen Sprecher er von 1991 bis 2004 war.
Bundesarbeitsgemeinschaft der Schwulen und Päderasten (SchwuP)
Die Gesetzentwürfe der ersten Grünen-Bundestagsfraktion aus dem Jahr 1985 (Bundestagsdrucksache 10/2832 vom 4. Februar 1985) hatten zum Ziel, im Zuge der „Entkriminalisierung“ von Homosexualität auch gleich den Schutz minderjähriger Jungen und Mädchen vor sexuellem Mißbrauch und homosexuellen Handlungen aufzuheben. Beck schrieb 1988 in dem Buch „Der pädosexuelle Komplex“, „eine Entkriminalisierung“ sei „dringend erforderlich“.[2] Im gleichen Buch äußerte er sich weiter „Als Etappenziel kann hier nur eine Versachlichung der Diskussion um das Problem der Pädosexualität vorgeschlagen werden. Als strafrechtliche Perspektive wäre hier z. B. eine Novellierung ins Auge zu fassen, die einerseits das jetzige „Schutzalter“ von 14 Jahren zur Disposition stellt ...“ Aufschlußreich ist auch noch folgendes Zitat aus der gleichen Schrift: „Allein eine Mobilisierung der Schwulenbewegung für die rechtlich gesehen, im Gegensatz zur Pädosexualität völlig unproblematische Gleichstellung von Homo- und Heterosexualität, durch die Streichung des § 175 StGB und für die Rechte der Homosexuellen wird das Zementieren eines sexualrepressiven Klimas verhindern können – eine Voraussetzung, um eines Tages den Kampf für die zumindest teilweise Entkriminalisierung der Pädosexualität aufnehmen zu können.“[3][4]
Rücktritt von allen Ämtern
Nachdem Beck am 2. März 2016 in eine Polizeikontrolle am Berliner Nollendorfplatz geraten war, bei der 0,6 Gramm eine „betäubungsmittelsuspekte Substanz“ (Medienberichten zufolge die Droge „Crystal Meth“) bei ihm gefunden wurden, trat er von allen Fraktions- und Parlamentsämtern zurück, behielt aber sein Bundestagsmandat.[5][6] In einer ersten Vernehmung soll Beck angegeben haben, daß die Droge nicht für ihn selbst bestimmt sei. Da Drogenhandel jedoch zu Recht härter bestraft wird als Eigenkonsum, muß dies als eine für einen Juristen höchst seltsame Einlassung angesehen werden.
In seiner Stellungnahme auf Facebook zu dem Vorfall versuchte Beck in bewährter Manier, sich vom Täter zum Opfer zu stilisieren, da er immer für eine liberale Drogenpolitik eingetreten sei.[7]
- „Hiermit stelle ich meine Ämter als innen- und religionspolitischer Sprecher meiner Fraktion und Vorsitzender der deutsch-israelischen Parlamentariergruppe, die mir die Fraktion verliehen hat, der Fraktion zur Verfügung. Ich habe immer eine liberale Drogenpolitik vertreten. Zu den gegen mich erhobenen Vorwürfen wird mein Anwalt zu gegebener Zeit eine Erklärung gegenüber der Staatsanwaltschaft abgeben. Ich werde mich dazu öffentlich nicht einlassen. Meinen Freunden und Unterstützern danke ich für ihr Verständnis und schon jetzt für ihre Unterstützung.“[8]
Nach dem Drogenvorwurf meldete Beck sich für vier Wochen krank. Die Aufhebung seiner parlamentarischen Immunität wurde von Norbert Lammert, dem Bundestag und der Staatsanwaltschaft verschleppt. (Zu möglichen Vorteilen → Immunität.) Dagegen wurde nach Zahlung von 7.000 Euro das Verfahren gegen Beck „wegen geringer Schuld“ für BRD-Justizverhältnisse blitzartig eingestellt.[9][10]
Mehr als 30 jüdische BRD-Prominente hatten sich für Becks Verbleib in den Ämtern eingesetzt.[11] Ende April 2016 meldete er sich auch öffentlich wieder im politischen Berlin zurück.
- Sprache der Zuwanderer
Beck riet im Oktober 2016 zu mehr Entspannung, wenn in einem Stadtteil eine Sprache der Zuwanderer vorherrscht. Notfalls müßten die dort lebenden Deutschen diese Sprache lernen.[12][13]
Positionen
Haltung gegenüber dem Islam in der BRD
Den Islam will Beck in der BRD rechtlich anerkennen durch eine Vereinbarung zwischen Staat und Verbänden über die Errichtung einer repräsentativen Vertretung aller Moslems in Deutschland. „Die fehlende rechtliche Anerkennung des Islam in Deutschland verletzt die Religionsfreiheit der in Deutschland lebenden Moslems und ihren Anspruch auf Gleichberechtigung in der Religionsausübung.“[14]
Haltung gegenüber den deutschen Vertriebenen
Nach Kritik an einem Gedenktag nur für deutsche Vertriebene kann sich Beck einen [internationalen] Gedenktag vorstellen: „Es muß ein Tag sein, der allen Vertriebenen und Flüchtlingen gewidmet ist.“ Man müsse genauso an polnische Bürger erinnern, die aus der Ukraine und Weißrußland vertrieben worden seien, betonte Beck. Auch der heutigen „Vertriebenen“ (→ „Flüchtlinge“) aus dem Sudan müsse gedacht werden.[15]
Beck, dessen Vater aus dem Sudetenland stammte, äußerte sich auch wiederholt abwertend gegenüber der Vertriebenenaktivistin Erika Steinbach (CDU). So behauptete er in einem Beitrag auf Facebook, daß Steinbach, die 1943 in Rahmel, das seit 1939 wieder Teil des Deutschen Reiches war, „keine Vertriebene [sei], sondern nur ein Besatzerkind“, was sie angeblich nicht verkrafte.[16] Becks Äußerungen zeigen nicht nur schlechte Umgangsformen auf, sondern vor allem auch, daß er durch solche Angriffe das am deutschen Volke begangene Verbrechen der Vertreibung zu relativieren sucht. Indem die deutschen Vertriebenen als Besatzer diffamiert werden, soll auch deren Anspruch auf ostdeutsche Erde abgestritten werden.
Haltung gegenüber dem Judentum und Israel
Im April 2012 kritisierte Beck den Literaturnobelpreisträger Günter Grass für dessen Gedicht „Was gesagt werden muss“, in dem Kritik an Israel geübt wurde. Er warf Grass vor, mit seiner als „Gedicht“ verbrämten Kritik an Israel ein „antisemitisches Stereotyp“ zu kolportieren, wonach es angeblich tabu sei, israelische Politik zu kritisieren. „Damit disqualifiziert das Gedicht sich selbst als Beitrag in der Debatte.“ sagte Beck.
Genitalverstümmlung
Beck trat in der sogenannten Beschneidungs-Debatte des Jahres 2012 für eine Regelung ein, welche die rituelle Genitalverstümmelung kleiner Jungen für zulässig erklärte. Er nahm hier Partei für Juden und Mohammedaner, die in die körperliche Unversehrtheit ihres männlichen Nachwuchses schädigend eingreifen.[17]
Wirtschaft
- „Der deutschen Industrie mußten Beine gemacht werden, damit sie ihre Verantwortung für dieses Kapitel der deutschen Wirtschaftsgeschichte überhaupt annimmt. ... Da ist es nur fair und gerecht, denjenigen, die diese Gewinne erarbeitet haben, davon etwas zurückzugeben. ... Man muß der Industrie jede Mark aus der Nase ziehen.“ [18]
„Gegen Rechts“
Als Blockpartei-Politiker agitiert Beck „Gegen Rechts“, ein Feindbild, zu dem auch die Alternative für Deutschland (AfD), PEGIDA und ganz allgemein das Abendland zählen. Im Januar 2015 äußerte er: „Hitler war auch das Abendland.“[19] Zudem ist er eifriger Teilnehmer zionistischer Aktionen, wofür er vom Zentralrat der Juden in Deutschland (ZdJ) 2015 mit dem Leo-Baeck-Preis ausgezeichnet wurde. Der ZdJ bemerkte, daß sich Beck als Vorsitzender der Deutsch-Israelischen Parlamentariergruppe „in herausragender Weise für Israel“ engagiere. Zudem habe Beck „in seinem Engagement für die jüdische Gemeinschaft und in seinem Kampf gegen jede Form von Antisemitismus nie nachgelassen“, wie Josef Schuster feststellte.[20] Bei den Wahlen 2016/17 war er Unterstützer des „Berliner Manifests“[21] gegen die Partei Alternative für Deutschland (AfD).
In der Corona-Krise 2020/21 war Beck Befürworter der rechtsbeugenden Maßnahmen des BRD-Regimes.
Mitgliedschaften/Ämter (Auswahl)
- Mitglied im Innenausschuß des Bundestages (Geheimnisträger)
- Rechtspolitischer Sprecher der Grünen (1994–2002)
- Sprecher des Lesben- und Schwulenverbandes Deutschland (1991–2004)
- Leo Baeck Foundation, Potsdam, Mitglied des Stiftungsrates
- Hirschfeld-Eddy-Stiftung Stiftung für die Menschenrechte von Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Transgender, Mitglied des Kuratoriums
- Bundesstiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas, Berlin, Mitglied des Kuratoriums
- Mitglied im ZDF Fernsehrat
- Stiftung Deutsches Holocaust-Museum, Berlin, Mitglied des Kuratoriums (Jüdisches Museum Berlin)
- Mitglied der Aidshilfe Köln
- The American Jewish Committee, Berlin, Mitglied des Beirates
- Kuratoriumsmitglied Bundesstiftung Magnus Hirschfeld
- Vorsitzender der deutsch-israelischen Parlamentariergruppe des Bundestages
- Mitglied des Parteirats von Bündnis 90/Die Grünen
- Mitglied im „steering committee“ des International „Network of Lesbian and Gay Officials“ (INLGO)
- Mitglied des Ältestenrats des Deutschen Bundestags
- Bundesstiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“, Berlin, Mitglied des Kuratoriums (Zug der Erinnerung)
- Mitglied der Humanistischen Union und des Bundesverbandes Information und Beratung für „NS-Verfolgte“* Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung, Köln, Mitglied des Kuratoriums
- Informations- und Dokumentationszentrum für Antirassismusarbeit e.V. (IDA), Düsseldorf, Mitglied des Beirates
- Hessischer Härtefonds für NS-Verfolgte, Wiesbaden, Beiratssprecher
- Arbeitskreis der Opferhilfen in der Bundesrepublik Deutschland e.V., Berlin, Mitglied des Beirates
BRD-Referenzen
- 2002: Bundesverdienstkreuz am Bande
- 2006: Tolerantia-Preis der polnischen Stiftung für Gleichberechtigung
- 2006: Zivilcourage-Preis des Berliner „Christopher Street Day“ (CSD)
- 5. Juli 2008: Das „Schwule Netzwerk NRW“ zeichnete Beck mit der „Kompassnadel“ aus, die auch als „Schwuler Oskar“ bezeichnet wird.
- 2015: Leo-Baeck-Preis vom Zentralrat der Juden in Deutschland (mit 10.000 Euro dotiert)[22]
- 2015: Die israelische Organisation Keren Hajessod würdigte Becks langjährige Lobbydienste und Spendenakquise zugunsten Israels mit dem „Shield of Keren Hayesod“.
Privates
Volker Beck ist schwul, was er auch politisch zu nutzen weiß. Seine offensiven Deklamationen und Parlamentsinititiven als Betroffenheitsfunktionär trugen ihm Posten in einschlägigen Organisationen ein.[23] Sein Lebenspartner (→ „Ehemann“), der französische Diplom-Kaufmann und ehemalige Generaldirektor von Madaus France, Jacques Teyssier, starb 2009 mit 53 Jahren an Krebs.[24] Am 1. Oktober 2017, dem Tag des Inkrafttretens des Gesetzes zur „Ehe für Alle“, an dessen Zustandekommen er maßgeblich beteiligt war, wandelte er seine privilegierte Lebenspartnerschaft mit Adrian Petkov in eine „Homo-Ehe“ um. Beck ist ein begeisterter Karnevalist. Er ist aus der evangelischen Kirche ausgetreten.
Zitate
- „Alle gesellschaftlichen Gruppen müssen Flagge gegen Antisemitismus zeigen.“[25]
- „Wenn die Feinde Israels sich versammeln, müssen wir auf die Straße gehen. [...] Israel bleibt auf der Karte, dafür werden wir immer eintreten. [...] Wir sind für die berechtigten Interessen des israelischen und des palästinensischen Volkes. [...] Vielleicht müssen die Palästinenser akzeptieren, daß sie Teil der Gesellschaft sind, in der sie angekommen sind.“[26]
- „Auch denen müssen wir eine Chance geben und sie fit machen: Deutschunterricht, Schulabschluss und Vermittlung in Ausbildung. Wir brauchen zum Beispiel viele Leute in der Pflege, da braucht man keine hohe Schulbildung.“[27]
- „Die Impfverweigerer verursachen Freiheitseinschränkungen und wirtschaftlichen Schaden für alle. In der Abwägung komme ich zu dem Ergebnis: es ist Zeit für eine #Impfpflicht. Eine verantwortungslose Minderheit darf nicht die Gesellschaft terrorisieren.“ — twitter, 4. September 2021
Verweise
- Chemsexpartys in Berlin: Drogen, Sexorgien und Strichjungen – Die kranke Welt von Volker Beck, AnonymousNews.ru, 9. Juni 2016
- Udo Ulfkotte: Erwischt mit Chrystal Meth? Volker Beck legt alle Ämter nieder, Kopp Online, 2. März 2016
- Falk Schmidli: »Crystal Beck« – Erst Manhattan, dann Berlin, Kopp Online, 12. März 2016
- Tanit Koch: Volker Beck – Im Vollbesitz seiner Arroganz, Bild, 30. April 2016
- Ellen Kositza: Frischfleisch in Moskau oder Volker Beck in Schwulitäten, Sezession im Netz, 1. August 2007
- Paul Rosen: Affäre Volker Beck. Leben in einer Parallelwelt, Junge Freiheit, 7. Mai 2016
- Nikolai Alexander: Die Patriotenverfolgung läuft jetzt auf Hochtouren, YouTube-Kanal: Reconquista Germania, 19. November 2015
- Abgerufen am 14. Januar 2004. Archiviert bei WebCite®.Berlin: Türken gegen Schwule, Altermedia Deutschland, 14. Januar 2004
- Abgerufen am 29. Mai 2007. Archiviert bei WebCite®.FKA: Tomaten und Eier für Schwuchtel-Demo in Moskau – Grünen Abgeordneter Beck vorübergehend festgenommen, Altermedia Deutschland, 29. Mai 2007
- Abgerufen am 30. Juni 2008. Archiviert bei WebCite®.Andere Länder, andere Sitten…, Altermedia Deutschland, 30. Juni 2008
Fußnoten
- Geboren 1960
- Selbsthassender Deutscher
- Amerikanisch-Jüdisches Komitee
- Bundestagsabgeordneter (Nordrhein-Westfalen)
- Bündnis-90/Die-Grünen-Mitglied
- Träger des Bundesverdienstkreuzes am Bande
- Leo-Baeck-Preisträger
- Herrschaftsstabilisierung
- Homosexuelle Person
- Wehrdienstverweigerer
- Mitglied des Innenausschusses (Deutscher Bundestag)
- Mitglied des Rechtsausschusses (Deutscher Bundestag)